Das braune Sumpfgewächs SPD

Sigmar Gabriel hat es gemacht, auch Lauterbachs Karl mit der Fliege. Und ein Hinterbänkler namens Rix. Sie bezeichnen die AfD auf die eine oder andere Art als  „Nazipartei“. Bis diese neue Partei so viele Nazis in der Politik etabliert, wie CDU, SPD und FDP das zwischen 1949 und den achtziger Jahren organisiert haben, da dürfte einige Zeit vergehen. Bei den Sozis ist von einer immerhin zweistelligen Zahl von PGs die Rede, die ein warmes Plätzchen unter der roten Fahne allein im Bonner Hohen Haus fanden. Prominentestes NSDAP-Mitglied war der SPD-Wirtschafts-und Finanzminister Karl-Schiller.

Wikipedia gibt wie folgt über ihn Auskunft: Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten war Schiller von Juni 1933 bis 1938 Mitglied der SA. Am 1. Mai 1937 trat Schiller in die NSDAP ein (Mitgliedsnummer 4.663.250)[6], in der er 1938 Politischer Leiter der Kieler Ortsgruppe Klaus Groth wurde.
Im Rahmen seines Studiums und seiner Lehrtätigkeit war Schiller zusätzlich Mitglied folgender NS-Organisationen: von Juni 1933 bis 1935 Nationalsozialistischer Deutscher Studentenbund, ab 1934 NS-Rechtswahrerbund (Mitglieds-Nr. 82.421), ab 4. Mai 1939 NS-Dozentenbund (Mitglieds-Nr. 4981). Von 1946 bis 1972 sowie erneut ab 1980 war er Mitglied der SPD.

Schiller hatte leitende Funktionen im Institut für Weltwirtschaft, welches sich in der damaligen Zeit wirklich mit der Neuordnung der Welt befaßte. Er war nicht wie einige andere Genossen in den Kriegswirren beiläufig in die Partei aufgenommen worden. Er mußte jahrelang dienern, bis die Aufnahmesperre 1937 endlich aufgehoben wurde, die der Führer verhängt hatte, um das Eindringen von bürgerlichen Karrieristen in den sozialistischen Parteikörper zu verhindern.

Ein weiterer SPD-Minister mit brauner Weste war Erhard Eppler, der 1968 bis 1974 Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit war. Danach turnte er bis 1991 ausgerechnet in der Grundwertekommission der Partei herum.

Der hessische Verkehrsminister Rudi Arndt war auch in der NSDAP gewesen. 1972 bis 1977 war er OB in Frankfurt, 1984 bis 1989 Fraktionsvorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Europas im EU-Parlament.

Horst Ehmke war 1973–1991 im Parteivorstand, nacheinander Bundesminister der Justiz, Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes, Bundesminister für Forschung und Technologie, Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen.  1944 war er in die Partei eingetreten.

Walter Franke brachte es trotz NSDAP-Vergangenheit bis zum Bremer Senator und Bürgermeister.

Die zahlreichen Landtags- und Bundestagsabgeordneten der SPD, die dem Führer die Treue geschworen hatten, möchte ich namentlich nicht alle nennen, es waren jedoch nicht gerade wenige. Insbesondere im hessischen Landtag der 60er und 70er Jahre tummelten sich besonders viele PGs, fast die Hälfte der Abgeordneten war in der Partei gewesen. Es war nicht nur ein SPD-Problem. Auch in der CDU und in der FDP wimmelte es von Konvertiten. An Willy Brands Kabinettstisch saßen – nach Berechnungen von Wikipedia – insgesamt 12 Nationalsozialisten. Das war die deutliche Mehrheit.

Ich würde es der SPD normalerweise nicht aufs Butterbrot schmieren, weil sie auch helle Stunden hatte. Aber in dieser Schmutzschlacht, die die Altparteien gegen die AfD angefangen haben, mache ich es nun doch. Bitte mal in den eigenen Parteiarchiven forschen. Da findet man das, was frech anderen Parteien unterstellt wird. Auch das Unterstützerumfeld der SPD war brauner, als man denkt. Der Waffen-SS-ler Günter Grass war prominentester Helfer in den Wahlkämpfen Willy Brandts. Letzterem muß man zugute halten, daß er über die Vergangenheit seines Unterstützers vermutlich nichts wußte. Auch der Obermoralist der Nachkriegszeit und SPD-Wahlkampfhelfer – Siegfried Lenz – hatte sich 1943 als Genosse beworben und war ein Jahr später aufgenommen worden. Er bestritt davon gewußt zu haben.

