Wir sind alle Nazis, nur anders als Adolf

Auf der Achse berichtete Matthias Mattusek unlängst darüber, daß er und warum er ein Nazi sei. Er vermutet, daß die Nazikeule geschwungen wird, um den Nationalsozialismus zu verharmlosen. Vielleicht mit Absicht, und wenn nicht, dann immerhin mit dieser Wirkung.

Für einen Teil der Lügenmedien sind etwa ein Viertel der Ossis – darunter auch ich – Nazis, weil sie alternativ wählen. Allerdings hätte ich Probleme mit dem Führer, wäre er wieder da. Ich würde seinen Rauswurf aus der NSDAP betreiben. Weil er in fast allen Belangen ein Eskapist war:

Er war Abstinenzler und gönnte sich selbst nichts. Kein Alk, keine Nutten, kein Fleisch, keine Frau, kein Sex, keine Kinder, keine Redutte, keine Witze, keine Kippen. Nix. Nur Gefolgschaft, Monologe, Parteitage, Rechthaberei. Diese Askese wird von den Grünen gerade wieder aufgewärmt. Kann ich nichts mit anfangen.

Vor ein paar Tagen hatte ich meine Erinnerungen an das Wohnungsamt gepostet. Der Mietpreisdeckel war eine Politik, die neben anderen politischen Kräften auch die NSDAP praktizierte. Ich kann der staatlichen Wohnungsverteilung nichts abgewinnen. Außer Fäkalgestank, Ungerechtigkeit, Willkür, Uringeruch und Verfall bringt die nichts. Ruinen schaffen ohne Waffen. Adolf war da echt auf dem Holzweg.

Auch was die Lügenpresse betrifft, hatte er keinen Plan. „Um die Schaffung einer deutschen Presse zu ermöglichen, fordern wir, daß sämtliche Schriftleiter und Mitarbeiter von Zeitungen, die in deutscher Sprache erscheinen, Volksgenossen sein müssen.“ Erstens übersah er den Rundfunk. Zweitens sind Prandl, Augstein, Kleber, Slomka, Böhmermann, Maischberger, Will und Illner alle Volksgenossen. Die geben aber nur ekelhafteste grüne Gülle von sich und sind das Problem und nicht die Lösung. Ernstzunehmende Publizisten sind dagegen Korenzecher, Broder, Abdel-Samad, Tipi, Koenen, Karim, Taxidis und Pirinçci, obwohl sie 1934 bis 1945 wegen fehlender Volksgenossenschaft Sendepause gehabt hätten. Das wichtige Thema der Lügenmedien hatte Hitler wegen rassistischen Vorurteilen verfehlt. Setzen, fünf!

Adolf forderte die „Abschaffung des arbeits- und mühelosen Einkommens, die Brechung der Zinsknechtschaft“. Also den Nullzins, den Dr. Merkel seit 2011 verfügt hat. Ein dem jeweiligen Wirtschaftswachstum angemessener Zins hat sein Gutes, um fragile Geschäftsmodelle zu verhindern und für Sparer einen milden Inflationsschutz zu bewahren. Der Führer hat von Wirtschaft keine Ahnung gehabt. Eine wirkliche Partei der Schaffenden hätte ihn hochkantig rausgeworfen.

Während meiner gesamten selbständigen Berufstätigkeit war ich für die Abschaffung der Zwangskammern IHK und Architektenkammer, die den Fleißigen nur im Weg rumstehen. Adolf wollte dagegen die „Bildung von Stände- und Berufskammern zur Durchführung der vom Reich erlassenen Rahmengesetze“. Meine Meinung: Gegen Parasiten hilft nur der Kammerjäger.

Was die Bildungspolitik betrifft, war Hitler bei der Politisierung der Jugend zu nahe an den Vorstellungen der derzeitigen Hüpfbewegung. „Das Erfassen des Staatsgedankens muß bereits mit dem Beginn des Verständnisses durch die Schule (Staatsbürgerkunde) erzielt werden.“ Statt dem Staatsgedanken wird heute der Klimagedanke eingetrichtert. Ebenfalls mit dem Beginn des Verständnisses.  Die Schule ist nicht zum Einhämmern von Ideologien da, sondern zum Erwerb der Grundlagen des Verständnisses von Sachverhalten. Bei der Bildung lag der größte Feldherr aller Zeiten genauso wie seine grünen Wiedergänger falsch, denn Bildung hat etwas mit systematischer Erkenntnis auf Grundlage von Kulturtechniken und von Fakten zu tun.

Hitler hatte wirtschaftspolitisch dieselben Vorstellungen wie Kevin und ein Teil der Linken und Grünen: „Wir fordern die Verstaatlichung aller (bisher) bereits vergesellschafteten (Trust) Betriebe.“ Ich habe etwa vierzehn Jahre in Staatsbetrieben geschafft und bin drüber weg. Die täglichen Alkoholexzesse habe ich gesund überstanden, rausgekommen ist für die Betriebe und mich nichts. Wenn man Klonovskis Roman „Land der Wunder“ autobiografisch deuten täte, hätte er alles richtig gemacht: Er arbeitete in der Russenzeit direkt an der Quelle in einem Alkohollager. Hitlers Forderung „Der Staat hat für die Hebung der Volksgesundheit zu sorgen“ steht wegen der Trinkerei mit der geforderten Verstaatlichung in einem unauflösbaren Spannungsverhältnis. Gorbatschoff beispielsweise scheiterte am Alkoholverbot in den Staatsbetrieben.

Hitler wollte die „sofortige Kommunalisierung der Groß-Warenhäuser und ihre Vermietung zu billigen Preisen an kleine Gewerbetreibende“. Vor dem Hintergrund der heutigen Parkraumbewirtschaftung und der Blitzer in den Städten ist das Stuß. Wer in der Stadt welchen kleinen Barbershop, welchen winzigen Halal-ABC und welche romantische Dönerbude betreibt ist im Zeitalter von ebay und Amazon völlig Wurst.  

Zum Schluß noch eine kleine Gemeinheit: 2015 bin ich nach Lot bei Tel Aviv geflogen. Der stets gut informierte Mossad hatte nicht dieselben Probleme mit mir Nazi, wie die planlosen grünen Blockwarte in Germoney.