Du kannst es machen wie du willst, es ist immer eine Sauerei

In den 90er Jahren mußte die Teufelstalbrücke im Zuge der BAB A 4 erneuert werden, weil die Querbewehrung zu schwach bemessen war und sich große Schubrisse gebildet hatten. Eine NGO forderte den Rückbau ohne Sprengung der 138 m langen und 54 m hohen Brücke. So wurde es auch planfestgestellt und ausgeführt. Das Tal sah nach dem Rückbau aus, wie nach einer Sprengung, die ganze Aktion hatte lange gedauert, der ursprünglich zum Zuge gekommene Abrißbetrieb wurde währed des Abbruchs insolvent. Prinzipiell ist eine Sprengung eine in Frage kommende Lösung.

Wir haben es bei der Sprengung von Windmühlen allerdings mit einer Sauerei zu tun, weil die Mühlenflügel zersplittern und aus einem umweltschädlichen Material bestehen. Meiner Meinung nach sollten die Flügel vor der Sprengung demontiert werden.

Jedes andere Bauvorhaben verlangt nach einer Umweltverträglichkeitsprüfung mit einem Landschaftspflegerischen Begleitplan (übrigens eine Erfindung der Nationalsozialisten), der Ausgleichsmaßnahmen enthält. Viele Vorhaben werden im Laufe des Verfahrens gestoppt, weil ein Vogel, eine Pflanze oder eine Kröte angetroffen wurde. Ich habe mal eine 6 m lange Brücke um 30 cm verbreitert. Dazu gehörte wegen 2 Quadratmetern Bodenversiegelung eine Eingriffs-Ausgleichsbilanzierung, die ich interessehalber mal selbst gemacht hatte. Heraus kam nach zweimal aufrunden ein zu pflanzender Baum.

Bei so einer Sprengung hat man Eintrag von gefährlichen Stoffen in den Boden, Bodenverdichtung und eine Störung der Bodenfauna, mit Folgewirkung auf die Fruchtbarkeit und Nutzbarkeit. Und das relativ großflächig. Über die ganze Sauerei wird staatlicherseits hinweggesehen. Was sonst äußerst kleinlich geregelt wird, wird bei Windmühlen übersehen. So bekommt die Glaubwürdigkeit von Umweltpolitik natürlich Risse. Sie ist objektiv Schwindel.

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Die Natur hat manches Unbequeme zwischen ihre schönsten Gaben ausgestreut.“ (Geh. Rath v. Goethe)

Foto: Der Autor ist bekannt, will aber nicht genannt werden, damit er nicht abgeholt wird