Die AfD kann – wenn man von Gedeon mal absieht – mit solchem Personal nicht mithalten. Leute, die 1937 mit 26 Jahren in die Partei eingetreten sind (Jahrgang 1911), wie Carl Schiller, wären bereits 2013 bei Gründung der AfD 102 Jahre alt gewesen. Die AfD wird es deshalb niemals schaffen so eine von den Geistern der Vergangenheit geplagte Partei zu werden, wie die SPD es nun einmal ist.

Nun muß man natürlich vernünftigerweise auch analysieren, warum die SPD PGs aufnahm und weshalb die PGs in die SPD und in andere Parteien strömten. Zuerst ist der Fachkräftemangel zu erwähnen, der zu Anfang noch dadurch verschärft wurde, daß zahlreiche Männer im Ausland in Kriegsgefangenenlagern weilten. Wie in der Zone mußte auch im Dritten Reich jeder, der etwas werden wollte, in der Partei gewesen sein. Das betraf leider nicht nur Politkommissare, sondern auch Fachleute. Zum anderen war es die schiere Menge von Nationalsozialisten, die allein wegen ihrer Masse integriert werden sollten. Wären sie auf Dauer von Funktionen ferngehalten worden, hätten sie ein gefährliches Oppositionspotential gebildet. Man gestattete ihnen ein neues Leben zu beginnen, fragte nicht nach der Vergangenheit und verdünnte ihre Aura mit normalen Leuten, die bei Adolf keine Karriere gemacht hatten, wie Kurt Schumacher oder Willy Brand.

Aus dieser Überlegung erwächst die Frage, wie die AfD mit ehemaligen CDU- und SPD-Mitgliedern umgehen soll, wenn der Wind endlich dreht. Derzeit sehe ich eine große Ängstlichkeit. Wer von Altparteien kommt, muß in vielen Kreisverbänden ein Jahr auf die Warteliste und erst mal Flugzettel verteilen oder plakatieren. „Bewährung in der Produktion“ oder „Kandidat“ nannte sich das in der Russenzeit. Im Prinzip ist die AfD jedoch schon jetzt so weit, daß sie den kleinen Lichtern der Altparteien die Chance auf einen Neubeginn zugesteht. Insbesondere viele Ex-Christdemokraten haben seit 2013 eine neue politische Heimat gefunden und bringen Leistung.

Noch eine interessante Frage: Die Altparteien haben nach dem Krieg massenweise NSDAP-Mitglieder in die Gesellschaft integriert, was ihnen nach 1968 von den Studenten vorgeworfen wurde. Warum sie das NPD-Aussteigern verweigern, haben sie nie begründet. Da zeigt sich eine gewisse Inkonsequenz. Ich vermute mal, daß die Medien und die Studenten unbedingt ein stabiles Feindbild brauchen.

Die abstruse Nazipropaganda gegen die AfD wird sich gegen ihre Erfinder wenden. Denn die Wahrheit läßt sich immer nur für eine Weile vergewaltigen. Mit so ungeschickten Lügen ist es eine kurze Weile.

In meinen Einträgen darf der Humor nicht zu kurz kommen. Zum Schluß ein Video, wo Martin Schulz als frischgebackener Parteivorsitzender und Kanzlerkandidat Führerkult betrieb: „Fangt doch mal an Martin zu rufen!“.

Ich weiß nicht, ob das folgende Video Fake ist, oder Realität. Das weiß man im Brüsseler Narrhaus nie:

Das Volk hat 2017 nicht gewollt, daß ein neuer Führer – „das größte Licht“ – die Macht ergreift.

Wenn ich mal viel Zeit habe, werde ich einen ähnlichen Eintrag zur CDU schreiben, denn Mohring und Kretschmer haben der AfD auch Nazitum vorgeworfen. Schwarzbraun ist die CDU…