Heizung aus – mein Sudelbuch im April 2023

Gastbeitrag von Helmut Roewer

Der Monat April 2023 besticht durch die Harlekinaden der Weltmacht: Jo gegen Donald, und alle
machen mit. Leichte Vorteile bei Joe, denn es gelingt, den stärksten Trump-Unterstützer, Tucker
Carlson, bei Fox News abzusäbeln. Bei uns stattdessen kein Königsmord, sondern nur Heizungaus, doch die Leute glauben‘s immer noch nicht.

Erster April 2023

Fake? Die Zukunftskoalition ändert das Namensrecht dahingehend, dass Frau Binde-Strich sich
fürderhin entscheiden kann, ob sie Binde-Strich oder lieber Binde Strich heißen möchte. Der
Zentralrat der Satzzeichen hat eine scharfe Stellungnahme angekündigt.

Fake (2): Anlässlich der Neuverfilmung von Der Name der Rose wurde Hans Joachim Schnellnhuber mit dem goldenen Filmband für die Darstellung des Inquisitors ausgezeichnet: Keiner könne Verdammnis und Höllenqualen so glaubwürdig rüberbringen wie er, so die Jury am Vorabend in der ZDF-Klima-Gala in Anwesenheit von Bundespräsident Walter S. Meier.

Zweiter April 2023

Drei Stunden Horrornachtfahrt bei strömendem Regen auf der A 9 und der A 4. War fast allein unterwegs. Keinen Klimakleber angetroffen. War zu nass und zu kalt (3,5 Grad). Man sage also nicht, die Maßnahmen der Fortschrittskoalition würden nicht greifen. Zudem: Lächerlich geringer Dieselverbrauch bei Tempo 100-120. Na also.

Nach kurzer Nachtruhe mit Muße das Bild von Amos Bragg betrachtet. Er ist seit 2022 der (gewählte) leitende Bezirks-Staatsanwalt von Manhattan/New York, und jetzt hat er die Anklage gegen Donald Trump losgetreten, zu der ganz Amerika – so oder so – eine dezidierte Meinung hat. Suche nach seinem Gesicht im Internet und wähle das am wenigsten unsympathische, das greifbar ist. Es signalisiert mir: Der Mann ist intelligent und gefährlich. Ob es klug war, was er tat, oder ob er das Gegenteil vom Beabsichtigten erreichen wird, ist eine ganz andere Frage.

Dritter April 2023

Wenn einer eine Reise tut…: Es hat einen eigenen Reiz nachts mit Leuten – selbst wenn man deren Erkenntnisfähigkeit als überschaubar einschätzt – zu telefonieren. Das gilt zumal, wenn sich die Reisenden als enttäuschte US-Fans zu erkennen geben, die etwas atemlos berichten, Los Angeles, die Stadt aller Flimmerträume, sei nichts anderes als eine einzige Freiluftkloake mit Ausgeflippten, die auf offener Straße vegetieren und krepieren.

Konsequent: „Ich weiß nicht, was ich denken soll,“ ist ein Ausruf, den man bei Leuten, die es für gewöhnlich ohnehin nicht tun, niemals zu hören bekommt. Warum auch? Wenn die Gazetten mitteilen, Forsa habe herausgefunden, dass 88 Prozent der Deutschen die Energiewende für unrealistisch hielten, stellt sich mir als erstes die Frage: Wer und was sollen durch diese Meldung manipuliert werden?

Vierter April 2023

In Finnland sind die Stimmzettel der nationalen Wahlen vom Sonntag ausgezählt. Es hat eine Verschiebung nach rechts stattgefunden (siehe Tabelle, die ich von Wolfgang Prabel geklaut habe). Die bisherige Sozi-Ministerpräsidentin im Girlie-Davos-Format ist vermutlich Vergangenheit. Ob sich die Macht in Richtung EU-Bremse verschiebt, muss sich erst noch erweisen. Die AfD-ähnlichen Wahren Finnen würden – an der Regierung beteiligt – sicher dafür sorgen, doch ob sie ausgegrenzt bleiben, ist die eigentliche Frage. Man muss es abwarten. Ich bin erstaunt, wie viele Finnland-Experten in D plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht sind.

Hier das Wahlergebnis in Sitzen von Rechts nach Links:

20232019
Wahre Finnen4639
Konservative4838
Christdemokraten55
Zentrum2331
Liberale11
RKP (Schweden) + Aland (auch Schweden)1010
Sozialdemokraten4340
Linke1116
Grüne1320
Summe200200

Es ist saukalt hierzulande. Mein Körper wehrt sich mit Händen und Füßen (Heizung an und dicke Socken) gegen den Temperatursturz von 30 Grad Celsius. Selber Schuld, höre ich es hämisch raunen.

Kalt (2): Die Kulakisierung Deutschlands schreitet eilends voran. Was für Stalin die selbständigen Bauern (Kulaken) waren, die vernichtet wurden, sind für die grünen Faschisten die Eigenheimbewohner. Sie werden ab sofort durch unerfüllbare und unbezahlbare Heizungsanforderungen kalt enteignet.

Kalt (3): Aufgabe des Medienpöbels ist es, für diese Maßnahmen die Häme der scheinbar nicht Betroffenen zu organisieren („Geschieht ihnen ganz recht!“). Diejenigen, die ahnen, dass auch sie sich bald ihre Miete nicht mehr leisten können, sollen mit der Wunderwaffe Ausgleichszahlungen aus der Staatskasse ruhig gestellt werden.

Kalt (4): Personen, die für diesen Kahlschlag verantwortlich sind, sind namentlich bekannt. An der Klima-Fassade Leute wie Schnellnhuber und Latif, aber im Machtapparat sind ganz andere Typen zu Gange, wie die Geschwister Graichen. Sie sind kalte Exekutoren, wie sie bislang in jeglichem deutschen Regime den alles entscheidenden Hintergrund besetzen konnten.

