Wie MRZ glaubt die Wirtschaft in Schwung zu bringen
Zunächst offenbar mit Auslandsreisen, roten Teppichen, Gipfeldiplomatie und Geld für die Ukraine. Auf der Webseite der Bundesregierung sind ein paar Projekte dargestellt, die die Wirtschaft ankurbeln sollen.
Da sind zunächst die Sonderabschreibungen. Für Unternehmen, die schwach auf der Brust sind, sind sie sinnlos, für gutverdienende Betriebe unnötig. Es ist ein Hin- und Hergeschiebe von Steuern über die Jahre. Für unsere Buchhaltungsfirma hatten wir zwei Computer angeschafft, diese sofort abgeschrieben und im Folgejahr fiel ein wesentlicher Kunde weg. Wir haben die Firma folglich dichtgemacht und mit einem der Computer schreibe ich grad diesen Beitrag. Ich bin abweichend von Friedrich Merz der Meinung, daß die Abschreibung sich gleichmäßig über den Nutzungszeitraum verteilen sollte. Alles andere ist schwarze Magie. Eine Erinnerung habe ich noch an die Sonderabschreibungen 1990 bis 1996 für Bauten. Sicher war es eilig im Osten Wohnraum zu schaffen. Es kam am Ende aber zu einem Überangebot an Bürofläche, weil die Zahnärzte Steuern sparen wollten.
Die Bundesregierung will die Forschung fördern. Das wäre in einer nachfrageorientierten Wirtschaft lobenswert. Im neuen Jahrtausend sind wir jedoch in eine Kampagnenwirtschaft eingeschwenkt. Da ändern sich die Wünsche des Staats schneller, als ein CEO denken kann. Ich erinnere nur an Aufstieg und Fall von BionTech, die E-Auto-Strategie von VW und die kränkelnde Wasserstoffwirtschaft.
Wir hatten vor meiner Verrentung vier Planungsbetriebe. Ich hatte zwei bahnbrechende Innovationen entwickelt, die aber außer etwas Erfahrung und Überlegung kein Forschungsgeld gekostet hatten. Forschung macht Sinn, wenn man sich spezialisieren kann und wenn man eine Chance hat, die Forschungsergebnisse zu nutzen. Diese Chance hat man einfach nicht, wenn die Auftragsvergabe nicht marktwirtschaftlich erfolgt, sondern nach dem Zufallsprinzip. Ich habe reihenweise Kollegen gesehen, die ihr Spezialistentum mit der Geschäftsaufgabe bezahlt haben. Wir waren nach dem Motto „irgendwas läuft immer“ extrem breit aufgestellt und die Betreieb gibt es jetzt noch. Forschungsausgaben haben nur Sinn, wenn sich die Prioritäten der staatlichen Regisseure nicht ständig ändern. Abschreckendes Beispiel ist, was die Autokonzerne in die Elektrifizierung und die Batterieentwicklung für Geld reingebuttert und wegen dem Kundenstreik verbraten haben.
Dann liest man was vom Industriestrompreis und von der Senkung der Stromsteuer. Auch hier wird nur Geld von der linken in die rechte Tasche verlagert. Die Stromsubvention für die energieintensiven Betriebe müssen die anderen erwirtschaften. Die Senkung der Stromsteuer wird durch die jährliche Erhöhung der Luftsteuer konterkariert. Die Senkung der Körperschaftssteuer um 1 Prozent ist auch nicht der Brüller.
Die Koalitionäre wollen, daß man länger arbeitet. 2.000 Euro sollen für Rentner steuerfrei werden. Was nutzt das, wenn man wie der Rentner in Apolda auf dem Weg zur Arbeit abgestochen wird? Es wäre für die Sozialsysteme billiger gewesen, wenn er zu Hause geblieben wäre, wegen der Krankenhausrechnung. Bevor MRZ die Totschläger und Mörder ausgeschaffft oder gesichert untergebracht hat, sollte man die Rentnerarbeit lieber meiden.
Aus der Praxis für die Praxis: In den Schulen mehren sich die Beschwerden über Lehrer, die noch als Rentner im Stellenplan stehen. Sie haben einen höheren Krankenstand als die Jüngeren und müssen oft vertreten werden, oft über längere Zeit. Das ist für die Kollegen auch eine Belastung. So etwas wird von den Lügenmedien nicht kommuniziert.
Kernprojekt einer Belebung der Wirtschaft ist die Senkung der Energiekosten und die Abschaffung der Berichtspflichten. Der Vorrang für den billigsten Energieerzeuger ist eigentlich logisch und sollte wieder wie vor der Regierung Schröder eingeführt werden. Dann wäre ein Mindestlohn von 15 Euro das kleinere Problem.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst:
Und, wie ein jeder böser Zahler,
Weit mehr Begierden hat als Taler,
Da bleibt dem Manne viel zu dulden,
Wo er nur hinsieht, da sind Schulden.
(Geh. Rath v. Goethe)
Beitragsbild aus Zellerzeitung. Heute: Großkatze in Sachsen-Anhalt ist verfassungsfeindlich