Zur Schulpflicht sind viele Fragen zu stellen
In Frankreich wurde eine Taschenkontrolleurin vor einer Schule von einem 14jährigen erstochen. Die Kontrollen wurden eingeführt, weil immer mehr Messer in die Schulen mitgenommen werden. Was soll man da noch machen? Müssen die Schüler demnächst in Handschellen kommen?
Eine Lösung ist die Schließung der staatlichen Schulen und die Privatisierung des Unterrichts. Die Eltern könnten Bildung in relativ homogenen Gruppen organisieren. Die zahlreichen Privatschulen sind so ein Ansatz. Eine Alternative wäre der Rückgriff auf eine spätbarocke Methode: Damals wurden ausgediente Unteroffiziere als Lehrer verwendet. In dem Roman „Spitzbart“ von Gottlieb Schummel – erschienen 1779 und wirklich amüsant zu lesen – wurde der schlecht erzogene Sohn eines selbsternannten Pädagogen in die Obhut eines pensionierten Feldwebels gegeben, was nach vielen gescheiterten Versuchen endlich half.
Vorher war ein didaktisches Experiment beim Prediger Pfeil gescheitert:
»Ich schicke Ihnen hier Ihren Sohn zurück, mit herzlichem Bedauern, daß ich nicht im Stande hin, ihn länger bey mir zu behalten. So gern ich Ihr väterliches Herz schonen wollte, so kan ich es Ihnen doch nicht verschweigen, daß meine geringen Kenntnisse und Erfahrungen nicht hinreichen, ihn zu bilden. Noch ist mir kein Kind von der Art vorgekommen, bey welchem beydes, Güte sowohl als Strenge, vergeblich gewesen wäre. Es kan seyn, daß die Schuld davon mehr in meiner Ungeschicklichkeit, als in seiner Verdorbenheit liegt: Um desto eher aber muß ich ihn an Sie zurückliefern, damit Sie ihn zu einem grössern Meister in der Erziehungskunst bringen als ich bin. Mein Informator wird Ihnen eine kleine Rechnung zustellen, die Sie die Güte haben werden, zu berichtigen. Uebrigens verharre ich etc.«
War der Brief erbaulich, so war es die Rechnung noch mehr. Sie verdient es, daß Sie ebenfalls wörtlich mitgeheilt werde:
Specifikation
des Schadens, den der Sohn des Herrn Direktors Spitzbart vorsetzlich und erweislich in meinem Hause angerichtet:
Den 11ten einen grossen gegossenen Spiegel in der Visitenstube entzweygeschlagen | 20 Thl. |
Den 13ten den Resonanzboden in einem ganz neuen Klaviere mit einem Federmesser durchschnitten. Die Reparatur kostet | 4 — |
Den 15ten einer Ziege, die meine Kinder zahm gemacht hatten, heimlich eine Nadel in die Schläfe gestochen, daß sie daran krepiren müssen. Sie kostete uns | 2 — |
Den 17ten meiner Frau ein seidenes Kleid mit Dinte begossen, daß es nicht mehr getragen werden kan. Meine Frau verlangt bloß Zuschuß zu einem neuen | 10 — |
Den 18ten mir eine Perücke von der Studirstube gestohlen und auf den Abtritt getragen. Sie kostete mich | 3 — |
An anderweitigem Schaden im Garten an Blumen etc. im Hause an Meubeln etc. rechne ich bloß in Pausch und Bogen | 6 — |
Summa | 45 Thl. |
Zurück aus dem pädagogischen Jahrhundert der Basedow, Campe, Fröbel etc. in unsere Zeit. Ein weiterer Ansatz wäre eine militärische Ausbildung für Lehrer und deren Ausrüstung mit einem Pistol. Hier bestände aber die Gefahr, daß die Pädagogen von Clans überfallen und entwaffnet würden. In jedem Klassenraum mehrere Bewaffnete, die sich gegenseitig Feuerschutz bieten ist teuer. Allerdings geht die Tendenz ohnehin in die Richtung mehrere Bedienstete in einer Klasse zu beschäftigen. Vorteil wäre, daß solche Amokläufe, wie heute geschehen, schnell unterbunden werden könnten und daß auch Störungen des Unterrichts bestraft würden.
Grundsätzlich gehe ich davon aus, daß ein gewisser Anspruch besteht, in der Schule nicht ermordet zu werden. Früher war das eine Selbstverständlichkeit, heute nicht mehr. Es ist recht anspruchsvoll, wieder rechtmäßige Umstände herzustellen. Nach den Wirren des 30jährigen Kriegs ist das mit Public Private Partnerships letztlich gelungen, man hatte allerdings damals keine Grünen, keine Moslems und keine EU. Die Tendenz geht derzeit zu Privatschulen, die Oberschicht hat sich aus dem staatlichen Schulwesen bereits verabschiedet. Den Pöbel überläßt die Bildungsbürokratie dem Zufall. Ich denke die Nationale Front muß die Herrschaft über das Schulwesen verlieren.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Tugend will ermuntert sein, Bosheit kommt von ganz allein.“ (W. Busch)
Für die begüterten Oberschichten sind die Gymnasien in den guten und teuren Stadtteilen noch ein wenig wie Privatschule, da es dort nur wenige Ausländerkinder gibt. Und die Ausländerkinder, die es dort gibt, sind Kinder aus gebildeteten Ausländerfamilien, die bereit und in der Lage sind, sich anzupassen. Das ist gut für die Oberschichtkinder, aber schlecht für das Land. Denn dadurch gibt es für diese Oberschichten (noch) keine Veranlassung, sich laut über die jetzige Einwandererungspolitik wirklich zu beunruhigen.
Auch gebildete Moslems bleiben Moslems, wie schon in den 1970ern in den Universitätsstädten des Westens merkbar war. Sie feierten die Feste, begaben sich auf die Hadsch, kurz – da sie auf dem Ticket ihres Staates unterwegs waren – übten sie das „Nationbuilding durch Religion“, das in den Clangesellschaften Arabiens und Maghrebiniens einzig funktionierte.
Im Grunde eine fremde Welt, selbst die uns sprachlich verwandten Perser.
Die Ausländer in den gebildeten und teuren Vierteln deutscher Städte sind nur selten Moslems, und wenn, dann aufgeklärte türkische oder iranische, die Bildung höher schätzen als 5 Gebete am Tag. Und sollten sie wirklich so religiös sein, dann schicken sie ihre Kinder nicht aufs örtliche Gymnasium. Und selbst wenn die Kinder zu Hause streng religiös erzogen würden: Sie wären immer noch eine so kleine Minderheit, dass sie sich sprachlich und sittenmäßig anpassen müssten.
„Schulpflicht“ bedeutet im Kern nur jahrelanger Aufenthalt in speziellen Kasernen *). „Privatschulen“ sind keineswegs privat: Über die Einstellung von Lehrer entscheidet nicht die Schule; Prüfungen erfolgen an staatliche Schulen usw. Bildung / Erziehung obliegt übrigens laut provisorischem Gesetz den Eltern. Und was die „begüterten Oberschichten“ angeht: Wer nicht größtenteils für Papa Staat arbeitet, hat deutlich mehr netto vom brutto, zB für die Kinder. *) Konnte ich schön bei der Templin Göte – Schule besichtigen: Für die dicken Festungsmauern konnte man natürlich nichts, aber der stabile Absperrdrahlt um den Pausenhof – naja.