Fünfter April 2023

Vertuschung: Der Querdenker-Gefangene Michael Ballweg wurde gestern aus der U-Haft entlassen. Das ist kein Grund zur Entwarnung, eher im Gegenteil: Es wird versucht werden, den Fall aus der Manege der öffentlichen Empörung verschwinden zu lassen.

Sechster April 2023

Bin am Vorabend notgedrungen Augenzeuge einer ZDF-Nachrichtensendung. Breiten Raum nimmt der Staatsbesuch der Selenskyjs in Polen ein. Man küsst sich ab (wie herrlich waren doch die Corona-Zeiten, als das unterblieb) und wechselt Treueschwüre. Ertappe mich, wie ich unwillkürlich herauszufinden versuche, ob die Beteiligten die linke Hand mit gekreuzten Fingern hinter den Rücken halten. Vergeblich… Weggelassen wird, dass – von Polen losgetreten – zwischen den beiden Staaten ein ruppiger Streit über die Getreidepreise ausgebrochen ist.

ZDF (2): Auftritt eines strengblickenden Kriegsexperten. Er vertritt allen Ernstes, dass sich aus dem Verlust von 30 gepanzerten Fahrzeugen ergibt, dass die Russen den Krieg im Oktober verloren haben werden. Die Sache kommt auf die Wiedervorlage. – Weggelassen wird, dass die Russen dem Vernehmen nach mit einer Kinshal-Rakete das in einem Tiefbunker gelegene Natoukrainische Kommandozentrum zerstört oder zumindest schwer beschädigt haben.

Ostfront (2): Der Häuserkampf im Innenstadtbezirk von Bachmut geht mit unverminderter Härte weiter. Es sieht so aus, als hätten die russischen Angreifer einen Keil in die Verteidigungsstellungen getrieben. Die Bilder, die man zu sehen kriegt, übermitteln Zerstörung und Chaos.

Übern Teich: Die Trump-Show ging in NYC mit der Anklageverlesung und der Erklärung „Nichtschuldig“ über die Bühne. Das Gericht vertagte sich in die Wahlkampfzeit hinein. Zweck erfüllt. Oder doch nicht? Die Zustimmungswerte für den Ex-Präsidenten steigen ins Unermessliche. Vor allem seine Konkurrenten bei den Reps wird das ärgern. Die Dems haben ein grandioses Selbsttor geschossen, das ihre Gegner zwangsläufig einigt. Indessen: vor Trump liegt noch eine lange Strecke.

Siebenter April 2023

Aus der Provinz: In Schilda, sagt mir eine, die sich darüber aufregt, werden drei städtische Kindergärten geschlossen. Erboste Eltern rufen zur Demo auf. Aber bitte nicht an der wöchentlichen am Montagabend teilnehmen, denn die sei von den Rechten. Von denen stammt auch der Hinweis, dass nicht Kindermangel, sondern Wohnraumnot für Willkommensbürger der Grund der Schließung sei.

Schilda (2): Vergibt jetzt amtlich Grüne Hausnummern an grünkorrekte Bürger (Siehe, hier wohnt ein Wohlhabender, der sich den Klimawahn leisten kann). Wird interessant sein zu beobachten, wann die Geehrten aus Furcht vor wütenden Normalos die Nummern freiwillig wieder entfernen.

Schilda (3): Der Polizeihauptmeister Wendt von der hiesigen Polizeiinspektion erteilt eine Verwarnung im Wert von 50 € an den PKW-Fahrer, der sein Fahrzeug mir beiden rechten Rädern auf den Bordstein fährt, damit die Neunzigjährige, die er zu einem Arztbesuch transportieren will, einsteigen kann (Was sie wegen mangelndem Höhenunterschied nicht könnte, wenn er das Fahrzeug unten an die Bordstein kannte stellen würde). Der PHM fügt hinzu, dass dies Parken mit Behinderung sei, denn es könnte plötzlich ein Rollstuhlfahrer kommen, der nicht mehr vorbeirollen könnte. Kam aber keiner.

Ostfront: Der deutsche Klimaminister gibt in Kiew bekannt, dass er die dortigen Kernkraftwerke für zuträglich halte, weil sie schließlich einmal gebaut worden seien. Zudem gibt er das Garantieversprechen zu Lasten des deutschen Staates für die Reparatur von Schäden aller Art aus dem gegenwärtigen Krieg. Das Erstgenannte (Bestandsgarantie für Atommeiler) ist pure Heuchelei, denn dieselben bekämpft er mit Inbrunst im eigenen Land. Das Zweitgenannte (Zugriff auf die Staatskasse) dürfte nach allen meinen Erfahrungen eine Amtsstraftat sein (Haushaltsuntreue in einem besonders schweren Fall, mindestens im Versuchsstadium) – jedoch wird sie nicht geahndet werden, was eine weitere Straftat (Strafvereitelung), diesmal der zuständigen Staatsanwaltschaften, darstellt.

Achter April 2023

Keine Eier, jedenfalls im Kaufland nicht, auch keine Einkaufswagen, sonst alles da, vor allem schlechtgelaunte drängelnde Kunden. Am Bäckereistand hält ein Mann namens Müller den Betrieb auf, weil er sich die vorbestellten Brötchen einzeln aus den Tüten holen lässt, um zu entscheiden, welche er kaufen will. 3 Verkäuferinnen assistieren ihm.

Es ist knapp über Null bei grauem Himmel. Liegt vermutlich an dem Putin sein Angriffskrieg (erhalte mehrere belehrende Hinweis, dass die von mir gewählte Formulierung grammatisch falsch sei. So what.

