Lebensversicherungen – ein Klotz am Bein
Der Finanzmarktstabilitätsbericht 2024 der Bundesbank enthält auch einige Bemerkungen zu Lebensversicherungen. Aus dem Bericht:
„Wie im Bankensektor haben sich durch den Zinsanstieg im Jahr 2022 stille Lasten in der HGB Bilanz der Lebensversicherer gebildet, da der Marktwert festverzinslicher Kapitalanlagen unter den Buchwert
gesunken ist. Aufgrund der langen Laufzeiten der Aktiva sind die stillen Lasten bei Lebensversicherern wesentlich höher als bei Banken. So betragen die stillen Lasten der Lebensversicherer im zweiten Quartal 2024 rund 9 % der Kapitalanlagen zu Buchwerten. Mehr als 80 % der deutschen Lebensversicherer haben stille Lasten.
Für die Lebensversicherer und ihre Kunden wirken sich die höheren Marktzinsen nur allmählich in der Neu- und Wiederanlage aus. Die Wertpapieranlagen der Lebensversicherer stammen überwiegend noch aus der Niedrigzinsphase und sind daher trotz der jüngsten Zinssenkungen überwiegend niedriger verzinst als am Markt gehandelte Wertpapiere. Das begrenzt die Attraktivität von Lebensversicherungen im Vergleich zu anderen Kapitalanlagen. Bei Kündigung hingegen sehen deutsche Lebensversicherungen oft feste, vom Zinsniveau unabhängige, Rückkaufswerte vor. Somit fallen bei einer Kündigung keine Abschläge an, wenn die Wertpapieranlagen im Wert gesunken sind und stille Lasten bestehen. Daher kann es sich für Versicherungsnehmer lohnen, ihre Policen zu kündigen und die Beträge am Kapitalmarkt anzulegen.“
Da ist nicht viel zu erklären, Die Versicherer sind gesetzlich verpflichtet, Anleihen zu kaufen, um einen großen Markt für Staatsschulden abzugeben. Diese Anleihen haben 2022 auf Grund des Zinsanstiegs schlagartig deutlich an Wert verloren. Die Versicherer müssen diese Verluste nicht bilanzieren, weil das gesetzlich so bestimmt ist. Darum heißen diese Verluste „stille Lasten“. Wenn man die Versicherung kündigt, bleibt der Versicherer zunächst auf diesen Verlusten sitzen und gibt diese sukzessive an die verbleibenden Versicherungsnehmer weiter. „Den letzten beißen die Hunde“, sagte die Oma zu so einem Vorgang.
Ich habe die KI gefragt, was eine LV im Durchschnitt bringt. „Die durchschnittliche Rendite von Lebensversicherungen liegt in Deutschland im Bereich von 2 bis 3,5 Prozent, wobei dies sowohl die laufende Verzinsung als auch die Überschussbeteiligung umfasst.“ Damit schafft man noch nicht mal die Inflation.
Letztere betrug 2020 0,5 %, 2021 3,1 %, 2022 6,9 %, 2023 5,9 % und 2024 2,2 %. Im Durchschnitt waren das 3,7 %.
Mit dem SPDR MSCI All Country World hat man in 5 Jahren 78,6 % Zuwachs erreicht, also 12,3 % pro Jahr. Ähnlich gelagerte ETFs haben etwa das gleiche Ergebnis gebracht. Der Vorschlag der Bundesbank ist nicht abwegig.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Er will mein Leben und mein Glück, und fühlt nicht, daß er schon tot ist, der um seiner Sicherheit willen lebt.“ (Geh. Rath v. Goethe)
Foto: Prabel
Den Letzten beissen die Hunde ? Das ist jetzt aber wirklich nicht erst seit 5 Jahren bekannt Sparbuch, Schatzbrief,
Bundesanleihen sind halt bei Michel & Co. äusserst beliebt … Gibt es denn schon die ersten Kriegsanleihen ? Noch nicht ? Kommt in Kürze, versprochen.
Dieses Land ist auskunftlich seines „Kanzlers“ auf exakt dem gleichen Niveau wie die Kokaine.
Ströme von Fachkräften, Renten, Krankenversorgung, Staatsbedienstete, Straßen, Schienen, neuerdings auch „diese Tierpanzer“ – alles muß aus oder mithilfe Krediten bezahlt werden, es darf bloß nicht gesagt werden, sonst wäre das Rating sofort futsch. Daher das Renteneintrittsalter von 70, Boomersoli, Enteignung von Wohnraum wie 1944ff, Pflichtdienst von Senioren, Arbeitsdienst der Jüngeren usw.
Also: hinein in die LV (die ja bei weitem nicht das einzige Anlage-/Vorsorge-Versicherungsprodukt am Markt ist), denn je mehr von eigenem Fleisch bezahlt wird, desto weniger muß eine Ratingagentur sich Sorgen machen.
Schnalle deinen Gürtel enger um ein Loch
Es geht doch, es geht doch, es geht ja immer noch
Schnalle deinen Gürtel bis das Leder bricht
Erst denkst du dass es geht, doch es geht nicht!
(Georg Kaiser/Kurt Weill)