Die Finanzkrise aus italienischer Sicht

Uns wird von den MSM immer wieder eingebläut, daß die Instrumente der Europäischen Zentralbank alternativlos und effizient seien. Andererseits suggerieren uns die alternativen Blogs in der Mehrzahl, daß alles nur zum Vorteil der Südländer erfolgt. Im Süden selbst ist man davon nicht so überzeugt. Die Franzosen und Italiener sind nicht so staatsgläubig wie die Deutschen und nicht so naiv. In Italien wird gerade über den Mes debattiert, die Italiani haben einen Abkürzungsfimmel. Mes bedeutet europäischer Stabilitätsmechanismus. In Italien wird im Unterschied zu Deutschland zuweilen an die eigenen Interessen gedacht, etwas was Dr. Merkel völlig fremd ist:

Der italienische Journalist Vittorio Feltri hat unter der Überschrift „Die Europäische Union rettet die Staaten nicht: Sie tötet sie“ eine bedenkenswerte Replik auf die Pläne aus Frankfurt und Brüssel abgeliefert:

Ich stelle mir vor, daß gewöhnliche Leute wie ich nicht einmal wissen, was der Mes ist, der eine politische Kontroverse mit einigen Präzedenzfällen ausgelöst hat. Mes bedeutet europäischer Stabilitätsmechanismus. Der theoretische Zweck wäre, Mitgliedsstaaten in Schwierigkeiten Geld zu leihen. Es ist jedoch anzumerken, daß die fragliche Beihilfe nicht an verschuldete Staaten wie die unsrigen vergeben werden kann, es sei denn, sie strukturieren ihre Verbindlichkeiten um, um die Rückzahlung des erhaltenen Darlehens zu gewährleisten. Richtig?

Nicht so sehr. Tatsächlich könnte die Umstrukturierung nur unter Ausnutzung des Privatvermögens der Bürger erfolgen. Mit anderen Worten, plündern ihre Girokonten, die reichsten in Europa. Im Wesentlichen würde Italien unsere Ersparnisse gefährden, wenn es an der Hypothese des Mes festhält. Wäre es das wert? Nein.

Tatsächlich ist ein erheblicher persönlicher Beitrag erforderlich, der uns sehr verarmen würde, damit die Regierung Unterstützung von der EU erhalten kann, die wir, nachdem wir das Schuldenrisiko bereits mit Opfern verringert hatten, nicht mehr benötigen würden. Daher wäre das Festhalten an diesem verdammten Mes eine Idiotie, die zusätzlich kontraproduktiv wäre. Aus diesem Grund befürchten wir angesichts der Unfähigkeit der Manager und der Institutionen, daß dies zu einer tragischen Realität wird.

Wir wissen nicht, ob Conte damit begonnen hat, die beschriebene regugulatorische Praxis zu akzeptieren, aber wir wissen, daß Salvini Recht hat, sie zu bekämpfen. Das Haar in Brüssel zu glätten ist in Ordnung, aber die Seele zu verkaufen, um ihre Gier zu stillen, ist eine Art Selbstmord. Wir können nur hoffen, daß die Exekutive stirbt, bevor die Katastrophe eintritt.

Georgia Meloni nahm den Ball auf und spielt ihn im Wahlkampf in der Emilia-Romagna: „Paolo Gentiloni sagt, dass es keine Risiken durch den Mes gibt? Es ist nicht mein Bezugspunkt“. Giorgia Meloni vom Fratelli d’Italia-Kongress in Bologna scherzt über die Rettung der Staaten, die der frühere Ministerpräsident, jetzt EU-Wirtschaftskommissar, vorgeschlagen hat. Paolo Gentiloni ist der linke italienische Kommissar in Brüssel. Hier ein Exempel ihrer Redekunst. In Italien erreichen ihre Fratelli inzwischen um die 10 % in Umfragen. Vor einem Jahr waren es noch 5 %. Matteo Salvini bekommt Konkurrenz a destra.

 

Alice Weidel ist schon ganz gut. Hier kann sie sich noch ne Scheibe abschneiden.