CO2-Bepreisung ist Planwirtschaft
Wir sind wieder in ökonomische Philosophien des 20. Jh. zurückgefallen. Die Planwirtschaft von 1919 bis 1990 ist auferstanden (im Westen nur bis 1949) und führt in die Deindustrialisierung und Verarmung. Diese Erkenntnis ist jetzt auch im Mainstream angekommen:
Danach noch eine Anekdote aus den 80ern: Was ist der Unterschied zwischen Kapitalismus und Sozialismus? – Im Kapitalismus gibt es Einnahmen und Ausgaben, im Sozialismus gibt es Eingaben und Ausnahmen.
Die unterschiedliche Behandlung von Unternehmen als Energieverbraucher wird immer virulenter. Jeder Industriezweig schreit nach Befreiungen und Ausnahmen von der Regel.

Sie haben als ehemaliger Altkader ein Indoktrinationsproblem: Kapitalismus und Marktwirtschaft sind nicht das Gleiche und auch nicht das Selbe.
Man kann auch eine Marktwirtschaft haben ohne die anstößigen Folgen des Kapitalismus in Kauf nehmen zu müssen. Die KPCH machts wirtschaftlich vor. Politisch endet das irgendwann im Desaster.
Die Chinesen sind über mehrere Epochen ihrer Entwicklung vom Feudalismus ohne die Ausreifung durch den Kapitalismus sofort zum Kommunismus gekommen und dadurch derartig diszipliniert worden, dass die KPCh keine Propleme beim Übergang in die perfekte Marktwitschaft hatte. Es gibt sicher in Teilen auch antikapitalistische Widerstände, aber die Masse der Chinesen stimmt diszipliniert mit den ökonomischen Vorstellungen der KPCh überein.
Überdies hinaus möchte ich behaupten, dass anglo-amerikanischer und europäischer Kapitalismus anders gestrickt sind als der von Chinas Kommunisten perspektivisch gedachte Kapitalismus. Etwa vergleichbar damit ist der charakterliche Unterschied zwischen den harten, US-dominierten globalisierten Kapitalismus in Deutschland und den weichen, sozialeren rheinländischen Kapitalismus in Gestalt des mittelständischen UNternehmer.tums. Das ist mein Eindruck, dessen Richtigkeit ich hier nicht beweisen kann.
Aber wenn eine vom Feudalismus disziplinierte Volksmasse ohne kapitalistische Ausreifung der Produktivkräfte in den Kommunismus hinein springt, hat das Folgen, die den Kommunisten volle (diktatorische) Handlungsfreiheit zur Ausprägung marktwirtschaftlicher Verhältnisse geben. Bemerkenswert ist aber, dass China auf diese Weise innerhalb der 50 Jahre die zweitstärkste Vulkswirtschaft der Welt geworden ist.
Ich hatte einen ML-Professor mit kleinem Beruehmtheitsgrad (Doktorvater von Rudolf Bahro), der als moderat galt. In meiner Naivitaet fragte ich ihn in einer Vorlesung, wieso die Sowjetunion eigentlich nicht dem Stufenmodell gefolgt und direkt vom Feudalismus in den Sozialismus uebergegangen ist. Das war irgendeine rote Linie, die mir nicht bewusst war. Er kam ins Schreien und hat spaeter unter Umgehung der Pruefungsregeln (kein Beisitzer) versucht mich aus dem Studium rauszupruefen. Ist ihm aber nicht gelungen, schlimmer als eine Drei wurde es nicht. Nach der Wende hat er sich vor einen Zug geworfen.
Was ich sagen will, dieses Auslassen ist ganz verschieden ausgegangen und wer sagt, dass diese Stufen ueberhaupt in dieser Form existieren. Was mir immer fehlt ist auch, dass China seine ganz eigenen Probleme hat, z.B. eine Riesenverwerfung in seinem Immobiliensektor, der nicht nur finanziert werden will, sondern muss. Was durch Export passiert, weswegen dass eine Flanke fuer die Amerikaner bietet.
