CDU in der Zwickmühle
Um die Optionen der linken CDU-Führer angesichts ihrer Parteikrise zu verstehen, muß man sich in ihre Lage reindenken.
Statistik 1:
Über 40 % der Wahlberechtigten in der BRD sind inzwischen über 60.
Für die SPD machten bei der letzten Bundestagwahl die über 60jährigen 58 % ihrer Wähler aus, für die Unionsparteien 52 %.
Zum Vergleich: Bei den Grünen machen die über 60jährigen nur 30 % ihrer Wähler aus, bei der FDP sind es 45 %, bei der AfD 26 %, bei den Linken 22 %,
Statistik 2:
Die Jungwähler konsumierten 2023 täglich 25 Minuten Fernsehen, die 20- bis 29jährigen 46 Minuten, die 50- bis 64jährigen 260 Minuten und die über 65jährigen 347 Minuten. Das sind knapp 6 Stunden. Da ist kaum noch Zeit Merzens Aktivrente zu verdienen.
Statistik 3:
In den sozialen Medien hatte die AfD im Februar 2024 2,66 Mio Follower, die SPD 1,29 Mio und die CDU 1,07 Mio. Und da sind nur die Parteikanäle gezählt worden, nicht die zahlreichen Unterstützer, die nicht den Parteien angehören. Die Lage für die Union ist an der Medienfront vollkommen katastrophal.
Folgerung:
Die linken Führer der CDU haben sich in eine fatale Abhängigkeit vom woke-extremistischen Zwangsfernsehen reinmanövriert, da ihre Hauptklientel fernsehsüchtig ist. Eine Aufgabe der Brandmauer würde dazu führen, daß die älteren Unionswähler massiv im Sinne des Merkelismus-Wokismus propagandiert und agitiert würden. Solange die Union eine Rentnerpartei ist und kaum geneigte Medien hat, ist ein Politikwechsel zumindest in einer Übergangszeit riskant.
Die jüngeren Mitglieder der CDU erkennen das Dilemma und sehen ihre persönliche Perspektive gefährdet, denn wegen dem Wegsterben der ältesten Wählerkohorten kommen nach und nach die Anhänger anderer Parteien, insbesondere der AfD in die älteren besonders zahlreichen Kohorten.
Die Union hat sich nicht nur politisch, sondern auch kommunikativ eingemauert. Das mag ein Aspekt sein, warum Merz stur am Wokismus-Merkelismus festhält. Mittelfristig ist das für die CDU natürlich fatal.
Noch eine Bemerkung zum Sauerland. Ohne dessen mentale Besonderheiten ist Merz kaum zu verstehen. Durch verwandschaftliche Verwicklungen war ich mal in eine NRW-Schützenvereinsfeier reingeraten. Der Raum war mit Neonröhren ausgeleuchtet, er hatte den Charm eines MITROPA-Wartesaals aus den 70ern. Ich hatte ein Bier bestellt, nach einer Weile kam die Kellnerin mit einem Saftglas. Ich dachte sie bringt versehentlich Apfelsaft und wurde aufgeklärt, daß es sich um ein Bierglas handelte. Die Akteure standen in Grüppchen mit grünen Uniformen rum, was mich an die Oberförsteruniform meines ehemaligen Nachbarn erinnerte, der in seiner Jugend mit Hermann Göring in der Romintener Heide gejagt hatte. Es war alles sehr steif, ernst und förmlich. Wenn man in so einer muffigen Umgebung sozialisiert wird, das färbt natürlich ab.
Beitragsbild von Bernd Zeller aus der ZZ. Heute: Weimer fördert Meldestellen gegen Hanebüchen

Fernsehtüchtig Hin oder Her, die über 60jährigen werden nicht mehr allzulange Fernsehen können. Dann ist auch das Fernsehen entgültig am Ende und die Anstalten tot. Keine Lügerei und Verdummung mehr ! In den anderen alternativen Medien ist die Konkurrenz endlos und gnadenlos, und die Leute werden selbst herausfinden müssen welche Messages wahr sind. Monopole gibt es dort leider keine. Zieht Euch schon mal warm an …..
