Vier Anmerkungen zu einem Reichelt-Video

Wirtschaftsterrorist H-beck engagiert sich für einen Industriestrompreis, um die fatalen Auswirkungen seiner Energiepolitik eine Weile zu kaschieren. Erstens: Die Industrie hat schon immer billigeren Strom eingekauft, als der Heimwerker. Zweitens: Der Industriestrompreis belastet den Steuerzahler oder im Falle der Schuldenaufahme zukünftige Steuerzahler oder noch wahrscheinlicher über galoppierende Inflation die Sparer und Vorsorger. Mit Letzteren meine ich diejenigen, die naiverweise LV, Pensionsversicherungen oder Riester bespart haben. Der Industriestrompreis ist eine Frechheit und eine Zumutung.

Reichelt vergleicht die Planwirtschaft der Bundesregierung mit der der Zone. Das ist eiine Beleidigung der KPdSU und der SED. Auch die teuren Genossen im Kreml haben ihre Pläne oft nicht erfüllt, Aber wenn man so große Abweichungen zwischen Soll und Ist finden will, wie beim Wohnungsbauplan von Genossin Geywitz im Bundesbauministerium, so muß man sich in die Periode des Großen Sprungs und der Kulturrevolution von Mao zurückbeamen. Das ist insofern interessant, weil die frühen Grünen ja ein perverser Maoistenverein waren. Trittin, Kretschmann, Bütikofer usw. Steinmeier und Scholz waren Fans vom Kreml. Da müßte man eigentlich mehr Disziplin verlangen.

Reichelt redet zweimal von Atomkraftwerken. Damit hat er die Sprachregelung der schlimmsten Phantasten übernommen. Es sind unter zivilisierten Zeitgenossen Kernkraftwerke.

H-beck behauptet, daß man aufhören kann zu produzieren, ohne Pleite zu machen. Das könnte vielleicht ein Bäcker machen, der nachts allein am Ofen steht und morgens seine Brote und die Semmeln selbst verkauft. Wer Angestellte hat oder Bankschulden muß Insolvenz anmelden, weil er Verpflichtungen eingegangen ist, die nicht von heute auf morgen enden. Aber so etwas banales muß ein Wirtschaftsminister wirklich nicht wissen.

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Wenn ich durch die Straßen gehe // Und etwas Neues, Schönes sehe // Weis‘ ich stolz darauf: // Das hat mein Freund getan! // Mein Freund, der Plan!“ (Propagandapoesie von 1953)

Beitragsphoto: H. Roewer