Das Europa der zwei Geschwindigkeiten
Beim Besuch einer Bar kann jeder Europäer nach seiner Facon selig werden. Der Londoner Hipster in einer aufgemotzten Pinkelbude, der ungarische Pferdehirte – der Csikós (gesprochen Tschikoosch) – lóháton a koczmába, trinkt seinen Palinka auf dem Pferd in der Kneipe.
Ist das nicht das Europa der zwei Geschwindigkeiten, von dem immer die Rede ist, wenn Osteuropa als rückständig und traditionell beschrieben wird? Und der Westen als fortschrittlich und hip?
Als ehemaliger Nutzer von Weimarer Trockenklos bin ich ziemlich ekelresistent. Aber meinen Wein vor den Kacheln einer Strullwand mit Pinkelrinne genießen? Ist dekadent…
„Als ehemaliger Nutzer von Weimarer Trockenklos bin ich ziemlich ekelresistent. Aber meinen Wein vor den Kacheln einer Strullwand mit Pinkelrinne genießen? Ist dekadent…“
Das ist absolut nicht dekadent, das ist nach westlichem Ermessen sehr praktisch und spart Zeit die mehr zum Saufen verbleibt, vorausgesetzt man steht auf das mit Pestiziden und Glykol versetzte, brutal aus Trauben getretene Essigwasser 😁. Da gab’s in der Glotze mal ein paar anerkannte Korkenschniefer und Bukettgelehrte, die schnieften in Flaschen umgefüllten Vino aus Aldis-Tetrapack, hier auch als Pennerglück bekannt, zum Prädikatsfusel hoch (Frostschutz für Polarkreisbewohner). In vino et veritas, was für ein antiker Vollsuff-Schmarren. Aber was soll’s, errare humanum est.
So, und darauf erst mal ein ordentliches Hasseröder, schmeckt mir nach der Sklavenarbeit für eingedrungene Messer-Muselfachkräfte und als bierselig dhimmiger Kalifats-Wessi fachmännisch temperiert ausgezeichnet, köstliche Ostplörre. Damit säuft sich bei einem „guten Lauf“ jede Burka zum Bikini und jede Moschee zur Bedürfnisanstalt für Ziegenkavaliere und Kopftuchmuschi-Fruchtbarkeitsgöttinnen, garantiert.