Krieg (2): Sehe ein Video von Chris Donnelly und seinem Institute of Statecraft. Er spricht angeblich über das Erkennen von Falsch-Informationen. Hört man genau hin, spricht er über die Herstellung eben solcher. Merke: Wer das eine kann, kann auch das andere. Dem Vernehmen nach soll dieser Brite bei der Erstellung von Infos aus der Ukraine eine sehr spezielle Rolle spielen. Werde mir den Namen merken müssen.

Krieg (3). Drei Tage altes Interview mit Michael Ballweg angesehen (https://odysee.com/…). Zeigt einen durch die U-Haft nicht gebeugten Mann, der dort weitermachen will, wo er gewaltsam unterbrochen wurde. Er verneint, dass er ein Kämpfer sei, sondern bezeichnet sich selbst als Aktivisten. Seine Berufung auf das Grundgesetz hat etwas Naives. Er tut damit etwas, womit der polit-mediale Komplex nichts anfangen kann. Man fürchtet ihn, weil er Volksmassen auf der Straße versammelt.

Neunter April 2023

Morgens um sieben: Eine Oster-Sonne schiebt die dichten Wolken beiseite. Ich weiß, dass das nicht stimmt, aber es sieht so aus und klingt auch gut. Mein Arbeitszimmer erstrahlt im Morgenlicht.

Übern Teich: Robert Kennedy jun. kündigt seine Präsidentschaftskandidatur bei den Dems an. Er hat sich im vorvergangenen Jahr einen Namen als Kämpfer gegen die Corona-Machenschaften des Antony Fauci gemacht. Sein Buch darüber liegt noch immer auf dem Stapel des zu Besprechenden. Jetzt wird es Zeit, damit zu beginnen.

Den letztjährigen Weihnachtsbaum zersägt, um ihn abzutransportieren. Eine Blautanne. Stand auf dem Hof und wollte partout nicht nadeln. Jetzt liegen die Nadeln im Kofferraum und duften vor sich hin.

Hinterm Haus (2): Der Birnbaum ist vom Winterschlaf erwacht und zeigt die ersten winzigen Triebe. Ob er die Baumsatzung von Schilda beachtet, weiß ich nicht. Weiß nur, dass ihn das Regelwerk nicht interessieren wird.

Hinterm Haus (3): Eine schwarze Katze lümmelt sich auf meinem Auto rum. Sie folgt nur ihrem Lusttrieb auf ein warmes Plätzchen. Wenn sie wüsste, dass unter der Motorhaube ein Diesel seine Wärme abgibt, würde sie’s lassen. Oder so.

Österliches: Die Amtskirchen vergleichen Dr. Dr. Greta h.c. mit dem heilsbringenden Junior. Schließlich tut sie am laufenden Band Wunder, kann Kohlendioxyd sehen und mancherlei mehr. Schon vergessen, dass sie zur Rettung der Welt über den Atlantik ging? Was für eine globale Dimension gegenüber dem eher mickrigen biblischen See Genezareth.

Zehnter März 2023

Bernd Zellers Rentnerisches Akrützel im elektronischen Postfach vorgefunden. Seine Bedeutung geht weit über Lokales und Regionales hinaus, sondern es ist ein Frontalangriff auf die politische und publizistische Desinformation und die damit Hand in Hand gehende Heuchelei. Ich folge dem Wunsch des Herausgebers, an der Weiterverbreitung mitzuwirken. Voilà:
https://seniorenakruetzel.blogger.de/static/antville/seniorenakruetzel/files/42.pdf.

Presse (2): Washington Post und Wall Street Journal bringen die Story vom großen Datenklau im Dreieck Pentagon-CIA-Weißes Haus. Die amerikanischen Ukraine-Kriegserwägungen vom Februar und März sind praktisch offengelegt. Die Jagd auf den Verräter – nach meiner Einschätzung kommt nur ein Innentäter in Frage – ist damit eröffnet. Die Diskussion über Inhaltliches unterbleibt auf diese Weise wie üblich.

Presse (3): Lediglich aus der Informations-Plattform Bellingcat kommen Hinweise, dass die Dokumente in bestimmten Fällen gefälscht oder verfälscht wurden. – Bellingcat? Ich muss lachen. Nach meiner Einschätzung würde zu dieser Firma das Motto passen: Traue keiner Fälschung, die du nicht selbst hergestellt hast.

Presse (4): Es fehlt bislang jegliche westliche Diskussion, ob das Pentagon, die CIA oder das Weiße Haus selbst für das Freisetzen des Konvoluts die Verantwortung tragen. Wäre möglich, es ist nur so ein Gedanke, dem jedoch die Substanz fehlt.

Elfter April 2023

Der gestrige Osterausflug nach Veßra im Südthüringischen beschert einige bemerkenswerte Erkenntnisse. a) Die Symbiose zwischen Adel und Kirche führte 1131 zur Gründung des Prämonstratenser Klosters, von dem noch die beeindruckenden romanischen Türme der Kirche stehen. b) Doch war es von Anbeginn an keineswegs so, dass züchtige Mönchlein daselbst allein gehauset hätten, vielmehr war auch ein Nonnenkonvent auf dem nämlichen Grund und Boden. Das war Anlass für Scherzen und Fröhlichsein. Aber nur solange, bis ein päpstliches Dekret der kirchenamtlichen Unzucht Einhalt gebot.

Veßra (2): Alles dies und manches andere wüsste ich nicht zu berichten, wenn ich mir nicht ein Exemplar der ausliegenden Festschrift zum 25. Jubiläum des Museums aus dem Jahre 2000 mitgenommen hätte. Publikationen dieser Art haben stets mein Entzücken hervorgerufen, da sie in ausufernden Aufsätzen über Details zu berichten wissen, an deren Existenz man im Traum nicht gedacht hätte. Einer genauen Beschreibung von Archivalien daselbst verdanke ich die Erkenntnis, dass einer der Grafen (gest. 1159 oder 1160) den Namen Gotebold trug. Alle diese Herrscher hatten auf Abbildungen unterschiedliche Gewänder an, aber in einem waren sie gleich: Sie stützten eine Hand auf den Griff des gegürteten Schwertes.

