In Jena ist nichts mehr zu verderben

Gastbeitrag von Bernd Zeller (aus dem Akrützel, der führenden Jenaer Stadtzeitung)

Fernsehaktivist Jan Böhmermann bereiste Jena. Jena ist so weit, dass das nicht als Schändung angesehen werden muss.

In mittleren Nachtstunden kam es am Eichplatz zu einer Schlägerei von zwei Gruppen von Männern, die zuvor in einer Bar in einen Streit geraten waren. Das ist die Folge, wenn zwar immer gegen Hass vorgegangen wird, aber zu wenig gegen Streit.

Für Respekt in Bussen und Straßenbahnen wirbt eine Kampagne zum Beispiel mit dem Bildmotiv, wo ein Fahrgast durch den Verzehr eines Döners die anderen Fahrgäste belästigt. Hier wird der Unterschied zwischen Respekt und Toleranz deutlich; Werbung für Toleranz würde einfordern, dass die Fahrgäste den
Mann mit dem Döner akzeptieren.

Dialektische Aufhebung der Begriffe Omas, gegen und rechts

Da meinen manche, in dem ganzen linken Schwindel sind Omas gegen rechts vielleicht nicht das Gefährlichste und nicht das Teuerste, aber das Widerwärtigste. Oma, das ist eine Ehrenbezeichnung. Eine Oma ist eine, die sich für andere einsetzt, die eine Lebensleistung erbracht hat, eine Person, die Dank verdient, ob es nun die eigene Großmutter ist oder die Oma Irgendwaske aus dem Block, die Oma ist über das menschlich Miese erhaben.

Hier erobern und besetzen Linke eine emotional positiv besetzte Figur für ihre parteipolitischen Interessen und korrumpieren das Bild für eine weitere der unzähligen AngieOs mit noch einer Tarnorganisation des Schattenstaates, wo immer wieder dieselben Leute unter verschiedenen Bezeichnungen das breite Bündnis darstellen, hier unter Vortäuschung des freundlichen Gesichts der Förderomas.

Wenn Lars Klingbeil und andere politische Ekelfrösche sich als Oma gegen rechts ausgeben, maßen sie sich eine Lebensleistung an, der sie in keiner Weise gerecht werden, was sie weder bemerken noch als Mangel empfinden, weil sie sich befugen, über Deutung und Empfindung zu bestimmen.

Was rechts wäre, dafür gibt es keinen allgemeingültigen Oberbegriff, das ist austauschbar und wird nach jeweiliger denunziatorischer Zielvorgabe assoziiert. So weit die Meinung, wir können ihre Begründetheit nicht ermitteln, wir sind aber dankbar, dass sie in unserem offiziellen Staat frei geäußert werden kann, im Schattenstaat werden solche Grundrechte nicht gewährt.

Da hielten die Omas gegen rechts auf dem Theatervorplatz eine Kundgebung ab, es war ersichtlich, dass der Begriff Omas nicht eng ausgelegt wird, vielleicht aus Mangel an Omas, zugehörig waren nicht nur Menschen mit Menstruationsgeschichte, sondern alles, was nichts dabei findet, sich so zu nennen.

Auch ein elfjähriges Kind, das wie zum Fahnenappell sprach. Symbolenkel sozusagen. Es ist Faschismus ausgesetzt, sagte es, Faschismus in der Schule, jeden Tag Faschismus. Faschismus welcher Art und was das heißen soll, war nicht Teil der Aufgabe. Es wird wohl ange sichts der Veranstaltung kein islamistischer und kein linker sein, vielleicht drohende Kopfnoten oder Gefahr des Sitzenbleibens, wir wollen aber nicht verharmlosen. Faschistische Lehrer in Jena, eine faschistische Schule, wir glauben das sofort. Der Beweis ist, dass die Stadt nicht längst etwas unternommen hat, sondern eine Mauer des Schweigens aufbaut.

Steckt der Oberbürgermeister mit drin? Die FDP-Stadtratsabgeordnete Teufel? Niemand ist unverdächtig.
Es ist Zeit zu handeln. Wir fordern Kampftraining für die Omas gegen rechts, damit sie in die Schule einmarschieren können und den Faschismus an den dortigen Wurzeln herausreißen. An Geldfragen darf die Befreiung vom Faschimus nicht scheitern. Wenn das Bürgerbudget schon verplant ist, dann eben ein Sondervermögen.

Beitragsfoto: Prabel