Hart wie Kruppstahl, zäh wie Leder, schnell wie Windhunde

Obiges Fitnessideal stammt von Adolf Hitler. In seiner Rede vom 14. September 1935 vor 50.000 Mitläufern der HJ stellte der Führer dieses durchtrainierte Leitbild in den Raum. Für übergewichtige Sofakartoffeln war kein Platz unter der Hakenkreuzstandarte. Wie ist die Lage heute nach knapp 80 Jahren unter der Sonnenblume?

Die Hatz auf vermeintlich Übergewichte ging hierzulande richtig los, als die damalige Ministerin für Verbraucherschutz, Renate Künast, im Jahr 2004 eine Kampfschrift mit dem Titel „Die Dickmacher“ publizierte. Darin ist von dem pazifistischen Jargon, den ihre Partei stets pflegen muss, wenn es um kriegerische Auseinandersetzungen geht, nichts mehr zu bemerken; im Kampf gegen jedes Gramm Fett redet sie plötzlich daher wie General Moltke beim Sturm auf die Düppeler Schanzen: „Was wir brauchen, ist eine Art Mobilmachung“, schreibt Künast. „Wir müssen uns auf einen langen, zermürbenden Kampf um jedes Gramm einstellen, der uns sicher auch Rückschläge bescheren wird.“ Alle müssen Opfer bringen, damit ihnen das grausige Schicksal von Künasts Parteifreund Jo-Jo-Joschka erspart bleibt, der sich joggend ins Außenamt geschrumpelt hatte, um darin aufzugehen wie ein Hefekloß.

Der martialische Jargon von Frau Künast und anderen Mobilmachern ähnelt nicht zufällig Appellen zur Erhöhung der Wehrkraft. Schließlich sind die Forderungen nach regionaler Kost mit viel frischem Obst und Gemüse nichts Neues. Besonders beliebt war diese vierschrötige Ernährungsweise am Vorabend des Zweiten Weltkriegs. Damals gab es sogar einen „Reichsvollkornbrotausschuss“ mit mehreren hundert Mitarbeitern.

Auch die Vorliebe für Sojaprodukte stammt aus dieser Zeit. Viele industrielle Fleischersatzprodukte aus Soja (Bratlinge) wurden von der I.G. Farben erfunden. Die Förderung des Sojaanbaus durch die Nazis diente dem kriegerischen Zweck, die Eiweißversorgung hinter der Frontlinie zu sichern, ohne Fleisch an die Front transportieren zu müssen. Deshalb wurde schon vor dem Krieg fleißig Propaganda für die dubiose Leguminose gemacht.

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