Veßra (3): Anlass der Fahrt war der irgendwo aufgeschnappte Hinweis, dass daselbst die Landes Fotoausstellung sei. Betrachte mit Muße die Exponate. „Fünf nach zwölf“ habe ich per Handy recht unvollkommen abgekupfert.

Hurra, wir verblöden: „Demokratie ist, wenn du sagen darfst, dass du nichts mehr sagen darfst“ ist ein Satz, für den der Steuerbürger viel Geld aufwenden muss, denn er wird derzeit auf Großflächen-Plakaten vom Haus der Weimarer-Republik in Schilda verbreitet. Er entlarvt ein kurioses Demokratie-Verständnis. Man darf das, was einem zuteil wird („du darfst“). Wie wäre es mit: In der Demokratie kommt die verbreitete Stimmung, dass einer nichts sagen darf, nicht vor. Falls sie dennoch auftaucht, ist in der Demokratie etwas gründlich schiefgelaufen.

Zwölfter April 2023

„Noch nie“, so lassen die Medien den Karl Lauterbach lamentieren, „hatten wir so viele Staatsfeinde“. – Man wundert sich nicht über diese Aussage, denn Lauterbach hält sich und seinesgleichen für den Staat. Diese Wahn-Vorstellung aus politischem Munde verdankt die schöne neue Welt dem Franzosenherrscher Ludwig XIV. (L’etat, c‘est moi). – Auch er war beträchtlich verrückt, denn er ließ sich in seinen Mannesjahren sämtliche Zähne ziehen, von denen er – einer damals grassierenden Mode folgend – annahm, sie seien der Quell jeglicher Krankheit. – So Karl, jetzt bist du wieder dran.

Staatsfeinde (2): US-Verteidigungsminister Austin kündigt an, für die Entdeckung des Informationslochs in Sachen Ukraine-Krieg im Sicherheitsapparat sämtliche Steine umdrehen zu lassen. – Nehme an, dass es genügt, eine Zusammenstellung aller geleakten Geheim-Dokumente der Kategorie Top secret aufzustellen und zu kontrollieren, wer – personengenau – sie in Händen hielt. Das Ergebnis könnte zu höchst unangenehmen Erkenntnissen führen.

Dreizehnter April 2023

Man versteht allmählich, warum die US-Regierung so hektisch auf das Daten-Leck reagiert. Es liegt am Inhalt. Die Stärke der ukrainischen Armee für die vielfach angekündigte Offensive bei Saporoshje wird so beschrieben, dass, selbst wenn es gelänge, die Brigaden, so wie geplant aufzustellen, diese bei dem Angriff nach Süden keine Chance hätten. Es fehlen sowohl die gepanzerten Fahrzeuge als auch die mobile Flugabwehr. Eine strategische Offensive bei gegnerischer Lufthoheit? Das riecht nach der deutschen Ardennenoffensive im Dezember 1944. Da ging es einigermaßen vorwärts, bis der bedeckte Himmel aufriss und die amerikanischen Jabos das Geschehen bestimmten.

Kriegsgeschehen: Lese bei Walter Post, dass der Ukraine-Krieg der erste seit Jahrzehnten sei, wo zwei gut gerüstete Militärmächte aufeinandertreffen. Die satellitengestützte Echtzeit-Aufklärung mache großräumige Operationen praktisch unmöglich, bis, ja bis eine der Seiten so schwach sei, dass sie mit den Daten über den Feind nichts Substanzielles mehr anfangen könne. Ein interessanter Gedanke. Wir werden die Richtigkeit dieser Erwägungen womöglich nach dem Scheitern der ukrainischen Frühjahroffensive live betrachten können. Allerdings bezweifle ich, dass wir einen solchen ukrainischen Angriff, der diesen Namen verdient, bis zum Mai erleben werden.

Vierzehnter April 2023

Vor Tagen behauptete Twitter-Eigner Musk, die BBC sei staatsabhängig. Großes Aufjaulen gegen den Verleumder. Man beschließt, ihn in einem Fernsehinterview bloßzustellen. Und das ging so (Auszug): „Musk: Okay. Dann müssen Sie also irgendwann die For You hasserfüllten Inhalte gesehen haben. Und ich frage nach einem Beispiel. Richtig? Und Sie können uns nicht ein einziges nennen. Sie wissen nicht, wovon Sie reden. Clayton: Wirklich nicht? Musk: Ja. Denn Sie können nicht ein einziges Beispiel für hasserfüllte Inhalte nennen. Nicht einmal einen Tweet! Und doch haben Sie behauptet, dass der hasserfüllte Inhalt hoch sei. Das ist eine Lüge. Sie haben einfach gelogen! Clayton: Nein. Was ich behauptet habe, ist, dass es viele Organisationen gibt, die sagen, dass diese Art von Informationen auf dem Vormarsch ist. Das Institute for Strategic Dialogue in Großbritannien sagt das auch.“

Derweil in D: Die Zukunftskoalition führt die Legalisierung von Cannabis ein. Das ist unverantwortlicher Wahnsinn. Wollen deren Exponenten sich im Nachhinein straffrei stellen?

Gestern wurde ein junger Mann namens Teixeira in Massachusetts von einer FBI-Combo in Kampfanzügen pressewirksam festgenommen. Er soll der Geheimnisverräter des US-RegierungsDokumenten-Konvoluts über den Ukraine-Krieg sein. Wer’s glaubt. Zu widersprüchlich sind die offiziellen Angaben: Einerseits Fälschungen, andererseits schwerer Schaden für die nationale Sicherheit. Ja, was denn nun? Falls die Dokumente echt sind, weisen sie u.a. aus, dass die US-Administration die Öffentlichkeit über US-Militär in der Ukraine und über die ukrainischen Verluste belogen hat.

