Sind wir alle Kuffar?

Der Koran differenziert die Ungläubigen (Kuffar, wörtlich übersetzt: Kaffern) in „Völker des Buchs“ und „Harbis“, die ohne Recht auf Leben außerhalb moslemischer Herrschaftsgebiete existieren. Völker des Buchs waren zunächst Juden und Christen. Sie werden als Buchreligionen geführt, weil viele Patriarchen wie Abraham und Isaak bei Juden und Christen dieselben sind, wie bei den Moslems. Der Koran hat zahlreiche historische Suren, in denen das Alte Testament referiert wird, ja teilweise sogar das Neue erwähnt wird. Beispiele sind die Suren „Hud“, „Joseph“ und „Marjam“, die in Mekka offenbart wurden. In El Khalil stehen die Sarkophage von Abraham und Isaak in einer Moschee und werden von den Moslems verehrt. Seit 1967 können auch Juden das Grab Abrahams sehen, natürlich über einen separaten Zugang. Deutsche werden problemlos in den moslemischen Teil der Moschee eingelassen.

Christen und Juden können von den Moslems geduldet werden, wenn sie gedemütigt eine Kopfsteuer entrichten (Sure „Die Reue“, 29. Wunderzeichen, geoffenbart in Medina) . Heidenvölker dagegen müssen getötet oder versklavt werden, wenn sie das moslemische Glaubensbekenntnis nicht bekennen. Nun ist natürlich die Frage, wie dieser Unterschied gedeutet und gelebt wird.

Fräulein Claudia Roth zum Beispiel hat 1980 den katholischen Glauben abgelegt und denkt seitdem religionslos zu sein. Ist sie natürlich nicht, weil sie inzwischen der faschistoiden Klimareligion anhängt. Gehört sie nun noch zu den „Völkern des Buchs“ oder ist sie eine Vollkaffer? Der überwiegende Teil der Rechtsgelehrten geht davon aus, daß ganze Völker eine Religion haben. Das war eben zu Zeiten des Propheten so üblich. Deutsche laufen für den Normalmoslem deshalb immer noch unter dem Label „Christen“, auch wenn sie individuell an Spuk, Klima, Geister, Sozialismus, Hokuspokus, Fortschritt, Multikulti, Abrakadabra oder an sich selbst glauben. Fräulein Roth muß also nicht getötet werden? Kommt sie mit der Kopfsteuer weg?

Praktisch hat der Koran bei der gesonderten Behandlung von Ungläubigen kaum noch Bedeutung, weil er fast nirgends mehr wörtlich praktiziert wird. Die Tradition der Kopfsteuer ist in den meisten Gegenden schon im 19. Jahrhundert abgeschafft worden, im Osmanischen Reich beispielsweise im Februar 1856 durch ein Großherrliches Handschreiben. Die Türkei wurde damals im Krimkrieg von Großbritannien, Sardinien und Frankreich unterstützt und die Abschaffung der Kopfsteuer war der politische Preis dafür. Seitdem machte es wirtschaftlich keinen Sinn mehr Christen und Juden zu dulden und ihre Zahl ging deshalb zurück. Dem Islamischen Staat ist es heutzutage vollkommen wurscht, ob jemand Christ oder Teufelsanbeter ist. Vorsichtshalber wird alles was sich nicht zum Staat bekennt geköpft, gekreuzigt, gesteinigt, ersäuft oder verbrannt. Auch in den ehemals arabisch-sozialistischen Staaten Syrien, Irak, Tunesien, Libyen und Ägypten galt der Islam nicht wörtlich. Christen erfuhren dieselbe schlechte Behandlung wie die meisten moslemischen Bekenntnisse auch. Auf Juden traf das allerdings nicht ohne weiteres zu. Sie litten auch im Sozialismus fast überall unter besonderer Diskriminierung.

Nicht immer war die Ausrottung von Ungläubigen einfach. Als die Moslems Indien eroberten, hatten sie mit der schieren Menge der Hindus ein Problem. Etwa 80 Millionen wurden getötet, aber sie wurden einfach nicht alle. Die moslemischen Moguln trafen nach 1600 eine pragmatische Entscheidung und verliehen dem Hinduismus den Status einer Buchreligion, obwohl der Koran das Gegenteil aussagt. Hier findet man am deutlichsten einen Hinweis darauf, daß der Koran nicht die Politik geführt hat, sondern daß Stammesführer den Koran als geistige Waffe verwendet haben und nach ihren Bedürfnissen immer wieder zurechtgebogen haben. Einige Hindus traten zum Islam über, um ihr Los zu erleichtern. Aber das führte nicht zu ihrer Gleichstellung mit den ausländischen Eroberern. Blut ist im Osten dicker, als gemeinsame Gebete.

Glaubensbrüder können böse ineinander verbissen sein. Kurden und Türken sind Sunniten, trotzdem gönnen sie sich nicht das Schwarze unter dem Fingernagel und führen seit 90 Jahren Bürgerkrieg. Ähnlich sah es im Sudan aus. Die moslemische Bevölkerung Kordofans wurde vor einigen Jahren von arabischen Reitern einfach vertrieben. Auch in Afghanistan geht die Stammeszugehörigkeit in der Regel dem Bekenntnis vor.

Bereits jetzt ist erkennbar, daß in den deutschen Asyllagern vorrangig Volks-, Stammes- und Claninteressen ausgefochten werden. Auf der Hamburger Reeperbahn, im Rauschgifthandel und in Rockerclubs deutete sich das schon lange an. Religiöse Kämpfe gibt es daneben natürlich auch. Suhl war dafür ein Beispiel.

Der derzeit vorherrschende Individualismus wird sich in Deutschland gegen sich ausbreitende Clanstrukturen auf Dauer nicht behaupten können. Der Übertritt der Deutschen zum Islam würde für die Selbstbehauptung der als Singles oder in Kleinfamilien lebenden Deutschen keine Punkte bringen, weil die eigentlich machtverleihenden Familien- und Clanstrukturen in Deutschland nicht mehr vorhanden sind. Stärke kann in orientalischen Gesellschaften nur durch den Verbund in großen Gemeinschaften erreicht werden. Die Deutschen müssen sich in festen Bruderschaften organisieren, zum Beispiel auf Dorfebene oder in den Städten nach Betrieben oder Berufsgruppen. Vor den napoleonischen Kriegen war alles so ausgerichtet. Man war in Markgenossenschaften, Zünften, Gilden und geistlichen Bruderschaften organisiert. Allerdings gab es damals keine Gewerbefreiheit, keine Berufsfreiheit, keine Ansiedlungsfreiheit, wenig Innovation und keine Demokratie. Das gesellschaftliche Konstrukt wird im Nachhinein als Feudalismus bezeichnet.

Die bürgerlichen Demokraten des 19. Jahrhunderts waren stolz auf die neuen Bürgerfreiheiten, auf das Heraustreten des Einzelnen aus dem Kollektiv. Diese Gesellschaft der Freiheit, die zwischen 1890 und 1945 (im Osten von 1890 bis 1990) schon einmal einen Bruch erfuhr,  geht mit der Masseneinwanderung und insbesondere dem Familiennachzug nach Deutschland wieder einmal dem Ende entgegen.