Wirbel um den Parasiten
Kürzlich hat ein libertärer Bürger in Schwaben Polizeibesuch bekommen, weil er auf X die Binsenweisheit erwähnte, daß kein einziger Parasit netto irgendwelche Steuern zahlt. Ein Parasit ist ein Lebewesen, das zum Überleben auf einen Wirt angewiesen ist. Der Befall ist für den Wirt meist nicht tödlich, aber er wird geschädigt. So berichtet die KI über dieses Thema. Es ist auch allgemein bekannt, daß sich ein Beamter nicht am Leben halten kann, wenn nicht ein Anderer Waren produziert und den Reichtum schafft (Adam Smith), bei dem jenes Mehrprodukt (Karl Marx) ensteht, welches für die Entlohnung von Dienstleistungen zur Verfügung steht.
Bereits am 20.12.2012 hatte ich in einem meiner ersten Einträge auf diesem Blog veröffentlicht:
Der Ökonom Adam Smith machte sich 1776 im „Wohlstand der Nationen“ Gedanken über das nützliche Verhältnis von produktiver und unproduktiver Arbeit. Die eine Arbeit als Warenproduktion, die andere als Dienstleistung. Smith schrieb dazu: „Die jährliche Arbeit eines Volkes ist der Fundus, aus der es ursprünglich mit allen notwendigen und angenehmen Dingen des Lebens versorgt wird, die es über das Jahr verbraucht. … Zwei Faktoren bestimmen nun in jedem Land diese Pro-Kopf-Versorgung: Erstens die Produktivität der Arbeit als Ergebnis von Geschicklichkeit, Sachkenntnis und Erfahrung, und zweitens das Verhältnis der produktiv Erwerbstätigen zu denen, die nicht auf diese Weise erwerbstätig sind. Von beiden Umständen hängt es ab, ob in einem Land das Warenangebot reichlich oder knapp ausfällt.“
Nun wird der eine oder andere behaupten, daß die Beamten ja auch Nutzen bringen. Das will ich nicht in Abrede stellen, allerdings darauf hinweisen, daß es zu allen Zeiten unnütze Leute im Staatsapparat gegeben hat. Man lese zum Beispiel die Bienenfabel von Berhard Mandeville und findet das bereits vor langer Zeit bestätigt. Wenn jede Staatsausgabe unumstritten wäre und die Gesellschaft voranbrächte bräuchte es keine Parlamente und keine kontroversen Haushaltsberatungen.
Die Gedanken über den Zusammenhang von Wertschöpfung und Dienstleistung sind der schwäbischen Regierung nicht mehr geläufig. Die Bildungsferne, gerade in wirtschaftlichen Belangen greift um sich.

Der Beamte leistet definitionsgemäß nicht der Bevölkerung einen Dienst, sondern seinem imaginären „Dienstherrn“.
Der ist seit dem Wegfall der Monarchie eher schwach und umweghaft definiert. Hier wollte wohl der gute Professor Preuß der Weimarer Republik den Pelz waschen, ohne ihn naß zu machen, zumal die damaligen Sozendiebe sofortestens und unauffällig in die Beamtenstellen strebten.
Erst das BBG brachte zutage, welche Berufsgruppen – zB so gut wie alle „Kulturschaffenden“ – Beamte waren.
Die Russkis schließlich, offenbar gewitzigt durch zaristische Zustände, ließen in der DDR keine Beamten zu, eine Aktion, der sich die Westalliierten nach den Schalmeiengesängen der plötzlich geläuterten dortigen Beamten nicht anschlossen. Einstein berichtet über dieses Anschleimen und machte seinen rückkehrwilligen Kollegen bittere Vorwürfe.
Ein Punkt für die DDR: 40 Jahre beamtenfrei.
Natürlich erbringen auch die Beschäftigten staatsnaher Firmen wichtige / nützliche / nachgefragte Tätigkeiten. (Ich konnte letztens eine städtische Müllverbrennungsanlage besichtigen – hochinteressant & Hut ab!) Die erwähnte Dichotomie eweist sich als Panorama mit Grautönen.
Hoffentlich war es nicht die Anlage in Erfurt. Die arbeitet mit astronomischen Kosten. Das Weimarer Land läßt seit 4 Jahren in Staßfurt verbrennen. Das kostet den Gebührenzahler deutlich weniger, obwohl es viel weiter weg ist. Die Anlage in Erfurt ist eine wirtschaftliche Katastrophe.