Ham wir hier schlechtes Klima, fahrn wir sofort nach Lima

Ich habe mir etwa mehr Mühe gemacht als Julian Reichelt und habe per Google Maps nach Radwegen in Lima gesucht. In der Av. Gral. Salaverry und der Av, 28 de Julio habe ich exemplarisch auch welche gefunden.

Aber lassen wir erst Herrn Reichelt zu Wort kommen.

Was Reichelt anmeckert, stimmt. Was die Belegung der Radwege betrifft, sieht es noch schlechter aus, als geahnt. Ich habe auf einer längeren Strecke drei Fahrräder gesehen, und das zu einer Tageszeit, während der Autoverkehr lebhaft ist.

Daß die Radwege nicht angenommen werden hat Gründe. Vom Hafenbereich Callao bis in die östlichen Stadtteile sind es 15 km. Die Stadt ist insgesamt betrachtet gebirgig. Die Radwegabschnitte enden oft an einem gigantischen Kreisverkehr, wo man weder als Fußgänger noch als Radfahrer irgendeine Chance hat. Wer Lust hat kann ja mal die oben genannten Straßen eingeben und sich das selbst ansehn.

Also ich will die Grundidee nicht schlecht machen, weil ich selbst Radfahrer bin und zwischen Kiliansroda und Mechelroda einen Radweg vermisse. Die Umsetzung ausgerechnet in Lima halte ich für schwierig. Bisher kann ich den Erfolg nicht erkennen. Die Ministerin scheint sich mit dem Projekt nicht tiefgründig beschäftigt zu haben. Daß sie Peru für die Hauptstadt hält, läßt in die Oberflächlichkeit ihres Charakters tief blicken.

Die Anregung für das Projekt hat sich die SPD vermutlich von UKW geholt: „Ham wir hier schlechtes Klima, fahrn wir sofort nach Lima.“