Deutschtum im Ausland

Vor 50 Jahren bin ich mit vielen Jungs in die Schule gegangen, deren Eltern aus Polen, Ungarn und Rumänien stammten. Im Nachbarhaus wohnte ein französisches Mädchen, das im Krieg irgendwie in Deutschland hängengeblieben war.  Das war nach dem Krieg so und alle haben sich Mühe gegeben, daß die Kinder, deren Eltern nicht oder schlecht Deutsch sprachen, den Anschluß in der Schule nicht verloren haben.  Die Eltern dieser Kinder haben zu Deutschland gestanden, auch wenn sie kein Wort oder wenig verstanden haben. Sie waren alle sehr fromm und katholisch und waren in den Kirchen sehr geachtet. Damals ging das Wort von den Beutedeutschen um, und das war angesichts der Umstände echt gemein.

Heute lesen wir in der Zeitung, daß Ausländer mit deutschem Paß in der Ukraine kämpfen, ohne daß sie von der Bundeswehr dazu autorisiert sind. Auch nach Syrien soll es sogenannte Deutsche an die Front verschlagen haben.

Von mir aus kann jeder reisen wohin er will und kämpfen wofür er will. Aber nicht mit deutschem Paß. Wer die deutsche Staatsbürgerschaft hat, hat in der Bundeswehr zu kämpfen und sonst garnicht. Die Bundesregierung sollte alle Einbürgerungen der letzten Jahrzehnte überprüfen und bei mangelnder Loyalität zum deutschen Staat rückgängig machen. Offensichtlich ist vom Gesetzgeber oder der Bürokratie in Größenordnungen geschlampt worden. Ordnung muß sein, denn das Ansehen von Deutschland im Ausland leidet darunter, daß deutsche Einbürgerungen grob illoyal sind.

Vor dem Kriege wurde vom „Deutschtum im Ausland“ gesprochen, wenn von deutschen Minderheiten im Ausland die Rede war. Jetzt gibt es wieder Deutschtum im Ausland, nur daß es keine richtigen Deutschen sind. Sie nehmen in der Ukraine an Überfällen teil, aber nicht an einer Aggression. Denn eine sowjetische Anekdote aus den 70ern besagt: „Aggression ist der Überfall eines Staates auf einen anderen ohne Genehmigung der Sowjetunion.“