Landschaften der Aufklärung

Es gibt in Deutschland quirlige, interessierte und aufgeklärte Gegenden, andererseits aber auch staubige Landschaften des Einerlei und der Langeweile. Aufgefallen ist mir das bei der Auswertung der Zugriffszahlen meines Blogs. Mit Google Analytics kann man ja sehen, wo die Leser wohnen. Sicher sind meine Zahlen repräsentativ auch für andere aufklärerische und innovative Internetauftritte.

Natürlich wohnen meine Leser nicht nur in Deutschland. Treue Leser gibt es auch in der Schweiz, in Österreich, Paraguay, Thailand, Polen, Italien und vielen anderen Ländern. Sogar in den Vereinigten Staaten. Im November 2015 hatte Obamas Geheimdienst meinen ganzen Blog mal durchgecheckt. Ist mir natürlich nicht verborgen geblieben…

Für Deutschland habe ich die Zahl meiner Leser aufgegliedert nach Bundesländern mal ins Verhältnis zur Bevölkerung dieser Länder gesetzt. Und siehe da, es kommt zu folgendem Ranking:

Land Zugriffe auf mein Blog  in % Einwohner % Zugriffe / Einwohner
Berlin 10,3 4,3 2,40
Hamburg 4,0 2,2 1,82
Sachsen 7,0 5,0 1,40
Thüringen 3,4 2,7 1,26
Bayern 17,5 15,6 1,12
Hessen 8,3 7,5 1,11
Baden-W. 12,4 13,1 0,95
NRW 19,3 21,7 0,89
Sachen-Anhalt 2,2 2,7 0,81
Meck-Pomm 1,4 1,9 0,74
Schleswig-H. 2,4 3,5 0,69
Brandenburg 2,0 3,0 0,67
Rheinland-Pfalz 3,3 5,0 0,66
Bremen 0,5 0,8 0,63
Niedersachsen 5,3 9,6 0,55
Saarland 0,6 1,2 0,50
Deutschland 99,9 99,8 1

In den industriellen Gebieten und in den alten Kulturzentren wie Berlin, Hamburg, Bayern, Sachsen, Thüringen und Hessen ist das Interesse an aufklärerischen Gedanken, an alternativen News, deutlich höher, als in der dünnen geistigen Atmosphäre abgelegener Gegenden. Im Saarland läßt man sich eher mit dem besorgten Gesicht von Klaus Kleber und dem Trash von Böhmermann abspeisen, als in München, Frankfurt, Hamburg oder Dresden.

Die Medien, die jehrzehntelang das Hohelied der großstädtischen Eliten gesungen haben, die Studenten und Oberschüler zu ihren Streetfightern degradiert haben, sind gerade dabei ihre späte Liebe für das westliche Niedersachsen und für Schleswig-Holstein zu entdecken, weil die „Rechtspopulisten“ dort nicht zu Potte kommen. Die Traditionen und das Vereinswesen wären die soliden Stützpfeiler des Juste Milieus, so die Lügenpresse. Tatsächlich gibt es in den hintersten Winkeln des Westens immer noch Vereine, die von den Altparteien wörtlich als ihre „Vorfeldorganisationen“ geführt werden. Plötzlich entdecken Journalisten die vordem verachteten Briefmarken- und Wandervereine als ihre letzte Kampfreserve. Der Volkssturm des SPIEGEL und der Alpenprawda und der von ihnen gesteuerten und manipulierten Altparteien wird vom Trachtenverein gestellt, statt von der im „Rossini“ einkehrenden modernen und weltoffenen Schickeria.

Schon das Wahlergebnis der Berliner Abgeordnetenwahl zeigte ein Umdenken in den Metropolen an. Auch in anderen Bundesländern beginnt man sich in Großstädten wieder nach dem geordneten Fortschritt zu sehnen. Das eklige Transgenderklo, eine ewige und teure Flugplatzbaustelle, mangelhafte Sicherheit in der U-Bahn und wirtschaftsfeindliche Dieselverbote sind halt nicht jedermanns Sache.