Kunst ohne Korruption

Lali Esposito, argentinische Schauspielerin und Sängerin lebte gut von Steuergeld, welches von Präsident Milei mit der Kettensäge gestutzt wurde. Zwischen Milei und Esposito fliegen seitdem die Giftpfeile. Der Präsident wirft der Sängerin vor, sie habe sich in der Vergangenheit „von verschiedenen Regierungen“ bezahlen lassen und verspottet sie als Lali „Deposito“ – was übersetzt so viel wie „Einzahlung“ heißt. Milei erklärte, wer angreife, müsse eine saubere Weste haben und dürfe keine „Parasitin“ sein, die an der Brust des Staates sauge. Es folgten Vorwürfe, Esposito habe beispielsweise von einer Provinzregierung für einen Auftritt 350.000 Dollar verlangt. In der Hauptstadt Buenos Aires bietet sich Kunstfreunden ein schier unerschöpfliches Angebot. Vieles davon war subventioniert und nicht überlebensfähig, wenn die staatlichen Gelder ausbleiben.

Das Ministerium der Kultur hat Milei aufgelöst, Besonders betroffen sind Kultureinrichtungen wie das Nationale Institut für Film und audiovisuelle Künste (INCAA), das die Regierung ebenfalls schließen will. Mehr und mehr müssen Künstler sich durch Zuspruch ihres Publikums über Wasser halten. Das hat natürlich den Vorteil, daß sie nicht mehr spinnen können, sondern den Geschmack treffen müssen.

Der Band Pacifica ist das gelungen, hier bei einem Auftritt in der Uni der Hauptstadt. Wer hallewege was kann, kommt zurecht, die gierigen Parasiten, die das Blut des Volks gesaugt haben, müssen einpacken oder sich auf ihre Fähigkeiten besinnen.

In Brasilien war die Streichung der Kultursubventinen dem Präsidenten Bolsonaro zum Verhängnis geworden, sein Kontrahent Lula mobilisierte für seinen Wahlkampf alle verfügbaren Stars und Sternchen, mit Erfolg. In Argentinien hat die Kettensäge nicht geschadet, weil der Kulturkampf seitens Milei konsequenter geführt wurde. Gegen die geldgierige Mafia ist der Angriff die beste Verteidigung.

In Deutschland ist eine absurde Situation entstanden. Obwohl die Verfassung eine Kulturhoheit der Länder vorsieht, hat sich eine teure und umstrittene Bundeskürokratie etabliert, die immer wieder in Antisemitismusskandale verwickelt war. Der derzeitige Amtsinhaber steht wegen Hochstapelei in der Kritik.