Deutsche Industrie auf der Flucht (2)

Nachdem wir LANXESS beobachtet hatten, wenden wir uns Evonik zu, auch ein Betrieb der Spezialchemie. 46 % der Aktien gehören übrigens der RAG-Stiftung, welche die verbliebenen Kosten des Kohlebergbaus zu tragen hat. Wenn Evonik schwächelt, bekommt auch die Rekultivierung und Wasserhaltung Probleme.

Der 2024er Geschäftsbericht zeigt, daß 48 % des Umsatzes in Europa, Afrika und im Nahen Osten (EMEA). erwirtschaftet wurden, (17 % in Deutschland). Knapp 30 % wurden in den Amerikas erzielt, 22 % in Südostasien und im Pazifik. Eine fühlbare Steigerung des Umsatzes erfolgte nur in Asien und Südamerika.

Die Investitionen verteilten sich wie folgt:

Mio €%
EMEA42250
Amerikas28334
Asien Pazifik13516
Summa840100

In Weston (Michigan) entsteht eine neue Anlage für hochreines Siliziumdioxid für die Halbleiterindustrie. In Charleston (South Carolina) entsteht eine Anlagenerweiterung für Kieselsäure. In Lenzing (Österreich) wird die Membrantechnologie verstärkt. Eine neue Anlage für Alkoholate entsteht in Singapur, In Japan entsteht die erste Aluminiumoxidanlage von Evonik in Asien, mit japanischen Fömi unterstützt.

Das Handelsblatt berichtete, daß Unternehmenschefs Alarm schlagen. „So hatte beispielsweise Evonik-Chef Christian Kullmann kürzlich kritisiert, der Emissionshandel gefährdete allein in Deutschland mindestens 200.000 gut bezahlte Industriearbeitsplätze. „Wir sind die Einzigen, die mit dieser CO₂-Gebühr belastet werden, die Konkurrenz in Asien und Amerika dagegen nicht. Deshalb muss das ETS abgeschafft oder radikal reformiert werden – und zwar schnell“, hatte Kullmann gesagt.“

Da hat er bei uns einen Verbünteten, nämlich die stärkte Oppositionspartei AfD. Sie muß die Macht übernehmen, bevor die deutsche Chemie fertig hat.