Die KI ist nicht der Wohlstandsbringer
Wenn ich mal analysiere, wo KI eingesetzt wird, wird mir schlecht. Die meisten absehbaren und bereits implementierten Anwendungen betreffen die Bürokratie, die wenigsten die Wertschöpfung. Es ist eine Gelegenheit die Leut noch perfekter zu überwachen und zu gängeln. Und nicht alles funktioniert in der schönen neuen Welt. Meine Freundin hatte im Januar 2024 in eine kleine Hausphotovoltaik mit 12 Modulen investiert. Die Anlage ist beim Netzbetreiber bestimmt viermal per Internet angemeldet worden, bis die Einpflegung ins System funktioniert hat. Im April 2025 bekam sie den Vertrag, im Mai die Einspeisevergütung. Einiges ging zur Zeit von Götz von Berlichingen mit reitenden Boten schneller.
Ein anderes Erlebnis betraf die Grundsteuererklärung. Wir haben alle Erklärungen selber gemacht, was wegen zahlreicher nicht im Programmgerüst enthaltener Details nicht einfach war. Eine Erklärung hat die KI komplett ignoriert, auf zwei Einsprüche aus 2022 reagiert sie einfach nicht. Früher konnte man einen Beamten anrufen, wenn was hakte, die Grundsteuerbürokratie hat sich in eine Art Dornröschenschloß eingemauert.
Das war mal aus der Praxis für die Praxis.
Peter Thiel – der bei vielen erfolgreichen Firmengründungen dabei war, z.B. PayPal und Facebook – hat Jordan Petersen erklärt, warum es in der Breite nicht vorwärts geht. Es ist wirklich lesenswert.
Hier der Link
Ab 1970 haben schrittweise die Bremser das Kommando übernommen. Eine Folge der Wohlstandsverwahrlosung? Es ist kaum zu glauben, aber das Wirtschaftswunder hatte bereits 1970 – als der Durchschnittslohn 1.000 Mark betrug – eine weitgehend verasselte Generation von Studenten hervorgebracht.
Als ich 1989/90 in Südhessen in einem größeren Betrieb gearbeitet hatte, war meine erste Beobachtung, daß man mit den Gebürtsjahrgängen vor 1945 vernünftig reden konnte, mit den später auf die Welt gekommenen eher nicht.
Die Dekadenzfaktoren mit ihren rotgrünbraunen Bremsspuren liegen im persönlichen, nicht im technischen Bereich. Ich denke, es muß mit dem Wohlstand noch ein ganz schönes Stück runtergehen, bis das Ruder rumgerissen wird. Die letzte desaströse Steuerschätzung, die der frisch gebackene Finanzminister präsentiert hat, macht etwas Hoffnung.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst:
Wer schaut hinab von diesem hohen Raum
Ins weite Reich, ihm scheint’s ein schwerer Traum,
(Geh. Rath v. Goethe)