Sechzehnter März 2023

Während ich gestern am späten Abend im Gewandhaus in Leipzig sitze und dort einen ohrenbetäubenden Krach anhöre (Westbam meets Wagner), werden ganz ohne weitere Geräuschentwicklung – sieht man einmal vom Jubel der grünen Faschisten ab – die letzten 3 deutschen Kernkraftwerke vom Netz genommen. Ironie des Kahlschlags: Jetzt stehen sie in der Gegend rum und brauchen Strom.

Wagner (2): Mit Muße habe ich die Architektur und das Konzertsaal-Innenleben des Gewandhauses betrachtet. Einen solche Wurf hatte ich den Kulturbolschewisten nicht zugetraut (Vorurteil wird korrigiert). Allerdings belehrt mich die Hängung der DDR-Auftragskunst, die nach Quadratmetern misst, wo ich mich befinde. Die Bilder sind so grässlich, dass ich mich frage, wie die Staatsmaler das hingekriegt haben. Die herumstehenden Skulpturen der Komponisten sind hingegen ohne weiteres wiederzuerkennen.

Wagner (3): Lese erst im Nachhinein das Programmheft. Das ist auch gut so, denn es wird viel Text benötigt, um mir zu erläutern, was ich selbst erlebt habe: Orchestermusik gegen Mischpult, an dem einer herumhopst, der offenbar der Erfinder (?Komponist) dieser grellen Show ist. Was er dort genau tut, ist nicht zu ergründen, das Orchester hingegen spielt tatsächlich, wenn auch nicht hörbar.

Wagner (4): Einen Satz aus dem Programmheft finde ich bemerkenswert. Wagner-Interpreten hätten über die Jahrzehnte nichts unversucht gelassen, alle Vorgaben des Meisters zu sprengen, nur an die Musik selbst hätte sich keiner herangewagt. Nun, diese Schwelle ist jetzt überschritten worden. Deutlich.

Wagner (5): Das Orchester spielt nach frenetischem Beifall eine Zugabe. Jetzt höre ich den Walkürenritt unschwer heraus.

Siebzehnter März 2023

Die Woche beginnt mit vortrefflichen Lügen: Eine Studienabbrecherin der grünen Faschisten verspricht, dass der Strom nach Schließung der letzten Kernkraftwerke billiger werde.

Lügen (2): Lange bevor der Begriff der Lügenpresse aufkam, sagten die Leute: Bild lügt. Jetzt verbreitet man dort eine Meldung, wonach die Innenministerin Nanzy F. gesagt habe, wer Politiker werden wolle, müsse mindestens nach abgeschlossener Ausbildung in einem Beruf gearbeitet haben. Das klingt zu richtig, um wahr zu sein.

Lügen (3): Während das große und gute Amerika die Festnahme des einundzwanzigjährigen Datenverräters feiert, melden sich die Ex-Agenten verschiedener US-Dienste zu Wort. Die Dienststellung des jungen Mannes auf einer Airbase in der Provinz hätte ihm niemals die Möglichkeit gegeben, auf diese Dokumente zuzugreifen. Es komme angesichts der verschiedenen Hersteller der Originale und der Abschottung der Dienste gegeneinander nur eine wissende Stelle für das Konvolut in Betracht: die Behörde des Geheimdienstkoordinators (Director of National Intelligence – DNI). Oder der Sicherheitsberater des Präsidenten. Es sei daher ein controlled leak, ein beabsichtigtes vorgebliches Leck, sehr wahrscheinlich. Der Grund: die Öffentlichkeit soll mit der Wahrheit über die verfahrene Lage im Ukraine-Krieg konfrontiert werden. – Dann wäre der junge Luftwaffen-Mann nur der ahnungslose Prügelknabe.

Lügen (4): Mainstream feiert Annalena Bb., die es den Chinesen aber gegeben habe. Fragt sich, was? Demokratie und Menschenrechte. Ihr Abgang ähnelte mehr einem Rauswurf, denn einer Verabschiedung.

Achtzehnter April 2023

Beim Geld hört die Freundschaft auf: Polen, die Slowakei und Ungarn verhängen einen EinfuhrStopp für Getreide aus der Ukraine. Die Dumping-Preise würden die eigene Landwirtschaft ruinieren. In Brüssel hat das Schnappatmung ausgelöst, schließlich sei Landwirtschaft eine Sache der EU, hört man von dort.

Wunderkind Elon Musk hat gestern Nacht bei Fox darauf aufmerksam gemacht, dass die beiden führenden künstlichen Intelligenz-Systeme (von Google und von Microsoft) eine akut drohende Gefahr für die ganze Menschheit darstellen. Das ist nicht grundlegend neu, aber er hat seinen Konkurrenten von Google, Larry Page, beschuldigt, ein goldenes Monopol im Zeichen der Wokeness aufzubauen, dem er, Musk, sich durch einen eigenen Ansatz als Konkurrenz entgegenstellen will. – Unermesslicher Reichtum ist das eine, aber es ist in Wirklichkeit der Kick der Macht, die erstmals zur Allmacht zu werden verspricht, was diese Typen vorantreibt.

