Die AfD wird Europapartei

Allerdings anders als die Eurofaschisten um Merkel, Schulz und Juncker das denken. Am Samstag fand auf dem Kyffhäuser das Flügeltreffen der AfD mit 483 Teilnehmern statt. Nun hatte es gerade einen kleinen Lügenunfall mit einer Frankfurter Filiale der Pinocchiopresse gegeben, so daß die Sudeljournalisten wie auch das zwangsfinanzierte Staatsfernsehen zur Strafe draußen bleiben mußten. So ist mein Bericht vorerst der einzige von dieser aufschlußreichen Versammlung, dazu noch mit gewohnt unparteiischer Feder geschrieben.

Kürzlich hatte das zwangsfinanzierte Fernsehen einen Dreh mit „Flüchtlingen“ arrangiert, wo diese wie in einem Spielfilm als Komparsen das Hochwasser bekämpfen. Mein Beitragsbild dagegen zeigt eine junge Dame, die nicht von mir in ihre Rolle eingewiesen werden mußte. Es ist eine wirkliche Patriotin aus dem Kreisverband Ilmkreis-Gotha.

Christine Anderson
Christine Anderson

Auch sonst waren viele erprobte Kämpferinnen vor Ort: Neben Ellen Kositza, die mit den Katzenkrimis von Akif publizistisch an vorderster Front steht, war nach einem im Wahlkampf erlittenen schweren Verkehrsunfall die frisch genesene Christine Anderson aus Hessen angereist. Sie war im März 2015 bei einer Demo in Frankfurt von einem Stein der randalierenden Merkeljugend am Kopf getroffen worden, ich hatte seinerzeit empört über diese ungehobelte Rohheit gegenüber einer jungen Dame berichtet.

Christine 2015 in Frankfurt
Christine 2015 in Frankfurt

Björn Höcke eröffnete die Rednerliste und verwies darauf, daß man sich auf dem Kyffhäuser am Denkmal eines Volkes trifft, welches jahrhundertelange Knechtschaft zu erdulden hatte (zuletzt von 1933 bis 1990). Etwas lächelnd räumte er ein, daß dem Denkmal etwas die Leichtigkeit fehle. Bezugnehmend auf unsere Zeit betonte er, daß der Vulgärnationalismus der Vergangenheit nie wieder in Europa reüssieren (zu deutsch: Erfolg haben) dürfe.

Das Denkmal
Das Denkmal

Eine Wanderung auf diesen Berg erkunde eine über tausendjährige Geschichte. Das „über“ betonte er süffisant, denn er war wegen „1000 Jahren“ ja schon mal von der Drecksjournaille angeschossen worden. Der Kaiser des Reichs, der hier schläft, sei bis ins 16. Jahrhundert in den Mythen des Volks nicht Barbarossa, sondern Friedrich II. gewesen, der eine europäische allseitig gebildete Persönlichkeit war, und nicht nur eine deutsche.

Höcke forderte innere Kraft aus Mythen zu schöpfen, denn sie seien damals wie heute ein Kraftquell. Das Miesmachen unsrer Geschichte habe uns dagegen wurzellos gemacht. Nur „Vergangenheitsbewältigung“ lähme ein Volk, es sei endlich Zeit nach zahlreihen Mahnmalen wieder Denkmäler zu errichten.

Er wetterte gegen die Abartigkeit der Früh- und Hypersexualisierung von Kindern. Diesen Verbrechen würden wir mit aller Kraft Widerstand entgegensetzen.

Er forderte etwas mehr Mut und mehr Zorn, den geraden Rücken und verlorene Männlichkeit zurückzufinden. „Das Rebellische scheint sich Bahn zu brechen. Die Geduld ist zu Ende.“

Höcke kritisierte MP Kretschmann, der sich angesichts der Hochwassersituation in seinem Land mit der Bemerkung hören ließ: „Wir können jetzt nicht wie früher der Kaiser mit dem Geldsack hierher kommen.“

Björn Höcke prognostizierte, daß die AfD in Mecklenburg-Vorpommern stärkste Partei wird. Dann sei die Messe für die Kanzlerdarstellerin Merkel gelesen. „Die AFD ist die letzte friedliche Chance für unser liebes Deutschland. Ich will ein Deutschland, das voller Optimismus in eine selbstbewußte Zukunft geht.“ Wenn wir das wollen, dann müßten wir vor der Bundestagswahl ein Symbol setzen. „Wir werden keinen Oppositionsführer, sondern einen Kanzlerkandidaten wählen.“

Höcke, Meuthen und Gauland
Höcke, Meuthen und Gauland

Alexander Gauland ging in seinem Vortrag noch einmal auf Friedrich II. ein. Es sein kein Mann mit völkischem Denken gewesen, er war ein Kaiser ohne Kleingeistigkeit. So sei er die Sehnsuchtsgestalt gewesen. Das deutsche Volk sei durch große Gestalten groß geworden. Es gebe eine große europäische Tradition, in der die AfD stünde. „Wir müssen in Europa zusammenhalten, ohne den Nationalstaat zu ersetzen. Gauland geißelte die Ersatzidentitäten des Wohlstands, des Verfassungspatriotismus (Gauland: „was für ein abstraktes Konstrukt?“) und den „sozialistischen Staat deutscher Nation“, eine Floskel der Russenknechte um Honecker.

