Fußball-WM in Katar soll gerettet werden

Die Vergabe der Fußballweltmeisterschaft im Jahr 2022 nach dem Emirat Katar soll nach dem Willen der europäischen Qualitätsmedien rückabgewickelt werden. Als Begründung wird angegeben, daß 5 Millionen $ Schmiergelder an Fußballfunktionäre aus Afrika, Asien und Frankreich geflossen seien, um diese für den Wüstenstaat günstig zu stimmen. Genannt wird zum Beispiel ein abstimmungsberechtigter Funktionär aus Tahiti, Reynald Temarii, der Vergünstigungen erhalten haben soll. Tahiti, da muß man im Google Maps erst mal schauen, ob es das wirklich gibt. Es handelt sich um eine winzige französische Kolonie mitten im Pazifik. Sonne, Palmen und schöne Insulanerinnen am Strand. Wenn dort gefeiert wird, dann selten kürzer als eine Woche…

Die Nachricht über geschätzte fünf Millionen als Bestechungssumme ist für Beobachter der FIFA sehr überraschend. Kenner des internationalen Fußballs hatten mindestens mit dem zehnfachen Betrag gerechnet. Ist den Kataris das Geld ausgegangen? Oder sind die afrikanischen Funktionäre plötzlich unter die Eremiten gegangen? Leiten jetzt Bettelmönche die FIFA?

Über die Gründe für den Sinneswandel hinsichtlich des Austragungsorts läßt sich trefflich spekulieren. In Prabels Blog wird grundsätzlich nicht gerätselt. Es ist jedoch sicher, daß der Weltfußballverband zerfallen wird, sollte die WM in Katar ausfallen. Die arabischen Fußballministerien und auch die dortigen Fans werden wenig Verständnis für eine Neuvergabe des Events entwickeln. Und auch die Afrikaner werden sich schwerlich für europäisches Moralin entscheiden…

Der Präsident der Asian Football Confederation Scheich Salman bin Ebrahim Al Khalifa von Bahrain sprang den Kataris bei und sagte in einer Erklärung am Montag, dass die Ausrichtung der Weltmeisterschaft „sehr viel für den Kontinent bedeutet“, und er sei immer noch gespannt auf eine erfolgreiche Weltmeisterschaft in Katar. Scheich Salman sagte, er sei davon überzeugt, dass Katars WM-Organisation „alles tun wird, um die Zweifel zu löschen.“

Die FIFA ist beim Kreuzen und Lavieren, um den Zerfall des Verbandes zu vermeiden. „FIFA begrüßt die vom Staat Katar angekündigten Arbeitsgesetzreformen“ und „Stellungnahme der Untersuchungskammer der FIFA-Ethikkommission“ sind die Reaktionen auf der FIFA-Internetpräsenz.

FIFA-Präsident Blatter schlief kürzlich an seinem Zürcher Schreibtisch ein. Eine Fee erschien ihm und gewährte drei Wünsche. „Ich will unter Palmen am Strand liegen“. Der Zauberstab drehte sich und rums fand er sich ausgerechnet am tahitianischen Strand wieder. „Ich will lauter schöne Mädchen um mich haben“. Die Fee hob den Zauberstab und rums war er von schönen Mädchen umgeben. Nun hatte er noch einen Wunsch frei: „Ich will Reynald Temarii nie wieder sehen!“ Rums saß er wieder an seinem Schreibtisch in Zürich…