Immer wieder Blamagen mit Gas

Jahrzehntelang hat die SPD „Wandel durch Annäherung“ gepredigt. Es wurde peinlich darauf geachtet den Kreml nicht zu verärgern. In den 80ern wollten die Genossen sogar die DDR-Gefängnispässe anerkennen. 1987 erschien die von der Grundwertekommission der SPD und der Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim Zentralkomitee der SED herausgegebene Schrift „Der Streit der Ideologien und die gemeinsame Sicherheit“. Zum Wandel kam es nicht wegen der schleimigen Kriecherei der Sozialdemokraten, sondern aus inneren Zwängen der Sowjetunion: Der erfolglose Afghanistankrieg hatte die technische Unterlegenheit der SU schonungslos offengelegt und da war nur mit einer Opferung des Eisernen Vorhangs gegen anzukommen. Man mußte das Technologieembargo loswerden.

Dasselbe Konzept des Appeasements, wie in den 80ern wurde auch im langen und eiskalten Merkelwinter von CDU und SPD gemeinsam praktiziert. Energiepolitisch kroch das Monster aus Templin Putin in den Arsch, während es gleichzeitig NGOs finanzierte, die gegen ihn wühlten. Ein Mix aus verkorkster Grundlaststrategie angesichts von immer mehr Windmühlen und der Hoffnung, daß mit dem Finanzieren von Handlangern und einem florierenden Außenhandel auch der Wandel eintreten würde.

Handel und Wandel: Nach dem Stalin-Hitlerpakt blühte übrigens der Handel zwischen Deutschland und der Sowjetunion, ebenso hatten die libyschen Erdöllieferungen vor dem Überfall auf Libyen 2011 einen Stand, der nachher nie wieder erreicht wurde. 1913 wurden im Außenhandel zwischen den späteren Kriegsgegnern Rekordwerte erzielt. Wandel durch Handel war immer schon ein Märchen. In China werden wir das demnächst auch sehen, wenn nicht alles täuscht.

In den 70ern und 80ern wurden seitens der SPD Kontakte zur Opposition vermieden. Als die Erfurter sich 1970 auf dem Bahnhofsvorplatz drängelten, um Willy Brandt zu sehen, zeigte er sich ein paar Sekunden. Das wars. Selbst die frisch gegründete SDP faßte man im Herbst 89 zuerst an wie eine heiße Kartoffel. Die Bundesregierung unter Brandt und Schmidt hätte zum Beispiel einen Fernsehsender austatten können, mit Inhalten speziell für den Osten. Mit Infos, die über das Neue Deutschland, die Tagesschau und das Studium der Schwarzwaldklinik nicht zugänglich waren. Angefangen von Spaziergängen durch westdeutsche Städte, Kurse zum Rechtssystem, zum Steuersystem, zur Funktion des Handels, der Bürokratie und der Industrie. Das waren alles Dinge, die man sich 1989/90 auf eigene Faust im Crashkurs holterdipolter aneignen mußte. In der Hitze des Gefechts und weil alles auf einmal erforderlich war, sind viele Fehler gemacht worden, die vermeidbar waren.

Dieselbe vornehme Zurückhaltung der Bundesregierung wie gegenüber dem eigenen Volk in den 70ern und 80ern vermisse ich derweilen. Als Nawalny im Krankenhaus lag, eilte Kanzlerin Dr. M. an sein Bett. Die Opposition in Rußland wird medial und finanziell unterstützt. Als eine Aktivistin sich in der Kaufhalle ein gefrorenes Hühnchen ins heiße Unterteil steckte wurde das weggeschwiegen, es gab auch keine Kritik, als sie sich in einem Museum vor laufender Kamera schnackseln ließ. PB berichtete damals. Ein guter Teil der NGO-Förderung des Westens betrifft sexuelle Abnormitäten, siehe obige Beispiele. Ich habe ein gewisses Verständnis, daß Putin Diskussionen über die Nichtexistenz von Geschlechtern oder Verhunzungen der Sprache für pervers hält und bekämpft.

Gesellschaftlicher Fortschritt muß sich von innen heraus entwickeln, nicht durch Ausländer. Sowohl die russische wie die deutsche Geschichte zeigt, daß Ausländer nur Schaden angerichtet haben. Die Oktoberrevolution, einer der schlimmsten Unfälle der Menschheitsgeschichte, wäre ohne deutsche Beihilfe und ohne deutsches Geld vermutlich ausgefallen, die Zone hätte ohne das Diktat von Jalta keine vier Wochen überlebt.

Dr. M. hat zwei ausländische Herrscher, die Annalena jetzt mit feministischer Außenpolitik wegputzen will, ständig reichlich finanziert: Erdogan mit ihrem seltsamen Türkeideal und Putin mit der Abschaltung von deutschen Kraftwerken und einem unnötig hohen Gasverbrauch. PB hat das inzwischen fast 9 Jahre aufs Korn genommen:

Am 5. März 2014: Lieber Krimsekt als Krimkrise

Am 16. März 2014: Eine Chance auf billiges Gas

Am 3. Sept. 2014; Falls der Gasmann streikt

Am 8. Okt. 2014: Globalisierte Energiesicherheit

Am 1. Dez. 2014: TTIP und der Gasmarkt

Am 18. Dez. 2015: Unlogik und Rechenschwäche

Am 6. Feb. 2017: Fake-News über die Gasversorgung sollen Trump schaden

Die Berichterstattung über die Fehlleistungen von Dr. M. haben sich bis heute weiter summiert und sind in der Kategorie „Energie und Preise“ zu besichtigen. Ist schon seltsam, vor ein paar Jahren ist man von den Berliner Vollidioten als Nazi beschimpft worden, die jetzt fast genau das machen, was ich damals skizziert hatte. Nazifiziert sich Berlin etwa, oder war alles nur geifernde Hetze von Haßpolitikern?

 

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: Komisch: Wenn Deutschland sich richtig blamiert hat, war Gas im Spiel. Ypern, Auschwitz, Merkel, Schröder

 

Beitragsbild: Aus WELT