Geschrei im Repräsentantenhaus
Da die germanischen „Qualitätsmedien“ sehr ungern über demokratische Peinlichkeiten aus Washington berichten, tue ich es.
Am Mittwoch brach im US-Repräsentantenhaus während einer Schweigeminute für den konservativen Aktivisten Charlie Kirk ein lautes Geschrei aus. Kirk war zuvor am selben Tag bei einer Veranstaltung auf dem Campus der Utah Valley University in Orem, Utah, erschossen worden. Der Sprecher des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, bat die Abgeordneten auf der Tribüne, „sich für einen Moment des Gebets für Charlie Kirk und seine Familie zu erheben“. Doch kurz nach Beginn der Schweigeminute ergriff die republikanische Abgeordnete Lauren Boebert aus Colorado das Wort und rief zu einem gesprochenen Gebet auf. Demokratische Abgeordnete antworteten ihr daraufhin mit lautem Geschrei, was zu einem parteiübergreifenden Wortgefecht führte.

War da gerade eine Delegation von Kampfschranzen der Roten und Grünen aus dem Bundestag zu Gast?
Was meint Autor Prabel mit „demokratische“ Peinlichkeiten? Meint er Peinlichkeiten im demokratischen Umgang des Parlaments (hier des US-Repräsentantenhauses) oder der Demokratischen Partei in den USA?
Ich frage, weil es hier die republikanische Abgeordnete aus Colorado, Lauren Boebert, war, die diese Schweigeminute stillen Gebets gestört hat, nicht jemand der Partei der Demokraten. Die Peinlichkeit liegt also in diesem Fall auf der Seite der republikanischen Partei.
Weltweit denkt man allmählich daüber nach das Plappermäulchen abzuschalten und mehr auf die Händchen zu schauen, was die Amis REAL so anstellen. Das kann jeder halten wie er will und Schlußfolgerungen ziehen oder es lassen.
Das meiste, was ich hier in Deutschland über die USA so lese, ist von Leuten geschrieben oder erzählt, die von den USA keine Ahnung haben. Da die USA groß und vielfältig sind und weil dank der Redefreiheit dort auch jede Menge Falschnachrichten kursieren (die US-Social Media sind voll davon), findet jeder das, was seine Vorurteile bestätigt, auch wenn es wenig mit dem Großen und Ganzen der USA zu tun hat. Dieser Mechanismus wirkt besonders stark beim Antiamerikanismus, rechts wie links.
Die Lügen im staatlichen Fernsehen über Charles Kirk sind ein deutliches Beispiel, aber nur die Spitze des Eisbergs. Sprich: Das deutsche USA-Bild ist stark verzerrt zu Gunsten einer antiamerikanischen Dämonisierung. Das gilt es bei jeder angeblichen Nachricht aus den USA zu beachten.
„Das deutsche USA-Bild ist stark verzerrt zu Gunsten einer antiamerikanischen Dämonisierung. Das gilt es bei jeder angeblichen Nachricht aus den USA zu beachten.“
vor Trump war’s genau andersrum.
Was nun, Herr Seiler ?
Mit „antiamerikanisch“ ist immer „Anti-Trump“ gemeint – unter Biden und Obama sowieso, jetzt erst recht.
Also sogesehen sehe ich da nur Kontinuität in deutschen Mittelstrahlmedien , weil da ja immer noch die gleichen Richtlinien gelten – ob mit oder ohne Trump.
„vor Trump war’s genau andersrum. Was nun, Herr Seiler ?“ Vor 2016 und 2020-24 unter Biden, so meinen Sie, wurden die USA in der deutschen Berichterstattung fair behandelt oder sogar in den Himmel gehoben? Das habe ich nicht so erlebt. Obama wurde vielleicht als Heiliger betrachtet, aber ansonsten war Antiamerikanismus unterschwellig sehr, sehr oft dabei. Dieser Antiamerikanismus wurde oft verkauft als „kritisch sein“. Übrigens nicht nur von links; auch viele AfD-Anhänger pflegen einen als „Kritikfähigkeit“ getarnten Antiamerikanismus; die haben die Niederlage im 2. Weltkrieg noch nicht verwunden.
Wahrhaftig waren die Nachrichten aus den USA nie. Sie strotzen und strotzten vor Unverständnis für dieses Land. Und jetzt ist es eben die Dämonisierung.