Was Rotchina angeht, soll die KP wohl eine Art meriokratischer Diktatur veranstalten im Stile der alten Kaiserreiche. Punkt 1 Qualifikation, Punkt 2 praktische Bewährung. Künftige Parteikader meinetwegen drei Jahre auf ein Armuts – Dorf, um dort wirtschaftliche Möglichkeiten zu erkunden, sich um Internet, Straßenbau, Gewerbe, Dienstleistungen, Vermarktung zu kümmern – Wohlstand und Lebensqualität zu generieren. Im Erfolgsfall Punkt 3, nächste Karrierestufe: Kreis, Provinz usw. Keine Zeit für Gender, Klima unso. Dreck-Ecken, Korruption und Leichen im Keller hehören sicher dazu, aber mit der Floskel „Kommunismus“ versteht man den Laden kaum.
Da stimme ich zu. In der Zone mussten sich angehende Kombinatsleiter auch mal den Melkschemel umbinden.
Das hatte was! Nämlich Verbindung zum echten Leben.
Ihr Eingangssatz impliziert das aus dem Niedergang des Kapitalismus sofort der Kommunismus folgen würde.
Das ist natürlich vollkommen falsch.
Der Kapitalismus ist die im Westen vorherrschende Prägung des Geldsystems seit ca. 3000 Jahren. Immer wieder neu aufgesetzt und immer wieder neu gescheitert. Systemtheoretisch ein System mit positiver Rückkopplung. Das explodiert schon aus rein mathematischen Gründen.
Wie gesagt, der eine ist eine Gesellschaftsordnung. Der Andere eine Geldordnung. Beide sind von Menschen gemacht. Also können auch nur Menschen die Dinge ändern.
Was China betrifft: Die kommunistische Führung bezeichnet die Epoche von 1820…1949 als Jahrhundert der Demütigung! China war bis 1820…1845 Handelsmacht Nr.1 auf diesem Planeten. Die Phase bis 2045 wird als die Phase der nationalen Erneuerung bezeichnet.
Irgendwo waren da Opiumkriege….. Merken Sie was?
Ich hatte 1986 zum ersten Mal in einer BWL Vorlesung gehört, dass es falsch ist, etwas zu verbieten, sondern es einfach teuer zu machen.
Ich dachte, das ist Quatsch, weil da könnte ich auch das Strafrecht abschaffen, und einfach Totschlag teuer zu machen. Dann wären wir wieder in Mittelalter.
Naja, und da gehen wir ja wieder hin.
Im SWR gab es im Internet einen Beitrag der sagte: Es geht uns doch gut, und nur die AFD sei am Meckern. So einfach ist das.
Magnitogorsk & das oft gezeigte Elektrofikazija-Plakat stehen zwar für erratische Pläne, temporäre bäuerliche Verarmung und keine Mittelschicht, aber auch für den Churchill-Satz über Stalins Regierungszeit „vom Hakenpflug zur Atombombe“.
Die japanische und chinesische Wirtschaftsplanung funktionieren jedenfalls.
Planvolles wirtschaftliches Handeln scheint mir weniger das Problem, eher das feudale Staatseigentum / Gemeineigentum / „Volkseigentum“ insbesondere an Produktionsmitteln, also gewissermaßen der irre Versuch einer zentralen staatlichen Planung bis zur letzten Rolle Klopapier – mit bekanntem Ergebnis.
NEIN. CO2-Bepreisung ist das Gegenteil von Planwirtschaft. Es ist der verantwortungsvolle, marktkonforme Umgang mit öffentlichen Gütern oder, anders ausgedrückt, der marktkonforme Umgang mit externen Effekten.
Man kann an den CO2-Zertifikaten sehr viel kritisieren. Aber der hier gewählte Ansatz der Kritik ist schlicht und einfach grundfalsch.
Sie haben offensichtlich nicht verstanden was der Unterschied zwischen Preis und Steuer ist.
Apropos Kohlenstoffdioxid. Falls die neueste Propaganda nicht nur eine Schnapsidee Putins war, so deuten sich neue Möglichkeiten der Kernenergetik an. Kraftwerke nicht abreißen, sondern weiterentwickeln und radikal miniaturisieren sozusagen.
Die Kerntechnik wäre hierzulande schon im Stadium 6 wenn nicht die SPD den ersten Salzschmelzreaktor aufgrund der Wohlstandsverwahrlosung verhindert hätte. Das war um 1973.