Greta hat Shell vertrieben

Nun ist das Unternehmen halt weg, ausgerechnet nach London ausgewandert, von wo ja, wenn man den deutschen Lügenmedien glaubt, alles flüchtet. Shell wird wieder dort sein, wo es herkommt.

Die Marke und die Unternehmensgruppe Shell gehen zurück auf die Gründung eines Kuriositätengeschäfts im Jahre 1833 im Londoner Eastend durch Marcus Samuel. Ein Großteil seines Handels basierte auf dekorativen Muscheln (engl.: „Shell“), die zur Ornamentierung für Schachteln oder als Sammlerobjekte im Viktorianischen England beliebt waren und von ihm aus Fernost importiert wurden.

Seine zwei Söhne, der gleichnamige Marcus Samuel, der spätere 1. Viscount Bearsted, sowie Samuel Samuel, führten das Geschäft fort. Der Muschelimport wurde zu einem Import-Export-Handel weiterentwickelt, der sich zum Transport von Kerosin zu Beleuchtungszwecken wandelte. Schließlich kam es 1890 zur Entscheidung, Tankschiffe zum Öltransport unter dem Firmennamen The Shell Transport and Trading Company p.l.c. (London) zu bauen. Dieses Transportgewerbe wurde im weiteren ergänzt durch Förderung (Öl-Quellen-Fund in Borneo, 1897) und Raffinierung von Öl. Marcus Samuel jun. behielt den etablierten Firmennamen des Vaters aus Sentimentalität bei. Ferner verwendete er aus Tradition die Kammmuschel als Logo.

1907 schloss Henri Deterding die N.V. Koninklijke Nederlandse Petroleum Maatschappij in Den Haag mit M. Samuels Firma zusammen. Es entstand die Royal Dutch Shell Gruppe.

Die N.V. Koninklijke Nederlandsche Maatschappij tot Exploitatie van Petroleumbronnen in Nederlandsch-Indië war 1890 gegründet worden. König Wilhelm III. hatte sich mit 25 % an ihr beteiligt und der Aktiengesellschaft daher auch die Firmierung unter dem Titel Königliche gestattet. Die Besitzanteile lagen bei 60:40 für die niederländische Gesellschaft. Beide Unternehmen bündelten ihr Geschäft, blieben aber einzeln als Holdinggesellschaften bestehen. Das niederländische Unternehmen wurde zur Royal Dutch Petroleum Company umbenannt. Im Juli 2005 wurden beide Unternehmen zur Royal Dutch Shell plc vereinigt, einer Aktiengesellschaft nach englischem Recht, die an den Börsen in London, Amsterdam und New York notiert ist. Der Unternehmenssitz ist in Den Haag und wird nun aufgegeben werden. Den Namenszusatz Royal Dutch wirft der 1907 gegründete Konzern mit weltweit 86.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von gut 180 Milliarden Dollar (2020) ebenfalls ab, wie Tichy berichtete.

Bei Greta stand die Firma auf der Abschußliste, wie ein Twitter-Eintrag beweist.

PB hatte kürzlich berichtet, daß das deutsche Shell-Geschäft mit Ausbruch des WK II in die Mühlsteine der nationalsozialistischen Kriegswirtschaft geriet, übrigens nicht nur in Deutschland, sondern auch in den besetzten Niederlanden. Shell will sich einen zweiten massiven staatlichen Eingriff in sein Geschäft – dieses Mal durch VdL und ihr grünes Umfeld – wohl versparen.

Den Ausschlag für den Umzug gab offenbar ein Urteil des Bezirksgerichts von Den Haag vor wenigen Monaten: Die Richter entschieden nach einer Klage der NGO MilieuDefensie, Shell müsse seine Nettoemissionen bis 2030 um 45 Prozent senken – und damit sehr viel schneller und stärker, als es das Management des Energieunternehmens selbst plante.

Das Unternehmen hatte deutlich gemacht, dass es über seinen Wandel und künftige Investitionen in erneuerbare Energie gern selbst entscheiden würde, und Bezirksrichter nicht unbedingt für geeignete Ersatzmanager hält.

Dem niederländischen Staat geht ein guter Steuerzahler verloren: Im ersten Vierteljahr stieg der Shell-Gewinn von 0,37 auf 0,42 GBP je Aktie, im zweiten von 0,08 auf 0,71 und im dritten Viertel von 0,12 auf 0,53. Man kann für das Jahr mit gut zwei GBP Gewinn pro Aktie rechnen, die derzeit etwa 17 GBP kostet. Ein KGV von etwa 8,5, eine Gewinnmarge bezogen auf den Umsatz von fast 10 %.

Das ist übrigens die zweite Enttäuschung für die Holländer. Vor einem Jahr war bereits Unilever ausgewandert, auch nach London. Werfen wir zur Abrundung des Eintrags noch einen Blick auf das Britische Pfund. Seit einem Jahr wertet es gegenüber dem Euro auf. Vor einem Jahr bekam man 0,89 Pfund für einen Euro, jetzt nur noch 0,84. Eine Abwertung des Euro von mehr als 6 %.

Das Redaktionsnetzwerk, welches funktional ein eifernder und geifernder Ersatz für das aufgelöste Reichspropagandaministerium ist, berichtet von leeren Regalen in englischen Kaufhallen. Bilder wurden ins Netz gestellt, bei deren Betrachtung man sich ins Rumänien der 70er hineingebeamt wähnt und man eine DDR-Kaufhalle als im Schlaraffenland gelegen verorten würde. Ganz so schlimm scheint es in Britannien doch nicht zu sein.

Jede Entscheidung hat Vor- und Nachteile, auch der Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU. Auf einen entscheidenden Nachteil Rest-EU-Europas sollte man angesichts des Shell-Umzugs hinweisen: Die EU hat fast keine Rohstoffkonzerne mehr. Mit dem Weggang Englands sind Anglo American, Anglo American Platinum, Antofagasta, BHP, BP, Glencore und Rio Tinto am Hotizont verschwunden und nun auch noch Shell. Lediglich Total, Eni und KGHM sind geblieben. Sehr wenig, um einen halben Kontinient mit Rohstoffen zu versorgen. Ungünstige Veränderungen im internationalen Rohstoffhandel werden der deutschen Industrie derzeit gefährlich.

 

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: Wenn Polen aus der EU rausgeekelt wird, ist auch noch der weltweit tätige Kupfer- und Silberkonzern KGHM weg.