SPD will Windmühlen schmackhaft machen

„Gier frisst Hirn.“ So begann im Mai 2015 eine wortreiche und emotionale Anklage des Ex-Landrats des Weimarer Landes, Hans-Helmut Münchberg, gegen den zunehmenden Windmühlenbau:

„Jetzt tingeln sie wieder durch die Dörfer, sogenannte „Investoren“. Sie laden ausgewählte Grundstücksbesitzer ein und drängen auf Pachtverträge, um auf den Flächen Windräder aufzustellen. Windräder aufstellen ist die Lizenz zum Gelddrucken. Nein sie laden nicht alle Bürger ein, die von diesen Windrädern betroffen sind, denn sie wollen nicht den Dialog mit den Betroffenen. Sie beschwatzen nur die Flächenbesitzer. Für die soll dann auch ein bißchen abfallen. Den Preis bezahlen wir alle mit einer verschandelten Landschaft und nicht wenige von uns wahrscheinlich mit Gesundheitsschäden.“

„Die Landesregierung, von Ideologie beflügelt, drängt darauf, die Abstände zur Wohnbebauung zu verringern. Die Riesenpropeller sollen noch näher an die Ränder der Dörfer und Wohngebiete. Ja, ich habe einen Grünen getroffen, der behauptete, eine Landschaft ohne Windräder sei für ihn eine unvollständige Landschaft.“ So Münchberg im Amtsblatt des Kreises Weimarer Land.

Er schreibt weiter: „Nicht nur Gier frißt Lebensqualität, auch Dummheit und gnadenloser Fortschrittsglaube tun ein Übriges. Ich lebe in einem kleinen Dorf und habe die beglückende Erfahrung gemacht, daß das Wichtigste das Zusammenleben und der Zusammenhalt im Dorf ist. Wie wird es sein, wenn einige Wenige das zweifelhafte Glück haben, daß auf ihren Flächen Windräder stehen können und der Rest des Dorfes zahlt mit Verspargelung und möglicherweise mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen? Sind die Brosamen, die vom Tische der „Investoren“ fallen, den Zerfall des Zusammenhaltes des Dorfes wert? Ich denke , nein. Auch hier wird man erst später bemerken, was man verloren hat, wenn man es nicht mehr besitzt.“

Nun will die SPD die ganze Dorfgemeinschaft mit Geldgier erziehen und korrumpieren. Gemeinden sollen etwas vom Gewinn der Mühlen abbekommen und die betroffenen Bürger auch. Ich habe im Bekanntenkreis einen SPD-nahen Bürgermeister, der in seiner Gemeinde Windmühlen hat. Er berichtete mir kürzlich, daß immer wenn die Mühlen mal in die Gewinnzone kommen, wieder an die nächsten „Investoren“ weitervertickt werden. Inzwischen wurden sie in etwas mahr als zehn Jahren schon zweimal weiterverschachert. Die Gewinne sind in den letzten Jahren kleiner geworden, einerseits durch geringere Förderung, andererseits durch Vordringen der Windmüllerei in immer windschwächere Gebiete. In vielen Windparks sind die Abschreibungen höher, als die Erträge. Das windschwache Jahr 2019 hat ein übriges beigetragen. Aus vielen Windparks ist nichts für Bürger und Gemeinden rauszuholen. Sie krepeln an der Wirtschaftlichkeitsgrenze rum. Bei der SPD ist dieser Sachverhalt entweder noch nicht angekommen, oder sie spielt wisssentlich mit gezinkten Karten.

Die Bürger würden ohnehin etwas höhere Schmerzensgelder verlangen, als man sich das im Willy-Brandt-Haus vorstellt. Mein Rat: Mit Gewinnbeteiligungen sollten sich Gemeinden und Bürger nicht abspeisen lassen, sondern feste ertragsunabhängige Pauschalbeträge verlangen. Denn die gesundheitlichen Beeeinträchtigungen nehmen keine Rücksicht darauf, ob die Mühlen Profit machen, oder auch nicht.

Eine Domina sucht ein abgelegenes Grundstück, wo sie ihre Kundschaft ungestört quälen kann. Der Makler: „Ich habe da was. Eine alte Halle zwischen zwei Windrädern. Unterhalb im Tal ist noch eine brummende Trafostation. Über dem Grundstück summt eine Hochspannungsfreileitung und auf dem Dach britzelt eine kaputte Photovoltaik. Nachts spukt Claudia Roth. Absoluter Horror…“