Verwahrlosung in Hamburg

Eine asoziale Attacke auf einen Polizisten festigte am Freitag den Ruf von Hamburg als unfreundlich und roh. Nahe der Ida-Ehre-Schule wurde der Ordnungshüter von ungefähr 80 Schülern geschlagen und gegen den Kopf getreten, nachdem er einen Streit zwischen zwei Jungen schlichten wollte. Da fällt der Verdacht natürlich gleich auf Moslems, zumal die Medien was die Tatverdächtigen betrifft, eine Nachrichtensperre durchhalten. Aber ist das richtig und logisch?

Im Stadtteil Harvestehude wohnt – wenn man mal von Blankenese absieht – die Creme des Hamburger Beamten- und NGO-Adels. Der Anteil der Hartzer ist gering, ebenso der der Arbeitslosen. Das Einkommen liegt deutlich über dem Durchschnitt, die Mieten auch. Die vier Reichenparteien hatten bei der letzten Bezirkswahl 2019 eine Mehrheit von fast 80 %, während die SPD mit 17 % und die AfD mit 4 % dahindümpelten. Alleine die Grünen erreichten mehr als ein Drittel der Wähler. Den Ton gibt im feinen Harvestehude nicht das ausländische Prekariat an, sondern das Bionadebürgertum.

Es ist nicht ausgeschlossen, daß es sich um einen Fall von Wohlstandsverwahrlosung handelte. Die „Verwöhn-Verwahrlosung“ oder „Luxusverwahrlosung“  bedeutet oft eine Erziehung ohne Grenzsetzungen, ist nicht untypisch bei antiautoritären Methoden. Dazu kommt manchmal noch eine materielle Überversorgung. Kürzlich konnte ich so ein Kind zwei Tage lang beobachten. Für jedes Bedürfnis stand eine komplette Ausrüstung zur Verfügung, der halbe Tag verging gefühlt mit Umziehen und dem Anlegen von Knieschützern, Handschuhen, Stahlhelmen und Spezialschuhen. Das trug aber nicht zur Zufriedenheit und Ruhe bei. Es kam immer wieder zu heftigen Ausrastern, die vom Erzieher auf frühere Krankheiten zurückgeführt und deshalb toleriert wurden.

Auch hat ein großer Teil der Grünen ein gestörtes Verhältnis zur Polizei, welches sich auch auf den Nachwuchs erstrecken kann. Immer wieder hört der verwunderte Zeitgenosse von Kämpfen in Tagebauen und an Autobahnbaustellen, wo sich der mangelhaft erzogene Nachwuchs schlimmer als die Staatssicherheit oder die SA aufführt.

Aus welcher Klientel sich die vom rechten Wege abgebogenen Schüler nun rekrutierten, werden wir vermutlich nie erfahren: Der AfD-Nachwuchs war es mit großer Sicherheit nicht.

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Es verrät keiner dem andern die Handgriffe einer Kunst oder eines Handwerks, geschweige denn die vom Leben.“ (Geh. Rath v. Goethe, August 1810)