Die Geduld mit Österreich ist erschöpft

Vorgestern wurde Bundeskanzler Sebastian Kurz vor dem deutschen Fernsehtribunal, einer Art Volksgerichtshof, von Frau Kreischberger ins Verhör genommen. Als Zeugen hatte sie den Altmaoisten Trittin geladen, der als Österreichexperte eigentlich keinen besonders gefestigten Ruf hat, bisher mit dem Dosenpfand, der Legalisierung von Sex zwischen Kindern und Eltern und einer Kugel Eis Schlagzeilen produziert hat. Mit einem Einspieler wurden Kurz, wie bei Anklagen gegen Rechtspopulisten üblich, seine Vergehen vorgehalten.

Das Drehbuch folgte in etwa dem des Besuchs des österreichischen Kanzlers Schuschnigg am 12. Februar 1938 auf dem Berghof des Führers bei Berchtesgaden. Hitler machte unverhohlen seiner Unzufriedenheit mit der österreichischen Politik Luft: Österreichs Geschichte sei ein ununterbrochener Volksverrat. Dieser geschichtliche Widersinn müsse endlich sein Ende finden. Er, Hitler, sei fest entschlossen, mit dem allen ein Ende zu machen, seine Geduld sei erschöpft.

So wie die Geduld von Kreischberger mit Kurz auch am Ende schien. Es gibt in Berlin gewisse anthropologische und historische Konstanten.

Aber nicht alles wiederholt sich exakt. Da Trittin im Spiele ist, sollte man wohl Karl Marx herbeizitieren: „Hegel bemerkte irgendwo, daß alle großen weltgeschichtlichen Tatsachen und Personen sich sozusagen zweimal ereignen. Er hat vergessen, hinzuzufügen: das eine Mal als Tragödie, das andere Mal als Farce.“ Also 2018 gewiß als Farce. Denn die deutsche Wehrmacht ist derzeit wegen Ersatzteilmangels nicht in der Lage den Anschluß Österreichs zu vollziehen. Gott schützt Österreich.