Merkeljugend und Germanentum

Sobald man eine Hochschulstadt betritt wird man Zeuge, wie das Gemanentum – jahrzehntelang wegen der ungewollten Nähe zu 18-AH in die Diaspora der Kreuzworträtsel verbannt – als Modeströmung wieder auflebt. Es ist der Suebenknoten, eine Haartracht als eine Art Dutt. Junge Damen nennen das haarige Gebilde untereinander Schlampenknödel. Der römische Völkerkundler Tacitus schrieb dazu:

Jetzt habe ich von den Sueben zu berichten…; sie bewohnen nämlich den größten Teil Germaniens … Ein Kennzeichen des Stammes ist es, das Haar seitwärts zu streichen und in einem Knoten hochzubinden. So unterscheiden sich die Sueben von den übrigen Germanen, so bei ihnen selbst die Freien von den Sklaven … Bei den Sueben hingegen kämmen sie bis ins hohe Alter das widerstrebende Haar nach hinten und knüpfen es oft genau auf dem Scheitel zusammen; die Vornehmen tragen es noch kunstvoller. Das ist Schönheitspflege, aber von harmloser Art; denn nicht um zu lieben oder geliebt zu werden, richten sie sich her, sondern um recht groß und furchtbar zu erscheinen, wenn sie in den Krieg ziehen: für das Auge des Feindes ist der Putz bestimmt …

Die ZZ berichtete, daß der sehr zeitgeistige Christian Lindner – bei einer Parteiveranstaltung in Jena wurde er mal als Patrick Lindner vorgestellt – nun auch den trendigen Knödel trägt:

Nicht ganz ungefährlich, wo überall nach Dingen gesucht wird, die 18-AH gutgefunden haben könnte. Ein schwarzer Schauzbart wäre sicher riskanter, wer einen wachsen läßt, stimmt vermutlich den Falschen zu.

 

Grüße an den V-Schutz. Luther hätte im Gegensatz zu Lindner gesagt: Hier stehe ich, und frisiere mich nicht anders!