Grenzkontrollen und verflixte Natur
Ich hatte ja versprochen mal eine Kontrolle der Grenzkontrollen im Bereich Passau zu machen. Es hat sich gegenüber den Vorjahren nichts, aber auch garnichts geändert.
Ansonsten war ich ein Woche in Pannonien. Dabei fiel mir mal wieder die reiche Naturausstattung auf. Bei der Reparatur einer Entwässerungsrinne schreckte ich zwei Kröten auf. Auf der Weide war ein Laubfrosch, im Garten eine Schlange. Jeden Morgen habe ich einen Hundispziergang ums Dorf gemacht. Dabei liefen Rehe davon, ein Hase jagte eine Katze vor sich her, Rebhühner liefen über den Weg und zwei Fasanen flatterten auf. Ein Wildschwein rannte weg. Ein Spaziergang ohne Leine geht nicht. Der Dalmi von meiner Freundin ist zwar ein frommes Ttier, aber als das Reh rannte, hat er doch mal kurz gezogen. Jedes Dorf, was etwas auf sich hält, hat mehrere Storchennester. Lustig, wenn eine Reihe Störche den Erntemaschinen hinterhertrabt, um Nachlese zu machen. Unter der Tordurchfahrt brüten jedes Jahr die Schwalben, mehrmals war eine Taube in den Kamin gefallen, einmal habe ich eine lebend aus dem Ofen befreit.
Auch um Mechelroda gibts Wildschweine und Rehwild. Das wars aber schon. Alles andere hält dem Druck der Zivilisation nicht stand. Rebhühner, Fasanen und Hasen findet man nicht mehr, Amphibien auch nicht.
Letztlich hängt die Naturausstattung an der Bevölkerungsdichte und am Pflanzenwachstum, welches bei mehr Wärme, mehr Regen und besserem Boden heftig ist. Es sind nur drei Grad Temperaturunterschied übers Jahr, aber was das ausmacht! Außerdem ist der Lehmboden tiefgründig, bei uns in Deutschland hat man unter 15 cm Tonzersatz gleich den Fels. Wenn man einen Zaunspfahl gründet oder einen Baum pflanzt, immer braucht man den Abbruchhammer. In Ungarn stehen dagegen ganz viele Zäune schief, weil der Boden so weich ist.
Natürlich hat man bei der Gartenpflege auch mehr Arbeit. Die Büsche wachsen wie Hulle, immer wieder muß man aufwachsende Bäume beseitigen. Eschen und Akazien werden über 30 m hoch, wenn man sie wachsen läßt. Was im Mai immer beeindruckend ist: Die Blüte der Akazienwälder. Sie sind regelrecht weiß, und es duftet. In manchen Dörfern wird am Waldrand die Akzienblüte gefeiert.
Einmal hatte sich in der Wiese eine Tomatenpflanze selbst ausgesamt, und ich konnte im Herbst ohne eigene Arbeit investiert zu haben ernten. So muß es im Paradies gewesen sein.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst:
Ein Gewächshaus neu zu bauen,
um die südlichen Gewächse,
die zu uns jetzt häufiger wallfahrten,
.zu überwintern und dergleichen mehr,
erregt meine sinnliche Aufmerksamkeit.
(Geh. Rath v. Gothe)