Am Focus-Leser wird vorbeigeschrieben
Am Abend des 9. Januar 2017 um 22 Uhr hatten sich 55.800 Leser des „Focus“ darüber geäußert, was sie im September bei der Bundestagswahl wählen wollen. Das ist von der Größe der Stichprobe her durchaus eine repräsentative Umfrage. Da solche Ergebnisse manchmal verschwinden, wenn das Resultat nicht genehm ist, habe ich für mich mal einen Sceenshot gemacht.
68 % der Focus-Leser würden AfD wählen, haben also eine konsequentere Einstellung, als die Chefredaktion und die Redakteure. Immerhin noch 10 % der Leser würden CDU/CSU wählen und 7 % FDP. Alle anderen Parteien würden an der 5-%-Hürde scheitern, wenn nur die relativ aufgeklärten Focus-Leser abstimmen würden. Grüne 2 %, Linke 4 % und die SPD schafft trotz ihres elitären und abgehobenen Führungspersonals erstaunlicherweise noch 3 %.
An diesem 9.Januar brachte der Focus ein paar kritische Artikel zur Asylkrise, die vor zwei Jahren so nicht gedruckt worden wären. Daneben aber auch Gülle wie:
Acht Punkte zeigen: Nie zuvor ging es den Deutschen so gut wie heute
oder:
„Es brach mir das Herz“: Meryl Streep schimpft auf Trump – der Saal schweigt
Es gibt noch viel zu tun in den Redaktionsräumen. Bei vernünftiger Information gibt es vielleicht weniger Abbestellungen. Was predigte doch Mitherausgeber Helmut Markwort immer: „Fakten, Fakten, Fakten, und immer an den Leser denken“ …
„Das ist von der Größe der Stichprobe her durchaus eine repräsentative Umfrage“…
Herr Dr.-ing, Sie wissen aber selbst, daß eine repräsentative Umfrage noch ganz andere Kriterien erfüllen muß als lediglich eine gewisse Menge an befragten Menschen. Ihre Anmerkung erfüllt tatsächlich nur eine einzige: Die Mindestgröße. Aber dieses hier ins Spiel gebrachte ist eins der nebensächlichsten.
Dies war wohl auch, zu Ihren Gunsten angenommen, nicht wirklich Zweck der Übung. Es war sicherlich ein gezielter Schuß gegen die Systemmedien, gelle?
Dito. Wollte ich auch gerade schreiben. Danke. 🙂
Für eine Bundestagswahl ist es keine repräsentative Umfrage. Ich habe nur behauptet, daß sie für die FOCUS-Leser repräsentativ ist. Die SPD-Wähler würden sicher in anderen Medien auf gute Prozente kommen. Andererseits kann ich mr nicht vorstellen, daß AfD-Wähler die Alpenprawda lesen…
Beim Süddeutschen Beobachter ist es wohl auch erheblich schwieriger, frei nach Schnauze zu kommentieren. Und haben die dort auch schon mal solche repräsentativen Leserumfragen gestartet? Ich kenne mich da nicht mehr aus, denn mittlerweile verirre ich mich nur noch sehr selten dort hin. Ich weiß aber, daß darunter auch noch durchaus subversive Elemente sind…