Schuldenexplosion und Zölle
Was die Zölle betrifft, melden sich die ersten Geschäftspartner der USA zu Gesprächen an, um die Beseitigung ihrer Handelsbarrieren anzubieten. In der EU sind das beispielsweise das Lieferkettengesetz, die Klimazölle und zahllose Spezifikationen, die bekannteste ist das Verbot der Chlorhühnchen. Aber solche vor allem nichttarifären Hemmnisse gibt es natürlich weltweit. Unter dem Label von Schallschutz, Emissionsschutz, Klimaschutz, Tierschutz, Arbeitsschutz, Hygiene usw. gibt es Millionen Tricks sich Konkurrenten vom Hals zu halten. Ein Verwandter war bei einem japanischen Kettensägenhersteller beschäftigt, und mußte oft nach China reisen, um bei den Behörden den Weg für den Export zu ebnen. Der Japaner hat inzwischen kapituliert und seinen Betrieb in Hamburg dicht gemacht.
Es war nur eine Frage der Zeit, daß Amerika den Knüppel rausholt und auf den Tisch des Welthandels klopft. Wobei es auch in den USA zahlreiche unfaire nichttarifäre Handelbeschränkungen gibt, ich erinnere nur an den sog. „Dieselskandal“ von VW während der Obama-Präsidentschaft.
Heute drehten die amerikanischen Börsen bereits ins Plus, wobei vor allem die arg gerupften Technologiewerte Amazon, Meta, Nvidia und Alphabet zu Discountpreisen gekauft wurden. Mit Apple hadern die Anleger noch, das Unternehmen steckt zu tief in China und anderen asiatischen Ländern fest.
Es mag sein, daß die Zölle nicht das einzige aktuelle Frustereignis für die Weltwirtschaft waren. Die angekündigte Schuldenorgie Deutschlands hat die Zinsen im Euroraum um einen halben Prozentpunkt nach oben getrieben. Das hört sich wenig an, am Ende des Tags sind aber von klammen Staaten, Häuslebauern und Unternehmungen Milliarden mehr zu bezahlen. Andreas Beck geht von einem langanhaltenden Abwärtstrend Deutschlands und damit auch der EU aus.
Vor allem beklagt er die unsoziale Umverteilung von arm zu reich, die eine Folge der um sich greifenden Subventionswirtschaft ist. Es wird immer argumentiert, daß alles sozial gerechter sein soll, die Arbeiter werden jedoch zu Gunsten von grünen Glücksrittern, Asylanten und Rentnern laufende Meter geschädigt.
Er führt das Beispiel des kostenlosen Berliner Schulessens an, wobei Unmengen bestellt und weggeschüttet werden. Die Effizienz ist nicht dieselbe, als wenn man das Essen bezahlen muß. Die Staatswirtschaft ist in allen Belangen wüsteste Verschwendung, wie man kürzlich auch an Northvolt sehen konnte.
Nochmal zum Schulessen. Wenn die Eltern die Übersicht haben, was tatsächlich gegessen wird, ist das ein ökonomischer Vorteil. Ich erinnere mich an meine Schulzeit, Damals kostete das Mittaessen im Hort 60 Alu-Pfennige. Wegen mafiösen Strukturen mußten wir wegen außerökonomischem Zwang – also massiver Gewalt – die Graupensuppe immer wegschütten. Wer das nicht machte, konnte sich die Knochen numerieren. Ich will damit nur sagen, wie vielschichtig die Effizienzthematik im öffentlichen Raum ist.
In so einer Schuldenorgie kann es kurzfristig zu einer Wirtschaftsbelebung kommen, die Jahre 1920 und 1921 sind ein Beispiel dafür, auch die Jahre 1925 bis 1928. Beide Male endete die stark schuldengetriebene Wirtschaft im Desaster. 1923 kam es zu einer Hyperinflation, 1929 zur Weltwirtschaftskrise, die sich in Deutschland besonders schmerzhaft ausging.
Es gibt natürlich auch andere Lösungen wie 1923 und 1948, als das Fiatgeld plötzlich voll wertlos war. Die Amerikaner inflationierten sich nach 1945 aus den Schulden. Die Zinsen lagen deutlich unterhalb der Inflation, so daß das die Schulden über den Zeitraum von zehn Jahren entwertet wurden. Das geht natürlich auch zu Lasten des Sparers, wird aber nicht so einschneidend erlebt.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst;
Kanzler
Beglückt genug in meinen alten Tagen. –
So hört und schaut das schicksalschwere Blatt,
Das alles Weh in Wohl verwandelt hat.
»Zu wissen sei es jedem, der’s begehrt:
Der Zettel hier ist tausend Kronen wert.
Ihm liegt gesichert, als gewisses Pfand,
Unzahl vergrabnen Guts im Kaiserland.
Nun ist gesorgt, damit der reiche Schatz,
Sogleich gehoben, diene zum Ersatz.«
Kaiser
Ich ahne Frevel, ungeheuren Trug!
Wer fälschte hier des Kaisers Namenszug?
Ist solch Verbrechen ungestraft geblieben?
Schatzmeister
Erinnre dich! hast selbst es unterschrieben;
Erst heute nacht. Du standst als großer Pan,
Der Kanzler sprach mit uns zu dir heran:
»Gewähre dir das hohe Festvergnügen,
Des Volkes Heil, mit wenig Federzügen.«
Du zogst sie rein, dann ward’s in dieser Nacht
Durch Tausendkünstler schnell vertausendfacht.
Damit die Wohltat allen gleich gedeihe,
So stempelten wir gleich die ganze Reihe,
Zehn, Dreißig, Funfzig, Hundert sind parat.