Die Anstalten tot? Sie werden bis in alle Ewigkeit zwangsalimentiert, auch wenn die Kommunisten und Bonzen dort dem Dolce Vita frönen. Siehe die Causa Schlesinger-rbb!
Das Sauerland, besonders das kurkölnische Sauerland, ist sehr katholisch (gewesen), In meiner Heimatstadt – zufällig auch die unseres Bundeskanzlers – gab es ein (Jungen-) Gymnasium und ein (Mädchen-)Lyzeum, letzteres wurde von Nonnen betrieben. Meine Schwester ärgerte sich immer, dass sie auf dem Fahrrad keine Hose anziehen durfte, die Nonnen akzeptierten nur Röcke. Dann gab es doch eine kleine Revolution, und ab der mittleren Reife durften auch die Mädchen aufs Gymnasium und wir hatten mit einem Mal drei hübsche Mädchen in der Klasse. In meiner Klasse waren fast nur Fabrikantensöhne, ich war der einzig „Rote“, da ich mich dazu bekannte, das mein Vater SPD wählte.
Im neugotischen Sauerländer Dom, Johannes Baptist, wurden nicht nur Fürbitten für den Heiligen Vater Papst Pius XII. gebetet, sondern auch eindringlich von der Kanzel ermahnt, nicht die SPD zu wählen, nur die CDU, halt die christliche Partei.
Es gab jedes Jahr ein großes Schützenfest mit Tanz im Zelt, Die Stadthalle war im Krieg zusammen mit zahlreichen dort über Nacht eingeschlossenen Russen, weggeschwemmt worden durch die Möhneseekatastrophe. Meine Mutter fuhr am nächsten Tag 1943 vom Nachbardorf mit dem Fahrrad dort hin und sah die toten Kühe in den Baumwipfeln hängen.
Alle zwei Jahre dann das Jägerfest und dann man auch immer viele grünberockte Männer vor dem großen Zelt draußen ihr Bier trinken.
Landschaftlich auf jeden Fall eine super schöne Gegend mit viel Grün, viele Seen und im Winter (früher) vielen Holländern, die dort Winterurlaub machten und vielfach Immobilien gekauft hatten.
In Neheim/Arnsberg gab es auch noch eine recht große ein- oder umfriedete Siedlung für die dort stationierten belgischen Soldaten und ihren Familien.
Sonntags lief keiner mit dem Handy rum – gab es damals noch nicht – sondern mit dem – oft schmucken – Sursum Corda um zur Kirche zu gehen. Freitags gab es kein Fleisch, nur Fisch, denn das war der Fastentag, Bevor sie ein ganzes Brot anschnitt, hat meine Mutter immer auf der Rückseite ein Kreuz eingeritzt. Und natürlich wurde vor dem Essen gebetet…
Ansonsten viel Schnaps und Bier getrunken, Halt harte Sachen, Wein war eher unbekannt.
Vor dem Russen hatten meine Mitschüler schon Anfang der 60iger Jahre ganz viel Angst.
Ach Gott ist das alte Bonner Republik!
Mein Vater selig war in Hüsten geboren und hatte nach 1945 für die katholische Kirche nur mehr Flüche übrig, und das will was heißen, zumal er sozusagen doppelt genäht katholisch war, als Sohn eines aus Kakanien migrierten Bauernknechtes.
Da nun allerdings auch die letzten 2 Päpste pro Umvolkung/Welt-Kommunismus waren bzw. sind, wird in dieser ausgesprochen seltsamen Gegend das Maul gehalten, woll…
Dass die jugendlichen Katholiken im erzkonservativen Sauerland in der Zeit des Kalten Krieges Angst vor Russen hatten, kann man sich an zehn Finger abzählen. Wir – ich damals 14 bis 17jährig – im Osten hatten mit den Rotarmisten viele Abeteuer erlebt, an die ich mich gerne noch heute erinnere.