Neunzehnter April 2023

Der Wahnwitz hat Methode: Stelle ein absurde Forderung auf, über die nicht diskutiert werden darf und diktiere den Leuten dann die irrwitzigen Konsequenzen. Stimmt nicht? Doch stimmt: „Mit dem Ziel der Klimaneutralität 2045 besteht für über 90 Prozent der bestehenden Gasverteilnetze absehbar keine Verwendung mehr. Ohne eine geordnete Stilllegung beziehungsweise eine bedarfsorientierte Umrüstung der Netze auf Wasserstoffdrohen bis 2044 gestrandete Vermögenswerte von bis zu zehn Milliarden Euro und eine Versechzehnfachung der Netzentgelte für Gaskund:innen. Das zeigt eine neue Studie von Agora Energiewende. Um dies zu vermeiden, benötigt es eine rasche Ausrichtung der Regelungen für die Planung und Finanzierung der Gasverteilnetze auf die Klimaziele.“. So die grünfaschistische Vorfeldorganisation Agora Energiewende in ihrer Pressemitteilung vom 18. April 2023. Und nicht vergessen: Diese Mischpoke gilt als gemeinnützig und – wichtiger noch – gibt den Takt der heutigen Regierungspolitik in D vor.

Wahnwitz (2) im feinen Zwirn: Der Ex-Chef der Agora Energiewende, Patrick Graichen, ist heute beamteter Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium. Er ist – laut eigener Interviewaussage – der Meinung, dass energieintensive Industrie-Betriebe in Gegenden auswandern sollten, wo es den Strom für ein bis zwei Cent gibt.

Wahnwitz (3) und Wirklichkeit: Das fragliche Interview gab Graichen der dem Briten Michael Liebreich gehörenden Plattform Clean up, deren Sponsor zudem die Capricorn Investment Group ist, die 9 Milliarden € schwer sein soll und in die sog. Erneuerbaren investiert. Man sage also nicht, dass sich die Energiewende nicht lohne. Oder anders ausgedrückt: Hier handelt es sich um eine Pressure Group, in der mit dem Segen des deutschen Staates eine Hand die andere wäscht.

Zwanzigster April 2023

Mit dem Wort Konstrukt bezeichnet man ein wirklichkeitsfremdes Gedankengebäude. Es ist nicht ohne Witz, dass das Wort zur Lieblingsvokabel aller Wolkenkuckucksheimer geworden ist, die damit die von ihnen befehdete Wirklichkeit bezeichnen.

Bei einer neuerlichen spontanen Recherche in Sachen Schwedt-Raffinerie PCK aufgrund eines Telefonats mit einem Dortigen tun sich Abgründe auf. Die rufen nach einer erneuten Beschreibung. Ich gerate Zweifel, ob diese etwas nutzen kann. Wenn ich hier aufschreibe, was mir aufgrund langer beruflicher Befassung mit Anarcho-Sprüchen gerade durch den Kopf geht (Auf der Ostseeinsel Poel | heizt man mit Kasachen-Öl), halten mich die Leute für übergeschnappt. Es ist ein Ventil, Leute, sonst nichts.

Ein alter Fahrensmann wundert sich: Wie kam der Leopard 2 A 4 in diesen Zustand? a) Der pöse Putin war‘s. b) Ein Ergebnis der Stiftung Warentest bei der Suche nach bislang unerkannten Schwachstellen. c) Ukrainische Soldaten wurden auf einem polnischen Übungsplatz von polnische Instrukteuren ausgebildet. d) Der Panzer sollte zerlegt werden, da es für Turm und Wanne unterschiedliche Abnehmer auf dem schwarzen Markt gab.

Einundzwanzigster April 2023

Defender heißt das Nato-Militärmanöver, das momentan an der Ostgrenze des Bündnisses stattfindet. Defender – was gibt’s denn da zu verteidigen? Nun, Demokratie und Menschenrechte. Gegen wen? Gegen den Russen. Greift er die Nato gerade an? Im Moment nicht so direkt, aber in aller Kürze, wenn ihn die Gegenoffensive der Ukraine bis hinter den Ural zurückgeworfen hat. Dann bestimmt.

Defender (2): Einen militärische Sinn hat der Nato-Aufmarsch nur, wenn man damit rechnet, dass die seit langem angekündigte ukrainische Offensive in einem Desaster endet, und die russische Armee, einmal in Bewegung geraten, an den bekannten Grenzen nicht Halt machen wird. Realistisch? Wohl kaum.

Übern Teich: In den Gesetzgebungsorganen der USA und der Einzelstaaten ist ein wilder Streit über die Teilnahme von Möchtegern-Frauen in den weiblichen Sportdisziplinen entbrannt. Haben diese Leute sonst keine Probleme?

Probleme (2): Doch haben sie, denn Präsident Joe B. hat soeben künftige Quoten für Elektroautos auf Amerikas Straßen festgelegt.

Probleme (3): Nach Auskunft des Chefs der JP Morgan Chase Bank ist die Lage zahlreicher amerikanischer Banken prekär. Frage mich gerade, wer eigentlich die Gläubiger der UkraineSchulden sind? Ist wohl auch dem neu besetzten Repräsentantenhaus aufgefallen, das Biden bei weiteren einschlägigen Ausgaben in den Arm zu fallen droht.

Probleme (4): Die Zahl der Präsidentenbewerber nimmt täglich zu. Für Wetten ist es noch zu früh. Deutsche Experten sind für den Kennedy-Neffen.

Zweiundzwanzigster April 2023

Lerne ein neues Wort aus dem Polit-Sprech: Ramstein-Format. Damit wird die Einbestellung der Nato-Wehrminister in den Hunsrück (vormals Deutschland) zur Befehlsausgabe durch den mächtigen Häuptling Lloyd bezeichnet.

Ramstein (2) Der deutsche Teilnehmer (Pistorius) am letzten großen Tamtam hat mitgeteilt, dass der Krieg in der Ukraine erst beendet sein wird, wenn diese gesiegt hat. Rege an, dass er seinen Hintersassen in den Hintern tritt, damit diese ihn etwas breiter mit Infos aus dem Osten und dem Westen versorgen. Sonst könnte es sein, dass wir immer noch Leos für den Endsieg entmotten, während die Amis längst über alle Berge sind.

