Die Ärzte brauchen einen Arzt

Am 6. Februar um 19 Uhr berichtete der zwangfinanzierte Mitteldeutsche Rundfunk MDR im Thüringenjournal über einen Besuch von arabisch sprechenden Ärzten aus Syrien im Klinikum Suhl. Begleitet wurden sie von der Informellen Mitarbeiterin „Sonja“ des Ex-Ministeriums für Staatssicherheit. „Sonja“ ist inzwischen Landtagsabgeordnete einer der thüringer Regierungsparteien. Klarname Ina Leukefeld. Sie hatte den Besuch von Syrern aus dem Asylaufnahmeheim Suhl organisiert.

Nach dem Bericht hat der verwunderte Fernsehzuschauer einige Fragen:

Wer hat den Trupp Ärzte und Pharmazeuten zusammengestellt und woraus? Hat die Ex-Staatssicherheit Zugang zu Flüchtlingen im Suhler Aufnahmeheim?

Warum berichtet der MDR ausgerechnet über einen Besuch, der von einer Ex-Mitarbeiterin der Staatssicherheit organisiert wurde? Das ist doch ein Sender, der von allen Bürgern bezahlt werden muß. Auch von Leuten, die im Stasiknast saßen. Oder die ihre Verwandten jahrzehntelang nicht sehen durften. Hat der Sender besondere Vorlieben zu radikalen Linksaußen?

Sind die Syrer noch bei Trost, sich von einer Stasi-Tante rumführen zu lassen? Besser kann man sich den Ruf und den Respekt wirklich nicht ruinieren!  Haben die Gegner von Diktator Assad vergessen, wer den Geheimdienst und die Armee der sozialistischen Regierung mit aufgerüstet hat ? „Zur Unterstützung ihres gerechten Freiheitskampfes und in fester Solidarität bei der Durchsetzung der gerechten Forderungen der arabischen Völker…“ hieß es im Begleitschreiben Honeckers zu umfangreichen Waffenlieferungen an Syrien 1973. Und damals begann die Zusammenarbeit erst.

Syrer gibt es nicht. Was sind das für Flüchtlinge? In Syrien wohnen Sunnitische Araber, Kurden, Levantinier, Aleviten, Armenier, Drusen, Ismaeliten, Aramäer, Imamis und Assyrer. Sind die im Fernsehen Gezeigten  Armenier, Drusen, Aleviten oder Christen ? Warum gehen sie dann nicht in das von Assad kontrollierte Gebiet? Warum helfen sie dort nicht ihren Landsleuten? Sind es sunnitische Araber, die vom Islamischen Staat oder von Assad vertrieben wurden? Warum sind sie dann nicht bei den Flüchtlingen in der Türkei oder im Libanon und helfen den Verletzten und Kranken in den Lagern?

Die Ärzte ohne Grenzen senden Kollegen in das Krisengebiet, die kaum Sprachkenntnisse haben und Experten mit perfekten Arabischkenntnissen streben nach Suhl?

Wenn wir uns mal zurückerinnern: Im Zweiten Weltkrieg und nach seinem Ende zogen die deutschen Ärzte mit Ausnahme einiger KZ-Ärzte nicht nach Amerika, sondern sie taten unter widrigsten Umständen ihre Pflicht zu Hause.  Und sie wurden hier auch gebraucht, weil es einen Haufen Kriegskrüppel, Verletzte, Halbverhungerte und Todkranke gab. Auch in den deutschen Großstädten gab es jeden Tag die Gefahr in einen Bombenangriff zu geraten. Trotzdem hielten die Ärzte zu ihren Patienten und verdrückten sich nicht in die nahe Schweiz oder nach Schweden.  Was haben diese „Ärzte“ aus Syrien für ein Berufsethos? Sind Ärzte heute nur noch Heuschrecken, die wegen Bestvergütung um die Welt reisen?

Wollte der zwangsbezahlte Sender MDR den Zuschauern beweisen, daß nicht nur Analphabeten, sondern heiß begehrte Fachkräfte nach Deutschland kommen? Der Text des Sprechers legt das sehr nahe. Er ist von der Propagandaabteilung gestrickt worden.

Die ganze Geschichte erinnert an die Anekdote von der sozialistischen Disziplin: Jeder macht, was er will. Keiner macht, was er soll. Aber alle machen mit.