Mit Zwangswirtschaft wurde schon Weimar zu Tode gequält

Bundesfinanzminister Scholz (SPD): „Ich setze mich zum Beispiel weiter für eine Schnellladeinfrastruktur an Tankstellen ein, nicht nur an Autobahnen, damit ein kurzer Tankstopp reicht, um lange Strecken zurücklegen zu können. Das müssen Tankstellen- und Netzbetreiber mit unterstützen. Notfalls müssen wir die Ladestationen vorschreiben.“

Ich denke, wenn es eine passende Infrastruktur bei Trafos und Stromnetzen gibt sowie eine ausreichende Zahl von zahlenden Kunden, würden die Tankstellen auch aus kommerziellen Gründen Ladesäulen aufstellen. Teilweise haben sie das schon gemacht und die Ladeplätze stehen leer. Die SPD kann sich jedoch traditionell nur Zwangswirtschaft vorstellen. Die Kosten dafür landen dann erwartungsgemäß im Benzinpreis.

Die Weimarer Republik wurde von der SPD, der DNVP und der DDP mit Zwangswirtschaft zu Tode gequält. Mit dem Beginn der Weltwirtschaftskrise wurde am 17.7.1930 das Brotgesetz erlassen. Bereits im Herbst 1929 wurde durch den Landwirtschaftsexperten der SPD, Fritz Bade, der zum Reichskommissar für die Roggenwirtschaft eingesetzt wurde, angestrebt, durch Stützungskäufe den Roggenpreis zu stabilisieren. Als Leiter der Reichsgetreidestelle ließ er Hunderttausende Tonnen Roggen aufkaufen, bis im März 1930 das Geld für die Aufkäufe alle war. Um den Roggen als Futtermittel wieder loszuwerden wurden die Zölle auf Mais und Gerste auf schwindelnde Höhen getrieben. Nachdem alles nichts half und man weiter auf dem Roggen sitzen blieb, wurde durch Reichsernährungsminister Dr. Schiele (DNVP) der staatliche Verwendungszwang von Roggen bei der Brotherstellung eingeführt. Bereits am 4. Juli 1929, noch unter dem Ernährungsminister Hermann Dietrich (DDP) waren die Mühlen verpflichtet worden, schön deutschen Weizen auszumahlen. Der Importweizen wurde bis 1932 auf 3 % zurückgefahren. Um den Zuckerpreis hoch zu halten wurde die deutsche Zuckerindustrie zwangskartelliert und die „Wirtschaftliche Vereinigung der deutschen Zuckerindustrie“ geschaffen. Der mit staatlichen Zwangsmaßnahmen künstlich erhöhte Zuckerpreis führte zu Absatzschwierigkeiten, die den Abbau des Zuckerberges verzögerten.

Die Regierung Müller (SPD) hatte am 26. März 1930 das Reichsmaisgesetz erlassen, der neu geschaffenen Reichsmaisstelle mußte ab dem 1. April 1930 der gesamte importierte Mais angeboten werden. Die Reichsmaisstelle kaufte den Mais billig für etwa 125,- RM/t ein und verkaufte ihn für 240,- bis 270 RM/t teuer, um den Mais im Verhältnis zum einheimischen Roggen zu benachteiligen. Das Kapital der Reichsmaisstelle mußte zu 65 % vom Verband der Getreide- und Futtermittelhersteller aufgebracht werden, zu 35 % von den landwirtschaftlichen Genossenschaften.

Zahlreiche Verordnungen für die Verwendung von bestimmten Produkten folgten: der Beikirnungszwang für Margarine, der Beimälzungszwang für Brauereien, der Beizellungszwang für Papierfabriken, der Holzbeischliffzwang bei der Zelluloseherstellung, der Beischmelzzwang für Eisenerz sind Beispiele für die wuchernde Entfaltung der Zwangswirtschaft.

Die nachfolgenden Regierungen unter Hitler (1933 bis 1945), Stalin (1945 bis 1953), Chrustschoff (1953 bis 1964), Breschnjeff (1964 bis 1982), Andropoff (1982 bis 1984), Tschernenko (1984 bis 1985) und Honecker (1985 bis 1989) verschärften schrittweise die Zwangswirtschaft bis zur letzten Schraube. Mit dem Amtsantritt von Gorbatschoff hätte Honecker endlich im deutschen Interesse machen können was er wollte, aber er wollte nix. Mit dem Ergebnis des völligen Bankrotts im Herbst 1989, nicht nur in Deutschland, sondern auch im Mutterland aller Werktätigen.

Eine innovative Nebenbemerkung hab ich noch: Für die Aufladezeiten der E-Autos braucht man eine Schlafkoje im Auto. So wie die Lkw-Fahrer sie für ihre Ruhezeiten auch haben. Mein umgebauter Movano hat so eine Eigenbau-Gelegenheit mit hochklappbaren Betten, ausreichend auch für die Beifahrer, siehe Beitragsbild. Man sollte das Angenehme mit dem Unnützlichen verbinden.

 

Grüße an den V-Schutz: „Auch aus Steinen, die in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.“ (Geh. Rath v. Goethe über die E-Mobilität)

 

Literatur zur Zwangswirtschaft: M. Nussbaum, Wirtschaft und Staat in Deutschland während der Weimarer Republik, Akademie-Verlag, Berlin, 1978, S. 349 ff.