Wie die Grünen die Ausländer runterziehen

1890 beschrieb Heinrich Seidel in seinem Fortsetzungsroman „Leberecht Hühnchen“ den Besuch von Tante Lieschen aus Schwerin in der Großstadt Berlin. „Es hatte ihr einen großen Entschluß gekostet, die Reise nach Berlin anzutreten, einem Orte, den sie sich vorzugsweise von Mördern, Dieben, Einbrechern, Bauernfängern, Falschmünzern, Betrügern und Angehörigen ähnlicher interessanter Geschäftszweige bewohnt dachte, die nur darauf lauerten, sie sofort beim Betreten dieses Gomorrhas um das Ihrige zu bringen.“ Sie hatte Angst vor den „Diebsaugen“ des Gepäckarbeiters, daß der Kutscher sie entführt und erschrak vor dem Liebhaber des Dienstmädchens.  Selbst die Sicherheitskette an der Wohnungstür jagte ihr Schrecken ein.

Wenn Tantchen im Jahr 2016 das Trottoir am Kottbusser Tor betreten würde, so hätten sich alle ihre Horrorvorstellungen in Windeseile materialisiert. Die Berliner Zeitung berichtete am 15. Januar über das gesetzlose Inferno: „Das Kottbusser Tor ist ein verwahrloster Ort. Seit vielen Jahren schon. Die Polizei nennt den Platz gefährlich, einen Brennpunkt, weil es dort zu so vielen Straftaten kommt: Drogen, Ladendiebstähle, Körperverletzung. Einsatzkräfte der Polizei verbringen jedes Jahr Tausende Stunden dort. Mit Tendenz nach oben. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Zahlen fast verdoppelt. Mehr Drogendelikte und Diebstähle. Seit keine Dealer mehr im Görlitzer Park geduldet werden, stehen sie oft hier. Am Sonntag war mal wieder der U-Bahnhof gesperrt – eine Razzia der Polizei. Mittlerweile sind drei Kontaktbereichsbeamte nur für diesen Platz zuständig. Wie ist es an so einem Ort? Kann man ihn noch betreten? Die Treppe rauf weht ein kalter Wind. In der Rinne neben den Stufen liegt Erbrochenes.“

Zur Erklärung für Nichtengländer: „Dealer“ sind Rauschgifthändler. Aus dem Wörterbuch für Nicht-68er: Drogen sind Rauschgifte.

David Berger hatte am 8. Februar in Tichys Einblick über Gewalt gegen Homos in dieser Gegend berichtet: „In der letzten Zeit häufen sich homophobe Übergriffe in Berlin auf rasante Weise. Dabei ist die Gegend rund um das Kottbusser Tor in Kreuzberg, dem Zuhause von Multikulti, immer wieder im Brennpunkt der Vorkommnisse. Schwule werden dort – zumeist von jungen Männern mit Migrationshintergrund – mit Fäusten ins Gesicht geschlagen, als vermeintlich leichte, weil feminine Beute ausgeraubt oder auch schon mal mit Gürtelschlägen quer über den Platz gejagt.“ Wenige Tage vor der Drogenrazzia gegen Volker Beck kam Berger bei diesem Thema der Gewalt gegen Homos hellsichtig wie er ist, auch auf diesen Bundestagsabgeordneten selbst zu sprechen: daß es von Beck keine Pressmitteilungen zu den Vorkommnissen am „Kotti“ gibt. „Sonst erreichen Journalisten bisweilen bis zu drei solcher Pressemitteilungen aus dem Büro des grünen Aktivisten pro Tag, die alle irgendwelche vermeintlich oder echten homophoben Vorfälle zum Gegenstand haben. Ein Schweigen, das umso lauter schreit, als Beck sozusagen um die Ecke des Kottbusser Tors residiert. Bei offenem Fenster hätte er die Panikschreie der mit Gürteln über den Platz gejagten Männer fast mit eigenen Ohren hören können.“

Nun ist es klar, warum Beck seine Aufregungsfabrik nicht zugunsten der Schwulen am Kotti in Gang gesetzt hat: Er war selbst Käufer bei Rauschgifthändlern. Und damit erweist er der Akzeptanz von Ausländern in der Gesellschaft einen Bärendienst. Vor allem Volker Beck ist mit seinem Wegsehen bei der Rauschgiftkriminalität schuld, daß Ausländer oft unverdient einen so miserablen Ruf in der Gesellschaft haben. Wenn man wie die Berliner Grünen den Rauschgifthandel und den Taschendiebstahl schützt, entschuldigt und nicht bekämpft, alle Täter hätschelt und tätschelt, bauen sich ganz natürlich Vorbehalte gegen Ausländer auf. Auch wenn 80 % der Ausländer nicht kriminell werden. Und vor allem entsteht langsam eine Wut auf die Grünen und die mit ihnen verbandelte Lügenpresse, die die Strafverfolgung seit Jahren verhindert und hintertreibt. Und gegen das zwangsfinanzierte Staatsfernsehen mit realitätsfernen Niedergangsjournalisten wie Kleber und Reschke.

Diese falsche Toleranz gegen Kriminalität ist kein deutsches, sondern ein europäisches Problem. Einmal mußte ich vor dem Eintritt in den Hauptbahnhof von Neapel durch ein Spalier von mehreren Hundert Rauschgifthändlern durch. Es war fast wie Sylvester in Köln. Ich war froh, daß ich den großen Hund von meiner Freundin am Bandel mit mir führte. So etwas sind keine Afrikaner, da ist auch der Ausdruck „Mohr“ oder „Neger“ viel zu schade. Die geneigten Leser mögen selbst für sich entscheiden, wie man diese verantwortungslosen Rauschgiftkriminellen beniemsen soll.

Vorbehalte gegen Ausländer gab es offensichtlich schon im Biedermeier. Damals aber nicht wegen Rauschgift und Taschendiebstahl, sondern wegen Rassismus. Der Frankfurter Arzt Heinrich Hoffmann erzählte 1845 die Geschichte von den drei schwarzen Buben:

Es ging spazieren vor dem Tor
Ein kohlpechrabenschwarzer Mohr.

Er wurde von drei Buben verlacht, und wie im Biedermeier üblich, folgte die Strafe auf dem Fuße:

Da kam der große N i k o l a s
Mit seinem großen Tintenfaß.
Der sprach : „Ihr Kinder, hört mir zu
Und laßt den Mohren hübsch in Ruh‘ !
Was kann denn dieser Mohr dafür,
Daß er so weiß nicht ist wie ihr ?“
Die Buben aber folgten nicht
Und lachten ärger als zuvor
Über den armen schwarzen Mohr.

Der Nikolas, übrigens mit dem dargestellten Bart eine zeitgenössische Anspielung auf den russischen Zaren, der Bücher mit schwarzer Tinte zensieren ließ, tunkte die Buben ins Tintenfaß.

Du siehst sie hier, wie schwarz sie sind,
Viel schwärzer als das Mohrenkind !
Der Mohr voraus im Sonnenschein,
Die Tintenbuben hintendrein;
Und hätten sie nicht so gelacht,
Hätt‘ Niklas sie nicht schwarz gemacht.

Würde Heinrich Hoffmann heute diese Bildgeschichte herausgeben, würde der Nikolas Wladimir heißen und er würde Volker Beck und Claudia Roth zusammen mit den Rauschgifthändlern ins Faß tunken…