Die Aufwertung des Basiskonsums ist zu erwarten
Die ganz große Hoffnung und Musik ist aus den Techkonzernen raus. Nicht daß ich sie schlecht reden will, aber es ist schon sehr viel goldene Zukunft vorgeträumt und eingepreist.
Das BIP ist 2025 in den USA um rund 2 % im Vergleich zum Vorjahr gewachsen, die Industrieproduktion im rund 1 %, nachdem sie 2023 und 2024 um den Nullpunkt kreiste. Nun muß man natürlich berücksichtigen, daß seit Trumps Inauguration nur ein Dreivierteljahr vergangen ist und die Wirkungen seiner Industriepolitik erst in kommenden Jahren sichtbar werden, oder auch nicht.
Natürlich wird Amerika von den Märchenmedien schlechtgeschrieben, schon weil sie Trump nicht leiden können.

Man soll aus amerikanischen Aktien raus, so die Meinung der Trump-Hasser. Warren Buffet, der die Lage oft richtig eingeschätzt hat, geht von einer Renaissance der vernachlässigten Branchen aus, er setzt im kommenden Jahr auf die Unternehmen, die Basisbedürfnisse befriedigen, und da sind auch amerikanische dabei. Nun wartet er geduldig ab, daß der Markt eine Kniebeuge macht, bevor er einkauft.
Tatsächlich findet man überall wenig beachtete und an den Börsen unterbewertete Firmen, die aber gutes Geld verdienen. Ich habe mich mal umgeschaut und im Lebensmittelsektor, bei der Telekommunikation und im Industriebereich einige Perlen gefunden, die grad richtig billig sind, In den letzten Jahren ist eben alle Aufmerksamkeit auf die großen Sieben und einige AI-Start-Ups gerichtet gewesen. Das hat Geld in deren Kassen und die der Anleger gespült, aber der AI-Drops dürfte abgesehen von interessanten Anwendungen weitgehend ausgelutscht sein.
Von einigen Medien wird immer wieder für Start-ups getrommelt und ahnungslose Kleinanleger, aber auch arrogante Family-Offices und schlecht geführte institutionelle Anleger wie die Berliner Zahnärztekammer gehen mit fliegenden Fahnen in Wagniskapital. Gerd Kommer hat grade in einem interessanten Video verraten, daß dieser heilige Gral des Investierens, wie er das nennt, doch wie zu erwarten viele Enttäuschungen bereitet. Einige wenige Gründungen sind erfolgreich, die Mehrheit sind Verrecker. Schon Karl Marx berichtete im „Kapital“, daß die Erfinder selten wirtschaftliches Glück hatten, daß die erfolgreichen Bieter von Zwangsvollstreckungen, die handfertig fremde Gedanken umsetzten, erfolgreicher waren, wenn überhaupt.
Vor Medienempfehlungen möchte ich warnen. Meine Freundin liest die WELT, wo fast täglich für irgendwas getrommelt wird. Aber leider fast immer zur Unzeit. Noch eine Woche vor der Kórona-Krise sollte man allgemein in Aktien investieren, Drei Wochen später wäre die Empfehlung goldrichtig gewesen, kam aber nicht. Kurz bevor Novo Nordisk abstürzte, wurde die Firma in den Himmel gehoben. Nachdem Osteuropa drei Jahre sehr gut gelaufen war, empfielt die WELT Polen. Sehr spät. Dasselbe passierte mit Japan, die dortigen Aktien hat man am besten gleich 2021 gekauft, und nicht nachdem sie schon um 50 bis 100 % gestiegen waren.
Am besten sieht man sich immer in den Bereichen um, die aktuell nicht in der Zeitung stehen.