Dreiundzwanzigster April 2023

Habe mir nachträglich das Interview von Tucker Carlson mit Elon Musk auf Fox TV angesehen. Kurzfassung: Musk kommt auf die Künstliche Intelligenz (amerikanisch: AI) zu sprechen. Er habe – soweit ich ihn verstehe – den mit ihm befreundeten Google-Gründer Larry Page in dessen Haus in Palo Alto/California besucht, bei welcher Gelegenheit dieser ihn in seine Pläne eingeweiht habe, die totale Kontrolle mit Hilfe der AI zu übernehmen. Musk habe sich solchem Mittun verweigert (ob’s stimmt?), er halte die Idee und den Mann dahinter für eine Gefahr für die ganze Menschheit. Es sei Zeit, dass der Staat eingreife.

Musk (2): Betrachte mit Muße Bilder von Musk, Page (den ich bislang nicht richtig vor Augen hatte) und deren großen Konkurrenten beim goldenen AI-Geschäft, Bill Gates. Da besteht zwei zu eins der Abstand einer ganzen Generation. Die Jüngeren werden es durchsetzen, fragt sich nur, ob Musk oder Page, denn hier geht es nicht nur um die Macht, sondern um den Wahn der Allmacht.

Wenn sich, wie vor Tagen geschehen, der Innenminister des Nato-Mitglieds Türkei dahingehend äußert, dass alle (Länder) die Amerikaner hassen, sollten sich dieselben Gedanken machen. Bezweifle indessen nach Lektüre der jüngst eingetroffenen Foreign Affairs, dass dies in der von mir als selbstverständlich angenommenen Richtung der Fall ist.

Foreign Affairs (2): Stattdessen kommt dort Samantha Power, Chefin von US AID, der amerikanischen Demokratie-Bringer Organisation, ausgiebig zu Wort. Wo immer sie auftritt, liegt ein regime change in der Luft, zu deutsch: ein US-gesteuerter Umsturz. In Russland scheiterte man vor Jahren, in der Ukraine war man erfolgreich, in Weißrussland scheiterte man erneut, in Georgien und den angrenzenden Ländern waren die Ergebnisse so so, in etliche Ländern des Nahen Ostens ebenso. Jetzt scheint Afrika das Zielgebiet Nr. Eins zu sein. Und nicht zu vergessen: das unbotmäßige Ungarn.

Foreign Affairs (3): Purer Zufall, aber gleichzeitig traf das jüngste Heft der Sezession per Post ein. Andere Sprache, andere Welt. Würden die im Rittergut zu Steigra/Sachsen Anhalt sich der amerikanischen Injurien und der unverblümten Sprache der US-Eliten bedienen, das gäbe ein Mainstream-Hass-Fest. Aber sie tun es nicht. Stattdessen der für ewig gehaltene Ernst Jünger, aber wer versteht den schon. Die Zahl der Götter ist begrenzt, wenn auch zeitlos. Man könnte sagen: Sie sperren sich – wie schon zu ihren Lebzeiten – gegen die Gegenwart.

Vierundzwanzigster April 2023

Frühmorgens stark bewölkt, kalt und windstill. Wieder so ein Tag, wo die Chefs polnischer Energieunternehmen die Wodka-Flaschen kaltstellen, um darauf anzustoßen, dass die irren Deutschen dringend den überteuerten polnischen Kohle-Strom brauchen, selbst wenn dank Abschaltung deutscher Atomstrom, wie die grüne Spitzenfrau Göring-Eckart sicher weiß, die Netze nicht mehr verstopft und damit den Windstrom verhindert.

Verstopfung (2): Sie hat das wirklich gesagt, und es genügt nicht, sich darüber fassungslos zu sein oder sich lustig zu machen. Vielmehr müssen sie und ihresgleichen umgehen und ein für allemal aus ihren Posten entfernt werden, denn sie ruinieren unser Land und seine deutsche Bevölkerung.

Kontrastprogramm: Die Insa-Umfrage von gestern kommt angeblich zu dem Ergebnis, dass die Ampel keine Mehrheit mehr hinter sich habe. Selbst, wenn man einmal unterstellt, dass die Umfrage nicht herbeigelogen wurde, kann ich die Folgerung nicht teilen. Die drei Ampelisten kommen danach auf gesamt 44,5 Prozent, die CDU auf 28 und die AfD auf 16, die übrigen Prozente spielen bei einer Sitzverteilung keine Rolle. D.h., die Ampel könnte ohne weiteres weitermachen. Man muss sich also nicht wundern, wenn sie’s, wie gehabt, tut.

Fünfundzwanzigster April 2023

Man muss auch loben können. In diesem Fall Tichys Einblick. Seit zwei Wochen veröffentlicht dort der Journalist Marco Gallina Texte über den grünen Selbstversorgungsfilz, dessen Zentrum sich nach Jahren seiner Existenz von den NGOs in die Bundesregierung verlagert hat. An der Zentralkasse dieses Selbstbedienungsladens die Familie Graichen.

Graichen (2): Beim Lesen von Gallinas Aufsätzen bemerke ich, wie er mehrere Anläufe braucht, um den skandalösen Gesamtkomplex einigermaßen unter Kontrolle zu bringen. Kaum scheint ein Tatbestand abgeschlossen, schon taucht wie Kai aus der Kiste ein neuer Mittäter, ein neuer Profitteuer auf.

Graichen (3): Ich kann gut nachvollziehen, wie es dem Tichy-Autor ergeht, da ich vor Wochen einem der anrüchigen Finanzstränge – dem von der Firma Metro zur Agora – habe nachzugehen versucht. Er war, als ob man einem Wollfaden zieht, und ein Strickwarenladen poltert einem vor die Füße.

