Ein teurer Spaß – für dich und mich
Ein Rentner aus Bayern hat eine an sich harmlose, aber sehr umstrittene Parole irgendwie genutzt, die vor und nach dem Dritten Reich auch viele gebraucht haben. Ihm wird nationalsozialistische Gesinnung unterstellt und eine Geldstrafe von 4.500 € aufgebrummt. Da er diese nicht zahlen konnte, kommt er 75 Tage in Ersatzhaft. Apollo News regt sich darüber auf.
Also ich hätte auch die 75 Tage gebrummt, statt einen guten Teil meiner Jahresrente wegzugeben. Aber was kostet das den Steuerzahler?
Ein Jahr Unterbringung im Verlies kostet ungefähr 50.000 €. Im vorliegenden Fall entstehen etwa 50000/365 x 75 = 10.300 € an Kosten. Da sind die Abschreibungen auf die Baulichkeiten, die Bewachungskosten, Heizung, Strom, Wasser und Abwasser, Speisen und Getränke, medizinische Versorgung, Sportangebote, Arbeitsgelegenheiten, Religiöses, usw.
Das Berliner Versailles macht sich über die Effizienz von Regierungstätigkeit überhaupt keinen Kopf. Wird Zeit, daß Elon oder Xavier mal vorbeischauen. Viele Grundschüler verwalten ihre Sparbüchse umsichtiger als Herr MRZ die Bundesschatulle.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst;
Dem Volke hier wird jeder Tag ein Fest.
Mit wenig Witz und viel Behagen.
(Geh. Rath v. Goethe)
Hätte mir das jemand vor 15 Jahren vorhergesagt, ich hätte es nicht geglaubt.
Es ist immer noch unglaublich.
Die NationalSozialisten, das Original mit der Einheitspresse, dem Staatsfunk, die den 1.Mai zum Feiertag machten und Andersdenkende wegsperrten, die sich selbst (zu Recht) als Linke gesehen haben und alle im Gleichschritt marschieren liessen, haben auch „Guten Tag“ und „Butterbrot“ gesagt.
Nach der zeitgeistigen grün-linken Logik müssten sehr viele ins Gefängnis.
Wie gehen die neuen Parolen?
„Wir sind ein reiches Land.“
„Wir haben Platz.“
Haha, zitiere einen ungenannten Politiker: „Das kostet nichts, das zahlt der Staat“
Oft wird ja despektierlich von der „Russenzeit“, dem Suff, dem EK-System, dem Exerzierschritt etc. pp. gesprochen.
Wohlan denn: jetzt leben wir in der vollentwickelten „Deutschenzeit“, mit dem großmäuligen Blöken, den intelligenzbeleidigenden Parolen, der nervigen, alles durchdringenden, haßerfüllten Primitivpropaganda – und das ohne Suff! Selbst die Papirossi wurden verboten!
Es gab schon leise Vorausklänge in Walter Kempowskis Zuchthauserinnerungen: die Deutschen mißhandelten die Gefangenen schlimmer als die Russen, nach der Übergabe von Bautzen an die DDR.
Und nu?
Und wie war noch einmal diese Nazi-Parole, die die Nazis nicht erfunden haben, die vor den Nazis und nach den Nazis viele benutzten und von der bis vor kurzem niemand wusste, dass sie eine Nazi-Parole ist?
Ah, zum Glück habe ich sie vergessen, sonst wäre ich ja auch Nazi. Aber die Nazis dürfen Behörden und Gerichten dankbar sein, denn ohne ihre Mithilfe hätte jeder vergessen, dass dies eine ganz, ganz pöse, pöse Parole ist. Eine Parole, die – außer mir – ab jetzt niemand mehr vergessen kann: Immer müssen wir daran denken, was wir nicht sagen dürfen.
Was den „teuren Spaß“ der Haftanstalten angeht: Zu DDR Zeiten sah ich zufällig im Harz Strafgefangene bei Waldarbeiten (auffällige Klamotten; jemand mit MP im Hintergrund). Für beide Seiten eine vernünftige Lösung: Arbeit an frischer Luft bei schmaler Bezahlung. Könnte auch Nähen von Klamotten, Straßenbau, Feldarbeit, Baustellen, Putzen o.ä. sein. Und zu dem Rentner habe ich (mangels Bademantel) keine Meinung. Mahlzeit!
Aber sterben sollen wir dafür?