Die Wochenschau als Episches Theater

So kann man sich täuschen. Zuerst dachte ich, die Wochenschau wäre eine neue Medienplatform der Nationalsozialisten. Wegen dem rollenden R. Aber das wurde bereits 1898 fester Bestandteil des sog. Bühnendeutsch, also der Theatersprache. Dann habe ich angenommen, daß sich die Identitäre Bewegung, Sven Liebig oder PEGIDA mit gefakten Texten einen Spaß gemacht hätte, um Merkeldeutschland in die inhaltliche und ästhetische Nähe zum Dritten Reich zu bringen.  Die Lage ist jedoch ernster: Es handelt sich 1:1 um aktuelle Originaltexte der NGO-Medien. Es hat sich eine gewisse Pathetik breitgemacht, die die Kehrseite des Irrationalismus der Merkelzeit ist.

Die Macher des Videos haben sich des Verfremdungseffekts aus dem Epischen Theater des Bertold Brecht zu eigen gemacht. Er besteht im Kern darin, dem Betrachter vertraute Dinge in einem neuen Licht erscheinen zu lassen und so Widersprüche in der Realität sichtbar zu machen und eine kritischere und bewußtere Wahrnehmung des Gezeigten zu ermöglichen. „Verfremden heißt also Historisieren, heißt Vorgänge und Personen als vergänglich darzustellen“, so Bertolt Brecht dazu.

 

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: “Das Volk hat das Vertrauen der Regierung verscherzt.“ (B. Brecht)