Das Schmarotzerproblem in München

Hauptstädte sind seit Menschengedenken fast überall auf der Welt Zentralen des Parasitismus. In unserem Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach hieß es früher: In der Industriestadt Apolda wird das Geld verdient, in der Residenzstadt Weimar wird es ausgegeben. Etwa zwei Drittel der Weimarer Beschäftigung hatte in der Kaiserzeit mit dem Hof zu tun. Mittelbar oder unmittelbar. Hoflieferant oder Hofschranze, Hoftheaterschauspieler oder Kellner im Residenzcafe.

Weil wir noch im Karl-Marx-Jahr sind: der Vordenker der Linken, der ja noch Sympathie für den lohnabhängigen Teil der Schaffenden hatte, formulierte es in den Grundrissen so: „Die eigentlichen Städte bilden sich (…) wo das Staatsoberhaupt und seine Satrapen ihre Revenu (Surplusprodukt) austauschen gegen Arbeit, sie als labour-funds verausgaben.“ Auf deutsch gesagt: Das ganze Land wird ausgeplündert, um in der Hauptstadt auf die Pauke zu hauen und Geld rauszuschmeißen.

Daran hat sich nichts geändert. Berlin lebt dank dem Länderfinanzausgleich auf großem Fuß. Die noch in der Kaiserzeit üppig blühende Industrie hat sich längst in alle Winde zerstreut. Ähnlich ist die Lage in München. Die wichtigsten Industriebetriebe befinden sich im Umland. In der Stadt selbst ballen sich Versicherungen, Hochschulen, Wissenschafts- und Kultureinrichtungen, Banken, die Landes- und Stadtverwaltung. Im engeren Umland sitzen Medienunternehmen, zum Beispiel Privatsender, Forschungseinrichtungen und etwas High Tech. Der ganz große Teil der Beschäftigten ist von Staatsknete abhängig. Alles andere wäre auch verwunderlich. In einem Land, in dem die Steuer- und Abgabenquote bei 55 % liegt, handelt es sich eben überwiegend um Bürokratie, Staats- und Planwirtschaft. In der herrscht seit eh und je die Tendenz das Lied zu singen, welches das Brot sichert. Das sieht man am 2018er Wahlergebnis im Münchner Umland.

München sticht statistisch aus der Fläche des Bayern- und Frankenlands heraus. Hier die Wirtschaftsstruktur: gelb der Sektor der Industrie, blau die Dienstleistungen. Drei Viertel sind in der Landeshauptstadt blau.

Wirtschaftsstruktur Bayern

Dienstleistungen sind per se kein Teufelswerk: Wenn der primäre und der sekundäre Sektor (Landwirtschaft, Bergbau und Industrie) leistungsfähig genug sind, kann sich darauf ein voluminöser Dienstleistungssektor aufbauen. Vieles wird dann angenehm und so bequem. Wenn das Wachstum des tertiären Sektors die produktiven Bereiche nicht wiederum erstickt.

Letzteres läuft gerade aus dem Ruder. Die Dienstleister wählen zum Teil grün, was zu Verboten und zur Zerstörung der Industrie führt: Zunächst zur Schrottung der Energiebranche und der Autoindustrie. Aber auch die Chemie und die Biotechnologie stehen auf der grünen Abschußliste.

Nun mal ein paar Wahlergebnisse. Zunächst ein Vergleich einer ländlichen Gegend (Niederbayern) mit der saturierten Landeshauptstadt, mit dem Wahlkreis der wohlhabenden Staatsprofiteure Starnberg und dem Stadtteil Schwabíng, in dem Lenin das Konzept der elitären Führerpartei entwickelte (Was tun?) und das 1900 wie auch heute das Mekka des staatsfrommen Bionadebürgertums war und ist.

Niederbayern München Starnberg Schwabing
CSU 38,1 25,2 31,8 21,2
Grüne 10,6 30,3 26,5 34,4
Freíe Wähler 17,8 6,1 10,3 4,6
AfD 13,4 6,2 6,6 4,8
SPD 6,3 13,6 8,5 13,3
FDP 4,7 8,6 9,4 12,6

Deutlicher kann der Unterschied in den Wahlergebnissen kaum ausfallen. Im Weichbild von München haben die Schaffenden, repräsentiert durch Freie Wähler, AfD und mit Einschränkung der CSU, nichts mehr zu sagen. Die Parasitenparteien SPD und Linke sowie die Schnöselparteien Grüne und FDP dominieren.

Was von den Mainstreammedien auch verdrängt wurde, weil nationale Regungen für die selbsternannten Eliten ja Teufelswerk sind: Der Franke Söder hat in Franken mit minus 7 % deutlich weniger Verluste eingefahren als in Bayern mit etwa 12 %. Der Zweivölkerstaat Bayern ist auch nach 210 Jahren noch nicht wirklich zusammengewachsen. Ein Rest von nationaler Identität bleibt.

Verluste CSU
Unterfanken -8,7
Oberfranken -5,5
Mittelfranken -5,4
Oberpfalz -10
Niederbayern -12,4
Oberbayern -13,3
Schwaben -11,3