Lange Stromleitungen kosten unser Geld

Die Lügenmedien haben die Stillegung eines Reaktorblocks im KKW Phillipsburg gefeiert. Freude ohne Grund! Es wurde auch beiläufig erwähnt, daß nun Strom von woanders herkommen muß. Aus Frankreich, aus Tschechien, aus Österreich, der Schweiz und nicht zuletzt Norddeutschland.

Das ist insofern bedauerlich, weil es die Stromkosten erhöht. Und zwar auf verschiedene Weise. Zum einen kosten Stromleitungen natürlich Geld beim Bau, beim Betrieb und bei der Unterhaltung. Andererseits gibt es Leitungsverluste beim Stromtransport, das heißt ein Teil des Stroms wird auf dem Weg in Wärme umgewandelt und steht beim Verbraucher nicht mehr zur Verfügung.

Hier ein paar Hinweise zu den Größenordnungen:

Die Befürworter der Drehstrom-Freileitung auf Mast argumentieren mit dem Kostenunterschied (1,5 Mio pro Kilometer zu 10 Mio für die Gleichstrom-Kabellösung). Außerdem weisen sie auf geringere Betriebskosten hin. Sie behaupten, die Leitungsführung sei flexibler an das Gelände anpaßbar.

Die Freileitungsgegner behaupten wiederum, eine Verkabelungstrasse sei kürzer, über dem Kabel könne Landwirtschaft betrieben werden und die Trassenbreite sei geringer.  Und außerdem sei der Kostenunterschied kleiner.

Eine der Trassen für den Windstromtransport soll von Wilster bis Grafenrheinfeld verlaufen. Auf der Bundesautobahn BAB A 7 sind das 558 km, die Stromtrasse würde etwas länger werden, insbesondere wenn es sich um eine Kabelvariante handelt. Wenn wir mal die Baukosten zugrunde legen, die in der WELT veröffentlicht worden sind, so ergeben sich für die erstmalige Herstellung der Drehstrom-Freileitungsvariante Baukosten von ca. 1 Mrd. € und für die Gleichstrom-Kabelvariante etwa 6 Mrd. €.

Technisch-ökonomisch ist es erforderlich, daß man sich für eine von beiden Lösungen konsequent entscheidet. Der abschnittsweise Wechsel zwischen Hochspannungsfreileitung für Drehstrom und Erdverkabelung für Gleichstrom – wie vor der letzten bayrischen Kommunalwahl von Minister Friedrich als Baldrian fürs Volk versprochen – ist sündhaft teuer, da jede Umformung des Stroms etwa 50 bis 100 Mio. € an Investitionsaufwendungen erfordert und weil jede Konvertierung Verluste von fast 1 % verursacht. Wie weit das den NGOs und den von ihnen gesteuerten Politkermarionetten klar ist, wird sich zeigen.

Bei einer Bürgerversammlung in Hoya (Niedersachsen) trat ein Professor Horn aus Kiel auf und machte Angaben zu den Leitungsverlusten. Die Übertragungsverluste betrügen etwa 6 % je 100 km bei einer 110-kV-Freileitung mit Wechselstrom. Für eine erdverkabelte Gleichstromleitung gab er 0,64 % Verlust pro 100 km an ohne Konverterverluste. Letztere entstehen dann, wenn abschnittsweise Gleich- in Wechselstrom umgeformt wird.

Das war wohl eine Gefälligkeitsaussage. Wikipedia dazu: „Ein zu obiger Freileitung ähnliches 380-kV-Erdkabelsystem weist aufgrund des höheren kapazitiven Belages einen ca. 15 mal so hohen Blindleistungsbedarf auf, was bei einer typischen Jahresauslastung von 30 % im Erdkabelsystem im Vergleich zum Freileitungssystem zu etwa 25 % höheren Verlusten führt.“ Der Übertragungsverlust einer 380.kV-Freileitung wird mit 1 % pro 100 km angegeben.

Jeder Transport von Energie aus entfernten Kraftwerken oder Windrädern zum Verbraucher kostet also richtig Geld, erhöht den Strompreis, und zwar um etwa 1 bis 2 % pro 100 km. Beim Transport von Wilster nach Grafenreinfeld wird der Strom allein wegen der Verluste also 6 bis 10 % teurer.

In Deutschland gingen bisher durch Netzverluste knapp 6 % der bereitgestellten Elektroenergie im Stromnetz verloren. Von 2000 bis 2012 – vor der Stillegung der KKW – wurde der Übertragungsverlust um ca. 28 % reduziert (von 34,1 auf 24,6 TWh). Seit 2014 steigt er wieder deutlich an, und zwar jedes Jahr, bedingt durch immer längere Wege zwischen Erzeuger und Verbraucher. Eine Folge der sog. „Energiewende“.

Die Netzentgelte machen in Deutschland mehr als 7 Center pro kWh aus. Darin enthalten sind Bau und Betrieb der Leitungen, Strommessung und Lastmanagement, welches wegen Flatterstrom immer aufwändiger wird.

Von diesen wachsenden Verlusten und höheren Kosten ist in den MSM nie die Rede. Sie sind von NGOs stark unterwandert und es ist durchaus möglich, daß Soros György und seine Mtstreiter verboten haben darüber zu berichten. Allenthalben erfolgt mal ein Hinweis, daß sog. „Atomstrom“ eingeführt wird. Damit ist Strom aus Kernkraftwerken befreundeter Länder gemeint.

Nach dem Ende des energiepolitischen Merkeldilettantismus müssen die Kraftwerke zukünftig wieder näher an den Verbraucher ran. Nun wird ein Großkraftwerk bekanntlich nicht in einem Jahr errichtet. In der Übergangszeit könnte man mit kommunalen und genossenschaftlichen Generatoren eine temporäre Brückentechnologie betreiben, was allerdings den Wegfall der Energiesteuern erfordert, um einigermaßen wirtschaftlich zu agieren. Moderne Großkraftwerke haben unter ökonomischen und ökologischen Aspekten, insbesondere vom Wirkungsgrad her viele Vorteile, was derzeit leider verdrängt wird.

Über den Doktortitel von Merkel kann ich nichts aussagen, weil ich von Quantenphysik nichts verstehe. Auch ihre 17 Ehrendoktoren lasse ich mal beiseite. Das Physikdiplom hätte sie allerdings nie bekommen dürfen. Der Rechenkern der Energieeinsparverordnung ist wegen unterschiedlicher Behandlung von Wand und Fenster grob fehlerhaft, von den Grundlagen der Energiewirtschaft scheint sie auch kein physikalisches Grundwissen zu haben. Zumindest das Physikdiplom muß die KMU (heute Uni Leipzig) ihr aberkennen.