Die Kulturrevolution am Sonntag
Ich habe wieder Zukunftsforschung betrieben und zwei provokante Videos gefunden, die typisch für die neue Zeit sind. Der Muff des kulturellen Merkeldisziplinismus verzieht sich immer schneller. Wer erinnert sich nicht: Noch in den 90ern gab es so lockere Delikatessen wie „Samstag Nacht“ oder „Voll Normal“ und „zwei Stühle – eine Meinung“. Der Frohsinn für das gemeine Volk wurde ab den Nullerjahren rigide unterbunden. Und jetzt ist er plötzlich wieder da. Freilich noch nicht im umstrittenen Zwangsfernsehen, aber das sieht ja kaum noch jemand unter 65.
Meine Freundin hatte sich beschwert, daß ich Sonntags immer nur Röckchen flattern lasse und eine männliche Stimme auch mal schön wäre. Seis drum, der Liebe Gott hat es arrangiert, daß Alex Warren in zahlreichen Charts grad auf Nummer eins steht, es geht ihm um die Verherrlichung der Beziehung zwischen Mann und Frau. Nix Regenfetzen und keine Diversifikation. Zudem ist das Lied auch noch fromm, ein Graus für die woken Klimagurus.
Bisher fehlte noch ein Sommerhit. Manchmal könnte es der 3er werden. Als ich 1989 nach Darmstadt kam. standen auf dem Betriebsparkplatz zahlreiche 3er um meinen Trabbi rum. Herr Klein – selbst 320-Fahrer – klärte mich über diese Fahrzeuge auf: Der Fahrspaß werde gegen die geringe Lebenserwartung getauscht und damals auch noch gegen den Rost. Frenzy will so eine Möhre loswerden und holt zwei Jungs an Bord, die aus Ballermann 6 oder Manta Manta entsprungen sein könnten. Endlich mal normale Leute!
Wieder kein E-Auto, kein Hitzschlag, kein Afrikaner, kein Kohlendioxid und auch kein Transvestit.
Anmerkung zu den letzten Musikvideos: Immer mehr Sänger und Sternchen machen ungeniert Produktwerbung in ihren Filmchen. Das hat natürlich einen Sinn. Sie werden finanziell unabhängig von der elitären und vergeilten Blase der Musikindustrie und von den woken Rundfunkanstalten. Narrenfreiheit setzt das nötige Kleingeld voraus. Flo von der Autowerkstatt in Llucmajor hat den Dreh von Frenzy unterstützt.
Frenzy arbeitet im obigen Video unter der Marke “Ballermann” die durch die Markeninhaber, Annette und Andre Engelhardt und deren Lizenzpartner intensiv genutzt wird, gerade im Bereich der Party- und Eventveranstaltung sowie der Musikdarbietungen. Es ist ein Stück Unabhängigkeit von den NGOs und deren Regierung.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst:
Schrecken ist genug verbreitet,
Hilfe sei nun eingeleitet! –
Schlage, heil’gen Stabs Gewalt,
Daß der Boden bebt und schallt!
Du, geräumig weite Luft,
Fülle dich mit kühlem Duft!
(Geh. Rath v. Goethe)