Die Zahlen zu Bob Vylan
Er sieht auf den ersten Blick nicht aus wie ein traditioneller Nazi; Der Sänger Bob Vylan. Bei einem größeren englischen Musikvestival hatte er einen spektakulären Auftritt, wo er wie der Führer judenfeindlich und kapitalismuskritisch entgleiste.
In seinem jüngsten Lied heißt es: „Die Regierung, sie helfen niemandem außer den Reichen, es gibt viel Reichtum in dieser Stadt, und das ist es, nach dem die Regierung Ausschau hält. Die Leute da oben, ja sie denken nicht an uns, sie denken an die eine Tasche da oben, in dieser Stadt liegt der Fokus wirklich auf Berühmtheit, Geld und Materialismus.“
Damit outet er sich als woker Weltverbesserer. Solche linken Gesänge stärken den Geldjägern der Regierung den Rücken, sie nützen dem Volk wirklich nichts, weil die einfachen Leute nach Geld und Materialismus streben. Das ist ganz legitim, wenn man für ein gutes Leben arbeitet, ohne daß einen Bürgergeldler, Politikwissenschaftler und Klimafritzen ausnehmen wie die Weihnachtsgans.
Nun ist Vylan auch noch durch rabiaten Antisemitismus aufgefallen. Amerika hat bereits ein Einreiseverbot für ihn verfügt. Deutschland, dessen Offizielle ja offiziell immer noch an Auschwitz kauen (einige sind deshalb angeblich in die Politik gegangen), tut sich da seltsamerweise schwer.
Interessant ist die Reichweite von Vylan. Er wird von den Medien ja wie der musikalische Messias hochgeschrieben. Für meinen Geschmack ist er musikalische Mittelklasse, um es freundlich zu werten. Das spiegelt sich in den Zugriffen auf seine Videos. „Hes a man“ hatte binnen eine Jahres 320,000 Zugriffe, was nicht ganz unterirdisch, aber doch recht unterdurchschnittlich ist. GDP – vor drei Jahren publiziert – hatte 256.000 Fans.
Der Hype, der durch seinen Auftritt auf dem Glastonbury ausgelöst wurde, ist auch überschaubar. Man muß sich immer das Publikum anschauen. Es sieht nicht bürgerlich aus, sondern rekrutiert sich aus dem intellektuellen Nazi-Milieu, wie es sich in manchen Unis festgesetzt hat. Man sieht das schon am Gewand der Zuhörer. Sicher ist es Quatsch Vylan mit Hitler oder Stalin zu vergleichen. Es gibt immer einige Parallelen, aber auch Unterschiede, die sich aus dem jeweiligen historischen Kontext ergeben. Seit 1933 und 2015 hat sich ganz schön was verändert.
Eine persönliche Anmerkung: Ich bin nicht ideologisch festgelegt, sondern pragmatisch, Aber nach planwirtschaftlichen Exzessen braucht es meiner Meinung nach immer einen marktwirtschaftlichen Schub. Wenn der ausbleibt, wie in der Weimarer Republik, entgleist die Sache und der Schub kommt trotzdem – nur 20 Jahre später.
Beitragsbild: B. Zeller aus ZZ.