Ihr denkt euch nicht, wie wohl’s dem Volke tat.
Seht eure Stadt, sonst halb im Tod verschimmelt,
Wie alles lebt und lustgenießend wimmelt!
(Geh. Rath v. Goethe über ein Sondervermögen)
Ich befürchte ich werde nie herausfinden ob Trump ein Genie oder ein Wahnsinniger ist, der ohne Umsicht seine Ziele verfolgt. Aktuell hat China beschlossen, anderen Ländern sein eigenes Zahlungsystem anzubieten, also vorbei an Swift und Dollar. Ob das den USA schadet sollte untersucht werden.
Russland und China handeln derzeit mit dem russischen System MIR, inkl. privater Transaktionen und Kreditkarten. Funktioniert u.a. auch in der Türkei.
Ein einheitliches BRICS-Zahlungssystem wird wohl noch eine Weile auf sich warten lassen.
SWIFT ist zunächst mal ein Laden, der Nachrichtenformate und Nachrichtentransfer über sichere Kanäle anbietet. Und natürlich informellen Austausch der Teilnehmer über das große Weltgetriebe.
Einseitige Kündigung der Mitgliedschaft schneidet also sozusagen den Postweg ab, was es nicht einmal in den Weltkriegen gab (Göthe: Krieg, Handel, Piraterie…).
Auf welcher Währungsbasis die so verbundenen Financial Institutions sich einrichten ist eine andere Sache.
Die Krakeeler mit roten, oder auch regenbogenfarbenen Fähnchen auf der Strasse kennen soetwas noch nicht ! Die werden erst dann wach, wenn Sie ihre Smartfones nicht mehr aufladen können oder die Hafermilch und den Burger oder Döner nicht mehr zahlen können, die Afrokrainer und Turbane aber schon ! Ich schaue mir dies dann über den staatlichen NHK ganz entspannt aus der Ferne an. Wollt Ihr euch das ewig gefallen lassen ?
Was war am „Dieselskandal“ unfair? VW hat wissentlich dysfunktionale Abgasreinigung angeboten und wurde nach den strengen US-Regeln bestraft. Das haben am Ende die restdeutschen Trottel bezahlt, die bekanntlich leer ausgingen, dennoch aber weiterhin zur „Generation Golf“ gehören wollten.
Genauso werden sie auch die jetzigen Zölle bezahlen, also solange sie noch können…
Was ist denn mit der ausgeschütteten Graupensuppe genau passiert? Getrocknet und in den Westen exportiert?
Nun, die lieben Amerikaner haben ihre Schulden nach 1945 nicht nur weginflationiert sondern sind diese auch einfach durch einseitigen Vertragsbruch losgeworden. Der Unterschied besteht aber zu heute einerseits darin, das 1971 ein großer Gläubiger von den USA besetzt war (und bis heute ist), und andererseits darin, das die heutigen Gläubiger Kernwaffen zur eigenen Verfügung haben. Ob China seinen Renmimbi frei konvertierbar macht oder nicht, wird in Peking entschieden und nicht in Washington D.C. . Drittens sind die USA von 2025 ein wirtschaftlicher Zwerg im Vergleich zu den USA von 1971. Der Niedergang der industriellen Produktion an tangiblen Gütern der USA begann 1947. Die strukturellen Probleme die sich seither aufgetürmt haben sind – wie hierzulande – wenn überhaupt, dann nicht über Nacht lösbar. Meine Wette ist ja das sich die Börsenkurse viel schneller erholen werden als das dem obersten Narzissten lieb ist – und damit die Zinsen für kurzlaufende US Staatsanleihen schneller steigen. Die USA sind nicht mehr der wirtschaftliche Nabel der Welt.
Letzlich ist jedes Währungsdilemma der Neuzeit, also des 20. und 21. Jhdts., auf Kriege zurückzuführen.
Die Lösung vom direkten Goldstandard (Goldmark) infolge WK I, die Nachwehen dessen in den 20ern, die Umfangreichen Währungsreformen nach WK II, die Ablösung des britischen Pfunds als Weltwährung, weil England nach dem Krieg pleite war, der Zusammenbruch des Bretton-Wood-Systems (indirekte Goldkopplung) als Folge des Vietnamkriegs.
Und die heutigen Politidioten vorrangig in Europa befeuern wieder die Kriegshysterie.
Welches Dilemma? Historisch und buchungstechnisch betrachtet leben wir in den Zeiten von Luca Pacioli, nur mit eMail.
Die daraus entstehenden Kriege — entstehen daraus. Sie sind eine Folge dieses vermalledeiten Systems, nicht die Ursache. Im Übrigen läuft dieser Irrsinn im griechischen Europa – wie hier ein anonymer Idiot (aus dem Latein: Nichtfachmann, die Altgriechische Interpretation sei dem Naseweis überlassen) – tönt, seit den Zeiten des Thukydides.
Die nach dem Autor der ersten Weltkriegsbeschreibung benannte Falle (nicht die in die der gemeinte Idiot tappte) ist eine Falle für Idioten. Oder besser: Eine Falle für Politikwissenschaftler.
Weil letztgenannte Pseudowissenschaftler keine Wissenschaftler sind – ihnen fehlt der Sinn für das Konzept der Falsifizierbarkeit – dürfen die in den Medien Kriegsgeschrey betreiben. Ohne Unterlass.
Das führt zur Pleite.
Der Oberhäuptling der Narzissten hat in Gegenwart eines Kriegsverbrechers (k)ein Wahlversprechen gebrochen. Im Februar hieß es: minus acht Prozent pro Jahr fürs/gegens Kriegsgeschrey.
Heute sind wir wir etwas weiter…. Also näher am Abgrund.