Aufstieg und Fall einer Windmühle

Am 28. August 2015 hatte ich mal einen Eintrag über die Energieeffizienz von WKA gepostet, gerechnet mit den damaligen technischen Daten:

In hocharmiertem Stahlbeton sind etwa 1 kWh/kg Primärenergie enthalten. Bei der Herstellung von 6.000 t Stahlbeton sind also 6 Mio kWh verbraucht worden, Die Montage und der aufwändige Transport zum Bauplatz sind darin nicht enthalten. Auch der Energieaufwand für 20 Jahre Instandhaltung und Wartung nicht. Der Aufwand für die Elektroausrüstung einschließlich der Kupferkabel und ggf. von neodymhaltigen Magneten blieb ebenfalls unberücksichtigt. Und der Rückbau auch nicht. Die jährliche Energieausbeute beträgt 15 bis 18 Mio kWh.

Nehmen wir mal an, daß die Herstellerangabe zur Energieausbeute von bis zu 18 Mio. kWh jährlich stimmt. Multipliziert mit dem Preis einer kWh für den Privatkunden ergibt sich ein Erlös von 18 Mio. kWh x 0,30 € /kWh = 5,4 Mio €. In zwei Jahren hätte die Anlage ihr Geld verdient (11 Mio / 5,4 Mio = 2), so der erste Überschlag – eine Milchmädchenrechnung.

Es ist falsch, nur die Herstellungskosten zu berücksichtigen. Berthold Hahn vom Institut für Solare Energieversorgungstechnik in Kassel hat ausgerechnet, daß die Instandhaltungskosten bis zu einem Drittel der Kosten der erstmaligen Herstellung betragen. Zu den 11 Millionen Herstellungskosten müssen wir deshalb konservativ geschätzt 3 Millionen € hinzurechnen, so daß die Bauwerkskosten über die Lebenszykluszeit 14 Millionen betragen. Darin enthalten sind noch keine Finanzierungskosten von Krediten und keine Nutzungsentgelte für Land- und Forstwirte. Auch keine Kosten für Verwaltung und den Anlagenwart. Wenn man 14 Mio. € durch den jährlichen Ertrag von 5,4 Mio. € teilt, so ergeben sich bereits 2,6 Jahre Amortisationszeit.

Nun sind die 30 Cent pro kWh natürlich ein fehlerhafter Ansatz für den Energiepreis, weil darin mehr als 50 % Steuern und Umlagen enthalten sind und weil er aus einem unwirtschaftlichen und nicht marktgerechten vom Staat willkürlich festgelegten Strommix entsteht. Marktgerecht ist nur der billigste Strom und das ist Kohlestrom. Also noch einmal gerechnet:

18 Mio. kWh x 0,04 € /kWh = 0,72 Mio €. Da braucht es 19 Jahre, um die Anlagekosten der WKA E-126 zu erwirtschaften. Zum Vergleich: Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von WKA in den AfA-Tabellen des Bundesministeriums der Finanzen beträgt 16 Jahre. Und da ist wiederum noch nicht der energieintensive Rückbau der Anlagen betrachtet. 6.000 Tonnen Stahlbeton des Fundaments zu zertrümmern, da muß man gut gefrühstückt haben.

Die Windkraftheinis kommen immer mit Repowering, also dem Ersatz von kleineren Anlagen durch größere auf demselben Standort. Eine wesentlich größere Anlage kann man aber nicht auf das Fundament einer kleineren stellen. Das Teil würde beim ersten Sturm umkippen. Hier mal ein Video vom „Rückbau“:

Wer siebt die ganzen Betontrümmer aus dem Acker, wer lockert den verdichteten Boden der Aufprallstelle wieder? Die Fragen sind natürlich Ketzterei. Aber bei Kernkraft wird ja auch immer die Frage gestellt, was am Ende für Aufwändungen entstehen.

1983 wurden wir vom Westfunk mit dem Desaster von Karl dem Käfer konfrontiert:

Tief im Wald, zwischen Moos und Farn
Da lebte ein Käfer mit Namen Karl
Sein Leben wurde jäh gestört
Als er ein dumpfes Grollen hört
Lärmende Maschinen überrollen den Wald
Übertönen den Gesang der Vögel schon bald
Mit scharfer Axt fällt man Baum um Baum
Zerstört damit seinen Lebensraum
Karl der Käfer wurde nicht gefragt
Man hat ihn einfach fortgejagt

Die Regenwürmer, die unter den Schaft von der gesprengten Windmühle geraten, werden auch nicht gefragt. Wer heute ein Lied darüber singen würde, hätte keine Chance in den Rundfunk zu kommen. Er würde von den brutalen Merkeltruppen als Nazi fertiggemacht werden. Die times, die changen halt.

Grüße an den V-Schutz:

Was ihr den Geist der Zeiten heißt,
Das ist im Grund der Herren eigner Geist,
In dem die Zeiten sich bespiegeln.

(Geheimrath v. Goethe, 1808)