Jörg Meuthen begründete seine Entscheidung beim Flügel aufzutreten. Ein Parteisprecher sei nun mal für alle Parteiströmungen da. „Ich bin hier, um als Bundessprecher die Liebe zu unserem Land zu teilen.“ Er möge es nicht, als liberaler Kopf der Partei dargestellt zu werden. Der Begriff „liberal“ sei bis zur Unkenntlichkeit entstellt, weil alles Beliebige, Schwammige und Unbestimmte unter diesem Label abgelegt werde. Er fühle sich als „Freiheitlicher“ und als konservativer Patriot gleichermaßen. Letzteres putzten die Medien einfach weg.

Jörg Meuthen
Jörg Meuthen

Der von den Medien konstruierte Gegensatz freiheitlich – patriotisch sei konstruiert. Nach der letzten Quasselshow im zwangsfinanzierten Staatsfernsehen wurde er gefragt, wann es den nächsten Machtkampf zwischen ihm und Höcke geben würde: Seine Antwort: gar nicht.

Meuthen: „Es ist für unser Land 5 vor 12. Die Zeit für kleingeistige Rangeleien ist vorbei.“ Es müsse unser Anlegen sein, die Tradition zu schützen, offen für Neues zu sein und unsere Sprache vor den grünen Sprachpanschern bewahren. Die AfD bekenne sich zum Wettbewerb, zur freien Marktwirtschaft, zur Vertragsfreiheit und ist gegen das Bargeldverbot.

Freiheitlichkeit hieße Widerstand gegen staatliche Übergriffe auf allen Ebenen. Es fehle im Westen das Grundmißtrauen gegen den erziehenden Staat. Er sprach sich für die Umgestaltung unseres Staats nach Schweizer Vorbild aus und höhnte über die Inkompetenz Berlins: „Niemand hat die Absicht einen Flughafen fertigzustellen.“ Meuthens Vortrag wurde von den versammelten Patrioten überwiegend sehr freundlich aufgenommen.

Der sächsisch-anhaltinische Fraktionsvorsitzende Andre Poggenburg forderte als Nationalkonservativer dazu auf, den freiheitlichen Flügel, repräsentiert durch Alice Weidel und Jörg Meuthen zu fördern, um das gemeinsame Ziel zu verfolgen. Die AfD habe auch mit der FPÖ den Schulterschluß gewagt. Poggenburg nach einer Anregung aus Österreich: Ein wirklicher Umbruch n Europa könne nur von Deutschland ausgehen. „Wir sind eine Alternative für Europa.“

Der sächsisch-anhaltinische Landtagsabgeordnete Hans-Thomas Tillschneider möchte das Links-Rechts-Spektrum sprengen, denn rechts von der CDU sei rechts von nirgendwo. Die CDU unterwerfe sich den Grünen, und das nicht nur in Baden-Württemberg, sondern auch dort wo sie stärker ist. „Immer wenn es gilt Deutschland zu schaden, stehen die Grünen an der Spitze.“ Er äußerte den Verdacht, das Masseneinwanderung nicht sozial sei, weil sie das Lohnniveau drückt. Sein Vortrag endete mit der optimistischen Hoffnung: „Der Zusammenbruch des Establishments tritt früher ein, als mancher es erwartet.“

Der brandenburgische Landtagsabgeordnete Andreas Kalbitz warf als Schlußredner noch ein paar geschliffene Wendungen in den Raum. Wir hätten keine Regierung, sondern eine Reagierung. Die Familienpolitik sei „betreutes Aussterben“. Multikulti sei eine „Traumwüste von Bundestagsjunkies“, wobei er auf rauschgiftsüchtige Abgeordnete anspielte. Er schimpfte über die „Asozialdemokraten“ und über die „Zwangsbeiträge für die Zwangswahrheit.“ Die RBB-Intendantin sei jüngst mit 12.000 € Rente monatlich nach Hause geschickt worden – er rechnete vor, wie lange ein Normalverdiener für diese Pension arbeiten müßte – etwa 250 Jahre.

Interessante Gespräche am Rande
Interessante Gespräche am Rande

Das Fazit: An Visionen und an Selbstbewußtsein fehlt es den Nationalkonservativen in der AfD wirklich nicht. Die Teamfähigkeit hat sich seit dem vergangenen Jahr verbessert, ebenso das rednerische und intellektuelle Niveau.  Der Ofen ist angeheizt, um den bitterkalten Eispalast der herzlosen Bundeskanzlerin zu schmelzen. Der europäische Gedanke hat in der AfD Fuß gefaßt. Das Gedenken an Kaiser Friedrich II. führt darauf solche unterbelichteten Witzfiguren wie Jean-Claude Juncker und Martin Schulz vom europäischen Sockel zu stoßen und den Platz selbst einzunehmen, um Europa zu demokratisieren.