Bei Stephan Paetow lese ich heute Nacht einen boshaften Kommentar zum FDP-Parteitag vom Wochenende. Seine Quelle: dort Anwesende. Damit wird etwas kaum Glaubliches bekannt: Es sei inhaltlich gegen den jetzigen Kurs mit drastischen Worten gestritten worden. Das war nach dem problemlosen erneuten Abnicken der Führungs-Clique kaum zu erwarten.

FDP (2): Natürlich hat die Öffentlichkeit von derartigem Rebellentum nichts mitgekriegt. Denn wäre es den Rebellen mit ihren Anliegen ernst gewesen, hätten sie als erstes Lindner & Co abgeräumt. Dann hätten es alle mitgekriegt.

FDP (3): So bleibt die Partei, was sie ist: Für weitere zwei Jahre Mehrheitsbeschaffer für den rotgrün-schwarzen Wahnsinn und im übrigen belanglos.

Sechsundzwanzigster April 2023

Von dem Mann hatte ich, mangels Interesse, bis gestern (früher war das anders) nichts mitgekriegt: Sergej Nagyschkin. Er ist der Chef des SWR, des russischen Auslandsdienstes. Er berichtet jetzt über eine polnische Stabsübung, in der der Feind vom Westen kommt und Stettin einnehmen will. – Entweder der Mann betreibt Desinformation, wovon ich ausgehe, oder die Übenden haben den Verstand verloren, was sie gefährlich macht, denn sie sind mit deutschen Waffen ausgestattet.

Denkspiele (2): Ein deutscher Angriff gegen Polen ist ebenso wahrscheinlich, wie das plötzliche Intelligent-werden von Annalena Bb. Kurzum, ganz ausgeschlossen.

Ostfront: Es lässt sich beim besten Willen aus den zahlreichen Einzelmeldungen kein operativer Zusammenhang für die eine oder andere Seite herauslesen. Experten, zu denen ich nicht zähle, rücken vorsorglich die Entscheidung ins Jahr 2024. Das ist aus Sicht der US-Regierung verständlich (Wahljahr, siehe unten).

Blick übern Teich: Der amtierende Präsident hat soeben seine Absicht auf eine Wiederwahl öffentlich bekundet. Sein Kontrahent wird nach allen Regeln amerikanischer Justizkunst mit Prozessen überzogen.

Präsidenten-Klamauk (2): Trumps wichtigster Wahlhelfer, Tucker Carlson, wurde am Wochenende – für ihn überraschend – bei Fox News rausgeschmissen. Er erreichte mit seiner Nachrichtenshow Abend für Abend zwischen drei und vier Millionen Amerikaner. Das gilt dortzulande als Spitzenwert. Bei seinem Interview mit Trump vor 14 Tagen waren sogar knapp 7 Millionen Zuschauer eingeschaltet. Jetzt hat der Rupert Murdoch gehörende Sender den Stecker gezogen. Das war bereits im Januar versucht worden. Jetzt hat es geklappt, nachdem der Delinquent in letzter Zeit gleich dreimal einen Tabubruch im woken Amerika begangen hatte: a) Veröffentlichung von internen Überwachungsaufnahmen aus dem angeblichen Sturm auf den Kongress im Januar 2020, welche den ganzen Fake-Rummel rund um Trump bloßstellen, b)
Interview vor 14 Tagen mit Trump selbst, c) letzte Woche Interview mit Elon Musk, der auf die Gefahr der künstlichen Intelligenz und deren Macher hinwies.

Siebenundzwanzigster April 2023

Wenn man sich bei geschlossenen Fenstern gedanklich in einem Museum eingerichtet hat, braucht man nicht mehr aufzuräumen, sondern es genügt, hin und wieder Staub zu wischen, damit man den Dialog mit den Eingerahmten fortführen kann.

Achtundzwanzigster April 2023

Hast du den Verstand verloren? Eine rhetorische Frage, bestenfalls unter Leuten, die per Du sind, denn noch nie hörte ich sie in der Sie-Form. Ich käme zum Beispiel nicht auf den Gedanken, einer deutschen Außenministerin diese Frage zu stellen. Nicht einmal rein rhetorisch, wenn auch eher aus anderen Gründen nicht.

Du nur du (2): Mit einigem Unbehagen erinnere ich mich, dass das Du unter den etwas länger Gedienten der Dienste-Chefs Brauch war. Die Namen – den eigenen mal ausgenommen – habe ich vergessen, und die jetzigen merke ich mir ohnedies nicht mehr.

Das ist wirklich neu: Wenn das Berliner Abgeordnetenhaus den Bürgermeister mit den Stimmen der AfD wählt, bedeutet das, dass die Volksfront versagt hat, weil sie keine eigene Mehrheit mehr bilden kann.

Kaum neu: Umfrage-Institute betonen, dass bei ihren Hokuspokus-Zahlen Abweichungen von Plus-minus-drei-Prozent möglich seien. Angesichts der in der Realität knappen End-Ergebnisse, kann man sich die Umfragen dann auch sparen.

Kaum neu (2): Trotzdem hier die Zahlen von Insa für Thüringen vom vergangenen Wochenende: AfD 28, Linke 22, CDU 21, SPD 11, Grüne 6, FDP 5, sonstige 7. Abgesehen davon, dass mich die Sonstigen mal interessieren täten, könnten die Ergebnisse nach Anwendung der 3-Prozent-Regel auch so aussehen (einfach so, kein Wunsch-Ergebnis): AfD 31, Linke 19, CDU 18, SPD 8 (ziemlich realistisch), Grüne 3, FDP 2, sonstige 19. Dann müsste sich die Volksfront nicht nur einig sein, einen AfD-MP zu verhindern, sondern einen der ihren gemeinsam zu wählen, sonst ist ein AfDKandidat nach dem Thüringer Wahlrecht unausweichlich. Ist das realistisch? Wohl kaum.


©Helmut Roewer, April 2023