Wie die SPD die Pendler rasieren will

Ich habe einen Freund, der etwa 1.900 € monatlich bei einer fleischverarbeitenden Firma verdient. Dafür muß er allerdings 35 Doppelkilometer am Tag schruppen. Die Entfernungspauschale beträgt 30 Center pro km, so daß im Monat 35 km x 0,30 € x 18,5 Tage = 194 € steuermindernd als Freibetrag zusammenkommen.

In der Steuerklasse 4 bleiben ihm ohne Anrechnung der Kilometerpauschale etwa 1.351 € nach Abzug von Steuern und Abgaben übrig. Wenn die Entfernungspauschale berücksichtigt wird, ermäßigt sich die Steuerlast um lächerliche 44 € und es bleiben 1.395 € zum Leben. Die Entfernungspauschale ist also nicht sehr hilfreich. Sie deckt die Dieselkosten nur zur Hälfte ab, die übrigen Fahrzeugkosten schon überhaupt nicht.

Die Dieselkosten betragen bei 7 l Verbrauch pro 100 km und einem Dieselpreis von aktuell 1,20 € pro Liter 0,07 x 1,20 = 0,084 € pro km. Auf 35 km Entfernung sind es im Monat also 109 €. Nun wollen die derzeit im Aufwind des Parteivolks befindlichen Sozialdemokraten den Dieselpreis schrittweise um bis zu 70 Center pro Liter anheben, um die Welt vor dem fragwürdig prognstizierten Klima zu retten. Die monatlichen Dieselkosten würden sich in unserem Beispiel um 82 € im Monat erhöhen.

Der betroffene Pendler hätte unter dem Strich eine Lohnsenkung von rund 7 % zu verkraften. Nun locken die Sozis freilich als Ausgleich mit dem Mindestlohn von 12 €. Aber 160 Stunden x 12 € = 1.920 € im Monat. Das sind in unserem Fall 20 € zusätzlich brutto. Was macht das netto mit Entfernungspauschale? Das Netto würde sich durch den Mindestlohn um 10 € auf 1.405 € erhöhen.

10 Euro plus durch Mindestlohn, 82 € minus für Diesel. So buchstabiert die SPD soziale Gerechtigkeit aus.

Der Bundesgeschäftsführer der SPD erhält dem Vernehmen nach etwa 7.000 € monatlich. Was NWB demnächst bekommt, muß noch festgesetzt werden, denn bisher ernährten sich die Parteivorsitzenden von Abgeordnetendiäten und Ministergehältern. NWB hat derzeit nur eine kärgliche Abgeordneten- und Minister-Altersversorgung aus seiner hinsichtlich des Erfolgs umstrittenen Tätigkeit in NRW. Ob er es dafür macht? Frau Nahles soll bis zu ihrem Rücktritt rund 25-30.000 € im Monat verdient haben. Die Beistellerin von NWB, Frau Esken, hat übrigens ein Bundestagsmandat und ist dadurch versorgt. In der Chefetage der SPD ist man über die schlimmsten Sorgen einer Dieselverteuerung also hinaus, obwohl die Anhebung des Mindestlohns keine Verbesserung für NWB und Esken bewirken würde. Aber für Kevin vielleicht?