Da war ein Major der Fliegertruppe vom Flugplatz Oderin-Brand (heute steht dort die Tropikal- Erlebnishalle) mit seinen Muschkoten in unsere Gegend gekommen, um in den Wäldern nördlich bei Luckau seiner Jagdleidenschaft zu frönen.
Meine Mutter, sie hatte 1945 mit Russen viel Schlimmes erlebt, hat voller Angst verhindern wollen, dass ich auf den Russen-Jeep wie andere Gleichaltrige mitfahre, um als Treiber mit durch die Wälder zu streifen.
Geschossen wurde, was vor die Jagdgewehre kam. Aber nach der Jagd wurden die Tiere auf den SiS (Russen-LKW) geworfen und danach vom Major ein „Prasnik am Lagerfeuer“ gemacht. Die Muschkoten putzten ihre Gewehre. Wir Jungen (etwa 6 Treiber) erhielten aus einer Kiste Schokoladentafeln, Apfelsinen, Weißbrot und Gläser voll Zucker zum Mitnehmen für unsere Eltern und Geschister, für meinen Vater bekam ich zum Mitnehmen eine Flasche Wodka der Marke „Moskowskaja“.
Das war damals die schlechte Zeit in den 50er Jahren, als wir in der „Zone“ noch rationalisiert Lebensmittelkarten hatten.
Der Major hate einen Muschoten mit dabei, der gebrochen Deutsch sprach. Er ließ uns beim „Prasnik“ am Waldrand in einer Reihe antreten, übergab uns die Belohnungen und in gebrochenem Deutsch belehren, dass wir den Wodka nicht selber trinken und dann besoffen zu Hause ankommen, er würde uns dann nicht mehr auf die Jagd mitnehmen.
Dann hieß es rauf auf die Autos und ab gings ins Heimatdorf.
Was machten solche Abenteuer damals im Osten mit Kindern und Jugendlichen?
Ich hatte jedenfalls vor Russen keine Angst und fuhr Mitte der 50er Jahre fast dreimal jährlich auf den Russenautos mit zur Jagd. Mal waren es Wildenten, Hassen, Rotwild und Schwarzwild.
Bei den Westdeutschen findet man oft genug Leute, denen die Angst vor Russen Teil der DNA zu sein scheint. Ich kann das verstehen und wundere mich nicht darüber, dass Russophobie in westdeutschen Städten und Gemeinden weitaus stärker verbreitet ist als in den ostdeutschen.
Der Westen hat m.W. mehr Ostflüchtlinge aufgenommen als die spätere DDR – Westelbien war das Hauptziel der Trecks.
Gefühlt ganz Schlesien befand sich zB plötzlich um Salzgitter und im Ruhrgebiet. Interessanterweise hatten die zusätzlich zu ggf. eigenen üblen Erfahrungen auch die der ebenfalls vertriebenen Polen aufgenommen, die in ihre Wohnplätze einrückten, denn weiter „über der Oder“ sprachen viele Polnisch.
Zudem war der Westen als Reservoir der Wehrmacht größer als der Osten und die Heimkehrer brachten ihre Mischung aus sehr schlechtem Gewissen, Entsetzen über die eigene und auch die gleich durchgreifende Kampfesweise der Roten Armee, vielleicht noch größerem Entsetzen über dann relativ gute Behandlung in Sibirien (also nicht schlechter als die dort lebenden Russen) mit zurück. Das erklärt es vielleicht teilweise.
Die US-Filme und -Russenhysterie der 1950er taten das ihre dazu.
Auch hier in Franken ist irgendwie ein Unterschied zwischen katholischen und evangelischen Gegenden zu bemerken. Der Eingriff in den Alltag war bei den katholischen Gegenden noch lange bemerkbar.
Was letztlich die katholische Kirche im Alltag verschwinden lässt sind die fehlenden Priester, inzwischen fasst nur noch aus Afrika oder Südamerika, und die Aufdeckung ihrer peinlichen und strafbaren sexualpraktiken.
Aber Merz ist noch aus der Zeit davor und daher erklären sich für mich schon seine Aussagen zum Stadtbild. Man hätte halt nur Katholiken einwandern lassen sollen.