König Drosselbart, neu erzählt
Prinzessin Nina Chuba hat Schwierigkeiten sich zu verlieben. Sie erhöht schon seit Monaten die Anforderungen an sich, an ihre Klamotten und die Prinzen, die um sie werben. Würde doch der Froschkönig ihr Angebote machen, oder der Schweinehirt mit seinem Kanal auf TikTok!
Ich hatte schon seit dem Beginn von Kórona ein Biedermeier 2.0 diagnostiziert. Hier haben wir es mit seiner Romantik, seinem Rückzug ins Private und mit seiner Innerlichkeit zu tun.
Die spätfeudalen Tendenzen in Berlin mit ihrem abgehobenen Leben einer dekadenten Hofgesellschaft werden von Chuba in ihr kleinbürgerliches Video gespiegelt. Aber will der neue NGO-Adel nicht lieber verarmte Sansculotten um sich sehen, denen nichts gehört und die keine Ansprüche haben?
Mit Kohlendioxid, Geschlechtswechsel. Messerterror und Weißenhaß hats Nina nicht. Die Visionen des woken Versailles werden von den Musikern mittlerweile weltweit ignoriert. Die bleierne Zeit des Grölemeiers, der Toten Unterhosen und von Lindenzwerg ist um. Archaische Konstanten der Schönheitskonkurrenz, des Konsumismus und der Träumerei brechen sich Bahn. Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im Land?
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Das Nützliche befördert sich selbst, denn die Menge bringt es hervor, und alle können’s nicht entbehren; das Schöne muß befördert werden, denn wenige stellen’s dar und viele bedürfen’s.“ (Geh, Rath v. Goethe)