Der Turmbau von Hamburg

Und sie sagten: Auf, wir wollen eine Stadt bauen und einen Turm, dessen Spitze bis an den Himmel
reicht, und uns so einen Namen machen, damit wir uns nicht über die ganze Erde
zerstreuen. So war es beim Turmbau zu Babel und so wollten es Scholz und Tschenscher auch in Hamburg.

Als Pfahlgründung wird eine Variante der Tiefgründung bezeichnet. Mit ihr können die Lasten von Tragwerken in tiefere, tragfähige Bodenschichten abgetragen werden. Nicht oder schlecht tragfähige Bodenschichten werden mit Pfählen überbrückt.Der Elbtower ruht auf 73 Bohrpfählen, die 75 m lang sind. Ein Teil der Last wird über den Spitzendruck der Pfähle abgetragen, der Rest über die Mantelreibung. Letztere dürfte im Hafenschlick nicht sehr groß sein.

Es ist jetzt das passiert, was bei Hochhäusern dieser Größenordnung nicht gerade selten ist: Es ist zu Setzungen gekommen, was in der Regel dazu führt, daß sich der Boden in der unmittelbaren Umgebung leicht anhebt. Die Geschichte von Hochhausbauten ist lehrreich. Der Autor war mal Geschäftsführer in einem südhessischen Ingenieurbüro und ist deshalb mit den Verhältnissen in Frankfurt etwas vertraut.

Einer der ersten Hochhausbauten Frankfurts war die 100 m hohe GZ-Bank AG. Die Setzungen und Verkantungen kamen erst ca. 10 Jahre nach Bauende vollständig zur Ruhe und erreichen über die Diagonale Werte von 21 bis 31 Zentimeter. Die Maximale Verkantung beträgt heute 1:320.

Der Turm des 208 m hohen Hochhauses der DG-Bank in der Westendstraße in Frankfurt ist mit einer Schlankheit von 4,7 sehr schlank Eine reine Plattengründung hätte zu rechnerischen Setzungen von ca. 32cm geführt und damit erhebliche Probleme im Übergang zur Randbebauung gebracht. Ausgeführt wurde eine Kombinierte Pfahl Platten Gründung (KPP) im Turmbereich und eine durch Setzungsfugen abgetrennte Plattengründung der Flachbauten. Die Setzungen des Hochhausturmes sind bei 11 cm ausgeklungen.

Die Gründung der 258 m hohen Commerzbank ist eine reine Pfahlgründung. Die Besonderheit der Gründung liegt in der direkten Nachbarschaft zum bestehenden alten Commerzbank-Hochhaus. Dadurch ergab sich die Notwendigkeit für eine Gründung, welche die Eigensetzungen des Neubaus und damit auch die Mitnahmesetzungen der Nachbarbebauung auf das technisch mögliche Minimum reduziert. Die Last des Gebäudes ruht auf 111 teleskopierten Bohrpfählen.

Insgesamt ist mir kein Hochhaus bekannt, das überhaupt keine Setzungen und Auswirkungen auf die Nahbarbebauung verursacht hat. Die Auswirkungen in Hamburg scheinen jedoch größer zu sein als prognostiziert. Die DB AG macht Theater und will vertraglich vereinbartes Geld. Die üblichen linksradikalen Agenten machen das Projekt noch schlechter, als es schon ist.

Die Chancen, daß nun jemand das ehrgeizige Projekt – vielleicht auch in der Höhe reduziert – zu Ende bringt, haben sich verschlechtert. Vermutlich wird die Stadt auf Kosten sitzen bleiben, die nicht aus der Insolvenzmasse und durch Versicherungen getragen werden. Grad war Wahlkampf, da konnte man auf ehrliche Perspektiven nicht hoffen.

Die SPD scheint von Hybris befallen. Um davon abzulenken, hat sie nun wieder mal gegen die AfD gestänkert. Die Alternativen sind nun gesichert rechtsradikal. Die SPD hat das größere Problem und ist gesichert größenwahnsinnig. Seis drum.

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Wer half mir wider der Titanen Übermut?“ (Geh. Rath v. Goethe)