Der Boden der Realitäten
Die Nichtwähler waren mit über 43,2 % die größte Truppe bei der NRW-Kommunalwahl. Es gibt eine Gesetzmäßigkeit: Mit der Größe der Gebietskörperschaft sinkt das Interesse an Kommunalpolitik.
Das hängt natürlich damit zusammen, daß man in einer Großstadt den Bürgermeister nicht zu Gesicht bekommt. Mit allen Anliegen landet man bei auswechselbaren Subalternbeamten.
Bei Wahlen kommt zudem immer die Nationale Front raus, egal wo man das Kreuz macht. Die Politik wird eh von Brüsseler Kommissaren, von den Oligarchen, dem zwangsfinanzierten Staatsfernsehen und von undurchsichtig bzw. staatlich finanzierten Marionettenvereinen gemacht, die sich sinnigerweise Zivilgesellschaft nennen. Nach der Wahl sitzen in den Fernsehstuhlkreisen dieselben Grünen, wie vor der Wahl. In der Regel soll der Wähler sich bei der Stichwahl zwischen zwei Grünen entscheiden, in Kassel war es zukunftsweisend nur noch einer. Wenn ein Wahlergebnis nicht grün ist, wird geputscht, wie in Thüringen.
Meiner Meinung nach wurden die Gebietsreformen mit immer größeren Städten, Gemeinden und Landkreisen vorangetrieben, um das Land zu entdemokratisieren. In großen Einheiten kann man besser mauscheln. In kleinen Orten git es mehr Kontrolle und Disziplin. Die Korruption ist vielen Leuten inzwischen zu dumm. Die Wahlbeteiligung sinkt.
Vor einigen Jahren hatte ich in Großstädten eine Wahlbeteiligung unter 50 % diagnostiziert. Das wird derzeit wieder bestätigt.
Wenn man die Kommunalwahl NRW realistisch betrachtet, so hat die Nationale Front aus Linken, Grünen, SPD und CDU etwa 40 % der Wahlberechtigten mobilisiert, die Alternativen rund 10 %. Wie schon dargelegt: 43 % sind zu Hause geblieben.
Aber es kommt ja auch die nächste Bundestagswahl mit höherer Beteiligung. Heute war eine Umfrage auf Civey, welche Partei die Probleme des Landes am besten lösen kann. 29 % trauen das der AfD zu.
Ihrer Kritik an großen zentral regierten Einheiten stimme ich zu. Man sollte endlich mal was neues probieren, zB Sonderwirtschaftszonen, wo in vielen Ländern die Post abgeht.