Skizzen aus einer Universitätsstadt

Das Seniorenakrützel von Bernd Zeller – die führende Lokalzeitung für Jena – ist wieder erschienen.

https://seniorenakruetzel.blogger.de/static/antville/seniorenakruetzel/files/senioren-akuetzel%2057.pdf

Hier eine Leseprobe:

Ein Offener Bücherschrank in Lobeda ist vier Wochen nach seiner Aufstellung zerstört worden. Dass es vier Wochen gedauert hat, wird als Zeichen für Toleranz und Vielfalt gewertet.

Hassmenü: Die Speisekarte des Hotels „Schwarzer Bär“ ist bei Google gesperrt wegen Verstoßes gegen
die Richtlinien. Was genau nicht gehen soll, ist nicht ersichtlich. Möglicherweise stuft die Künstliche Intelligenz schon „Schwarzer Bär“ als rassistisch und sexistisch ein.

Schläge. An einem Sonntagmorgen kam es in der Johannisstraße zu einer körperlichen Auseinandersetzung, laut Polizeibericht soll ein Mann arabischer Herkunft mehrere Männer mit der Faust geschlagen haben. Die Polizei musste mitteilen, dass es sich um einen arabischen Mann handelt, sonst
wäre es Misgendern. Dass er die Fäuste einsetzte, zeigt, wie integriert er schon ist.

Ostermärsche. Auf getrennten Demonstrationszügen bekundeten die Teilnehmer ihre Forderung, die Logik des Krieges zu überwinden. Da wenden sie sich am besten an die Grünen, da wird jede Logik überwunden.

Aufregung: In Zwätzen plakatierte die CDU ein Wahlwerbeplakat mit dem vulgaristischen Text „Nachts allein nach Hause – Die Angst läuft mit“, worüber sich die Stadtoberen aufregten, weil sie ihre politische Lebensleistung delegitimiert sehen. Die sind aber so fair, der CDU nicht entgegenzuhalten, es läge an ihr, dass die Angst auch schon auf dem Hinweg mitläuft.

Nominierung: Die örtliche FDP hat Direktkandidaten für die beiden Jenaer Wahlbezirke nominiert. Der Optimismus geht noch weiter, sie wollen für Thüringen eine „Deutschland-Koalition“ erzielen. Das sind die Farben, die bei den Demonstrationen für unsere Werte unerwünscht sind.

Gysi sprach: Auf dem Holzmarkt trat GregorGysi auf. Seine Anwesenheit löste Sorge um den Zustand der
Thüringer Linkspartei aus, weil manche glaubten, er wäre gekommen, um das Parteivermögen zu retten.

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Wer von Jena kommt ohne Weib, von Wittenberg mit heilem Leib, von Helmstedt ungeschlagen, der hat von Glück zu sagen.“ (Studentenpoesie)